Die Stadt Ludwigshafen beschäftigt Menschen mit und ohne Migrationshintergrund. Auf diesen Seiten stellen sich einige der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Migrationshintergrund vor.

Nach Definition des Statistischen Bundesamtes sind Menschen mit Migrationshintergrund alle nach 1949 auf das heutige Gebiet der BRD Zugewanderten, sowie alle in Deutschland geborenen Ausländer und Ausländerinnen sowie alle in Deutschland als Deutsche Geborene mit zumindest einem nach 1949 zugewanderten oder als Ausländer in Deutschland geborenen Elternteil. Somit gehören auch Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler sowie deren Kinder zu den Personen mit Migrationshintergrund.

Magdalena Fichte

Mein Name ist Magdalena Fichte, geboren bin ich in Tychy/Polen. Ich bin 1990 im Alter von sechs Jahren mit meiner Mutter und meinem Bruder nach Ludwigshafen gezogen. Nachdem die Familie meines Vaters sich entschlossen hatte nach Deutschland auszuwandern, stand für meine Eltern der Entschluss fest, dies ebenfalls zu tun. Die Familie meiner Mutter lebt nach wie vor in Polen.
Ich spreche neben der deutschen auch die polnische Sprache und besitze beide Staatsangehörigkeiten. Es ist mir damals nicht leicht gefallen, mein Zuhause zu verlassen und in ein neues, fremdes Land zu ziehen. Regelmäßig fahre ich nach Tychy, um meine Familie zu besuchen. Nun wohne ich seit mehr als 20 Jahren in Ludwigshafen und kann sagen, dass auch diese Stadt zu meinem Zuhause geworden ist.

Meine Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten habe ich im Jahr 2000 direkt nach meinem Realschulabschluss begonnen und bin seither bei der Stadtverwaltung geblieben. Mittlerweile bin ich beim Bereich Soziales und Wohnen angekommen und sehr zufrieden.

Murat Isik

Mein Name ist Murat Isik und ich wurde 1975 in Ludwigshafen geboren. Bevor mein Vater aus der Türkei 1968 hierherkam, war mein Onkel schon 1962 als Gastarbeiter nach Ludwigshafen gekommen und arbeitete als Gärtner für die Stadtverwaltung. Ich selbst begann 1991 im Fuhrpark der Stadt eine Lehre als Kfz-Mechaniker und startete dann 1995 meine Ausbildung bei der Berufsfeuerwehr, für die ich bis heute tätig bin.

Meine drei Geschwister und ich haben zuhause fast ausschließlich Deutsch gesprochen.

Trotz des kulturellen Hintergrunds meiner Familien war Ludwigshafen für mich immer Heimat. Wenn ich beispielsweise im Urlaub für vier Wochen in die Türkei fahre, bekomme ich bereits nach zwei Wochen Heimweh nach Ludwigshafen. Was ich an meinem Beruf als Feuerwehrmann mag, ist die Chance, Menschen zu helfen. Als meine Kollegen und ich ein Kind mit der Drehleiter aus einem Haus gerettet hatten, applaudierten uns danach die Menschen: So eine Reaktion ist einfach schön und sehr gut für die Moral.

Bei meiner Arbeit ist es ein Vorteil, sowohl die deutsche als auch die türkische Sprache zu beherrschen, um etwa schnell auf kulturelle Eigenheiten eingehen und auf die Mentalität der Menschen reagieren zu können. So übersetze ich teilweise für Migranten der ersten Generationen. Ich sehe es als eine Bereicherung für die Stadt und für mich persönlich an, dass Ludwigshafen eine große Vielfalt unterschiedlicher Kulturen, Nationalitäten und Lebensentwürfe hier vereint.

Hannele Jalonen

Mein Name ist Hannele Jalonen und ich wurde in Nordfinnland beziehungsweise Lappland geboren. Nach meinem Abitur verbrachte ich ein Jahr in Amerika, danach war ich in England und dann kam ich nach Deutschland als Au-pair, um die deutsche Sprache zu lernen. Danach beschloss ich, in Mannheim Anglistik, Germanistik und Deutsch als Fremdsprache zu studieren.

