1918 bis 2018

Am 1. Februar 1918 wurde die Berufsfeuerwehr Ludwigshafen mit vier Mann gegründet. Sie besetzte die ständige Feuerwache im Stadthaus Nord und bald darauf das bestehende Spritzenhaus im Umspannwerk Schillerstraße 46 (heute Lutherstraße 11). Die Berufsfeuerwehr unterstand vorerst dem Kommandanten der Pflichtfeuerwehr Wilhelm Defren. Ausgerüstet war die Berufsfeuerwehr anfangs mit einer von Pferden fortbewegten mechanischen Leiter mit angehängtem Schlauch- und Hydrantenwagen. Mit der ersten automobilen Motorspritze -LF 25- wurde die Ausstattung der Berufsfeuerwehr am 26. Februar 1918 erweitert. Die Berufsfeuerwehr zählte mittlerweile neun Mann.

Zu einem Großbrand eines Lagerhauses am Winterhafen kam es am 25. Mai 1919. Dieses Lagerhaus war für die französische Besatzung zur Kaserne umgebaut worden in welcher zum Zeitpunkt des Brandes 1.000 Mann untergebracht waren.  Im Jahre 1920 führte der Kommandant Karl Weber das Kommando über die Pflicht- und Berufsfeuerwehr in Ludwigshafen. Im darauffolgenden Jahr übernahm Kommandant Fritz Klauß das Kommando über die Feuerwehr.

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Die Feuerwehr beschaffte sich am 31. Juli 1921 eine Automobilspritze vom Typ Hansa-Lloyd.  Die größte Chemiekatastrophe für die BASF und die Stadt Ludwigshafen ereignete sich am 21. September 1921. Um 7.32 Uhr explodierte ein Silo des Stickstoffwerkes der BASF in Oppau, gefüllt mit 4.000 Tonnen Ammoniumsulfitsalpeter. Die Explosion forderte 561 Menschen das Leben, 2.000 Menschen wurden bei dem Unglück verletzt.
 

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Brandingenieur Karl Stein übernimmt am 26. April 1922 die Leitung der Ludwigshafener Berufsfeuerwehr, welche mittlerweile einen Personalstand von 16 Mann und einem Feuerwehringenieur zählt. Im Bestand der Feuerwehr befinden sich zu der Zeit zwei Automobilfeuerspritzen, fünf Feuerspritzen, fünf mechanische Schiebeleitern und drei Quartiersspritzen. Im Jahre 1926 wurde die Pflichtfeuerwehr der Stadt Ludwigshafen aufgelöst mit der Konsequenz der Intensivierung der Berufsform in Form einer notwendigen Verstärkung und Aufstockung des Fahrzeugbestandes. Erwin Töcü löst am 22. März 1926 Herrn Brandingenieur Karl Stein als Leiter der Berufsfeuerwehr ab. Brandingenieur Stein wurde vom Stadtrat ausdrücklich Tüchtigkeit und Aufgehen im Beruf bescheinigt.

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Am 21. Oktober 1926 übernimmt die Berufsfeuerwehr das zur zentralen Feuer- und Rettungswache umgebaute Anwesen zwischen der Uhland- und Heinigstraße. Die Berufsfeuerwehr bestand zu der Zeit aus 36 Mann. Ein Löschzug setzte sich aus einem Oberbeamten, zehn Beamten und sechs Hilfsbeamten zusammen. Im Gerätepark befanden sich drei automobile Motorspritzen, eine automobile Drehleiter, zwei Lafettenmotorspritzen, zwei Mannschaftskraftwagen, fünf fahrbare Auszugsleitern, ein Stabswagen und zudem drei Krankenkraftwagen für den Unfall- und Rettungsdienst.  Durch die Eingemeindung der Gemeinden Maudach, Oggersheim, Oppau-Edigheim und Rheingönheim im Jahre 1938 vergrößerte sich das Einsatzgebiet der Berufsfeuerwehr Ludwigshafen. 1940 wird Anton Bauer Major der Feuerschutzpolizei (Berufsfeuerwehr und Freiwillige Feuerwehr) und folgt damit dem verstorbenen Erwin Tocü.

Im Juni 1940 beginnen die alliierten Luftstreitkräfte mit der Bombardierung Ludwigshafens. Die "Stadt der Chemie" – für die deutsche Kriegswirtschaft von erheblicher Bedeutung – ist fortan ein bevorzugtes Angriffsziel. Bis zum Jahr 1942 können die Feuerlöschkräfte die Schäden durch ihren aufopfernden Einsatz noch in Grenzen halten. Darauffolgend nimmt der Luftkrieg in der Intensität der Vernichtung einen Umfang an, der jede organisierte Brandbekämpfung ausschloss. Angesichts der über das ganze Stadtgebiet verteilten Brandherde reichen aber selbst die größten Anstrengungen nicht aus, um die Zerstörung Ludwigshafens verhindern zu können. 1943 werden ein Großteil der Hauptfeuerwache und der Fahrzeuge zerstört. Im April 1945 wird Brandmeister Karl Stadler nach der Besetzung Ludwigshafens durch die Amerikaner mit der Neuformation und Leitung der Berufsfeuerwehr beauftragt.

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1947 verfügt die Berufsfeuerwehr wieder über 41 Mann sowie fünf Löschfahrzeugen und zwei Motordrehleitern.  Am 28. Juli 1948 ereignete sich in Ludwigshafen die zweite große Chemiekatastrophe in der Geschichte der Stadt. Die Feuerwehr Ludwigshafen wird zu einem Großeinsatz nach der Explosion eines Kesselwagens in der BASF gerufen. Die Katastrophe forderte 207 Tote und 3818 Verletzte.  Im August 1951 wurde mit dem Wiederaufbau der Hauptfeuerwache in der Uhlandstraße begonnen. Nach einem tragischen Verkehrsunfall des Leiters der Berufsfeuerwehr Oberinspektor Karl Stadler überniommt Brandoberinspektor Franz Dittmann am 8. April 1954 die Leitung der Berufsfeuerwehr. Mit dem TLF 16 stellte die Feuerwehr das erste Tanklöschfahrzeug neben der neuen Motordrehleiter DL30 in Dienst.

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Brandrat Bernhard Hornemann übernimmt ab Dezember 1956 die Leitung der Berufsfeuerwehr. 1963 folgte Brandoberinspektor Gerhard Kuntz auf Bernhard Hornemann. Am 27. Juni 1963 wird die neue Hauptfeuerwache am Kaiserwörthdamm eingeweiht. Innenminister Wolters hebt bei der Einweihung die besondere Bedeutung der Berufsfeuerwehr Ludwigshafen hervor bevor Brandoberinspektor Gerhard Kuntz die Wache in die Obhut der Berufsfeuerwehr übernimmt. Die alte Hauptfeuerwache  in der Uhlandstraße bleibt vorerst als Feuerwache Nord bestehen.

Bei einem Einsturz der Hochstraße an der Baustelle "Neuer Bahnhof" am 30. November 1966 wurden sieben Bauarbeiter im frischen, noch flüssigen Beton verschüttet. Unter Zeitdruck mussten die Rettungskräfte die verschütteten Arbeiter ausfindig machen und retten. Trotz aller Bemühungen ist ein Toter zu beklagen. Mit einem böswilligen Alarm werden die Kollegen der Nordfeuerwache am 23. Mai 1968 zu einem Einsatz gerufen. Dadurch war die Wache mit nur einem Mann besetzt und Brandstifter konnten unbehelligt einen erheblichen Schaden am Gebäude und mehreren Fahrzeugen anrichten. 1971 erhöht sich der Personalstand auf 167 Beamte. Am 14. Mai 1984 beschloss der Stadtrat den Neubau einer Feuerwache Nord in Oppau, welche am 23. April 1986 in Betrieb genommen wurde.

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Branddirektor Gerhard Kuntz tritt am 2. Dezember 1986 zu seinem 60. Geburtstag in den Ruhestand und übergab die Leitung der Feuerwehr an Oberbrandrat Ernst-Peter Döbbeling. Im Dezember 1997 fand die größte Evakuierungsaktion in der Ludwigshafener Nachkriegsgeschichte statt. Wegen der Entschärfung einer 2.000 kg schweren Luftmine aus dem 2. Weltkrieg in Rheingönheim mussten rund 26.000 Menschen ihre Wohnungen verlassen.

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Indienststellung des dritten Löschfahrzeuges Basis 3 – LF 24/30 am 6. April 1998. Am 28. Juni 1999 werden bei einem Busunglück bei Straßburg mehrere Ludwigshafener Gymnasiasten teilweise schwer verletzt. Die Berufsfeuerwehr richtet einen Krisenstab ein und veranlasst die notwendigen Maßnahmen des Rücktransports und der psychologischen Betreuung. Bei einem Wohnungsbrand am 2. September 1999 in der Innenstadt kommen vier Kinder ums Leben.

Durch einen Gafferunfall am 9. Mai 2001 auf der A61 mussten zwei Menschen sterben. Im August 2001 geht die neue Feuerwehrleitstelle in den Probebetrieb und ist auch für die Alarmierung für die Freiwillige Feuerwehr Bad Dürkheim und die Freiwilligen Feuerwehren des Landkreises Bad Dürkheim zuständig. Im November 2002 wechselt der Feuerwehrchef Branddirektor Döbbeling für drei Jahre an das europäische Kernforschungsinstitut CERN in Genf. Oberbrandrat Peter Friedrich übernimmt für diese Zeit die kommissarische Leitung der Ludwigshafener Feuerwehr bis er im Jahre 2006 offiziell neuer Feuerwehrchef wurde.

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Am 3.Februar 2008 kam es zu einem der tragischsten Unglücke für die Stadt Ludwigshafen. Bei einem Wohnhausbrand starben neun Menschen darunter fünf Kinder, 60 Menschen wurden dabei verletzt. Auf Grund des unmittelbar vor dem Unglück veranstalteten Fastnachtsumzug konnten die Kräfte der Feuerwehr Ludwigshafen schnell vor Ort sein. Durch den unermüdlichen Einsatz von Polizei, Rettungskräften und der Feuerwehr konnten 47 Menschen gerettet werden.

Am 11. Oktober 2010 sorgte ein Brand einem Müllbunker des Müllkraftwerks für eine im ganzen Stadtgebiet sichtbare schwarze Rauchwolke. Die Feuerwehr konnte den Brand löschen, es gab dabei keine Verletzten.

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Auf der Autobahn A61 ereignet sich am Morgen des 22. Februar 2011 eine Massenkarambolage, deren Auslöser ein in Brand geratener Schwertransporter war. Auf Grund des Rückstaus kommt es im Abstand von 20 Minuten zu zwei von LKWs verursachten Auffahrunfällen. Insgesamt sind acht LKWs beteiligt, neun Personen werden verletzt, davon zwei schwer. Vor Ort waren neben der Berufsfeuerwehr Ludwigshafen mehrere Feuerwehren aus der Umgebung, 65 Rettungsdienstkräfte und drei Hubschrauber.

Ein Großbrand in einer Lagerhalle auf der Parkinsel sorgt am 22. Juni 2013 für einen Großeinsatz der Feuerwehr. Die Feuerwehr war 17 Stunden mit insgesamt 650 Kräften im Einsatz und konnte den Brand am darauffolgenden Morgen erfolgreich löschen. Verletzt wurde niemand. 

Eine gewaltige Gasexplosion erschüttert am 23. Oktober 2014 die Stadtteile Edigheim und Oppau. Durch Bauarbeiten an Gasleitungen kam es zu dieser Explosion. Dabei sterben ein Bauarbeiter, drei weitere werden schwer verletzt. Mehrere Anwohner müssen ihre Wohnungen vorübergehend verlassen, weil diese durch die Folgen der Explosion unbewohnbar sind. 

Am Nordhafen auf dem Werksgelände der BASF kommt es am 17. Oktober 2016 zur einer Explosion und einem anschließenden Großbrand. Bei Arbeiten einer Fremdfirma an Gasleitungen wird eine im Betrieb befindliche Leitung beschädigt, was zum Brand und in der Folge zu einer Explosion führt. Hierbei werden 28 Menschen, davon auch Kollegen der Werkfeuerwehr der BASF schwer verletzt. Ein Matrose und vier Kollegen der Werkfeuerwehr sterben bei diesem Unglück. 

Nach der Ruhestandsversetzung von Branddirektor Peter Friedrich übernimmt sein bisheriger Stellvertreter Oberbrandrat Stefan Bruck zum 1. März 2017 die Leitung der Ludwigshafener Feuerwehr. Zusammen mit dem neuen stellvertretenden Feuerwehrchef Jan Deubel nimmt Stefan Bruck die Neuorganisation der Ludwigshafener Feuerwehr in Angriff.

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