Im Jahr 1988 kam ich nach Ludwigshafen und war bis 2005 an der Volkshochschule Ludwigshafen im Sprachenbereich tätig, zuerst als Dozentin für Deutsch als Fremdsprache, später leitete ich den Fachbereich und war die Initiatorin für das berühmte "Mama-Projekt", in dem Migrantinnen in den Räumen der Kindertagesstätten stressfrei Deutsch lernen können. Ich wurde von Anfang an von der Stadtverwaltung Ludwigshafen sehr willkommen geheißen.

Seit 2005 bin ich die Integrationsbeauftragte der Stadt und leite die Abteilung Integration. Diese Tätigkeit ist sehr spannend, da das Thema Integration für mich schon immer ein großes Anliegen war. Ich weiß auch, wie es ist, wenn man in ein fremdes Land kommt und die Sprache überhaupt nicht versteht und die kulturellen Besonderheiten nicht kennt. Das ist für mich ein großer Vorteil bei meiner Arbeit, wenn ich mit anderen ethnischen Gruppen zu tun habe. Die Arbeit als Integrationsbeauftragte bei der Stadtverwaltung macht mir sehr viel Spaß. Es ist für mich eine große Freude und Ehre, diesen wichtigen Beruf auszuüben, um zur Integration in Ludwigshafen etwas beizutragen.

Eduard Koch

Ich heiße Eduard Koch und komme aus der schönen Kaiser- und Domstadt Speyer. Geboren wurde ich 1989 in Alma-Ata in Kasachstan. Ich bin mit meiner Familie im Herbst 1996 nach Deutschland gezogen und besitze seitdem ausschließlich die deutsche Staatsangehörigkeit.

Nach meinem schulischen Werdegang habe ich bei der Stadtverwaltung Ludwigshafen im August 2010 eine Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten begonnen. Mittlerweile habe ich schon Bereichswechsel hinter mir und freue mich, die weitere Vielfalt der Verwaltung kennen zu lernen. Derzeit bin ich im Bereich Baukoordinierung und Stadterneuerung bei der Submissionsstelle tätig.

Vita Maria Miccolis

Hallo, ich heiße Vita Maria Miccolis, und bin in Ludwigshafen am 7. Januar 1979 geboren. Auch wenn mein Nachname griechisch ist habe ich italienische Wurzeln. Mein Vater kam Anfang der 1960er Jahre aus Apulien (Süditalien) nach Deutschland, meine Mutter zog nach ihrer Heirat 1970 hierher. Ich habe noch eine ältere Schwester, die ebenfalls bis zu ihrem 21. Lebensjahr in Ludwigshafen gelebt hat.

2001 haben meine Eltern beschlossen, zurück nach Italien zu ziehen. Ich hingegen habe mich für Deutschland entschieden, da ich zum damaligen Zeitpunkt bereits ein unbefristetes Arbeitsverhältnis bei der Stadtverwaltung hatte, hier mein soziales Umfeld habe und somit meinen beruflichen als auch privaten Lebensmittelpunkt in Ludwigshafen sehe.

Ein klares Heimatgefühl habe ich nicht. Ich fühle mich in beiden Kulturen gut aufgehoben. Schon allein dadurch, dass ich zweisprachig erzogen wurde und meine Familie stets darauf geachtet hat, sowohl die deutsche als auch die italienische Lebensart gleichermaßen zu schätzen und zu respektieren. Das macht sich zum Beispiel dadurch bemerkbar, dass ich zwar italienisches Essen liebe, jedoch nur schwer auf Pfälzer Leberwurst verzichten möchte.

Durch meine Sprachkenntnisse kann ich bei italienischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die die deutsche Sprache nicht so gut beherrschen, in wichtigen Fragen schneller und klarer weiterhelfen. Diskriminierung aufgrund meiner Abstammung habe ich zum Glück weder im Beruf noch im Privatleben erfahren. Allerdings werde ich lustigerweise hier in Deutschland durchaus als Italienerin gesehen, während ich in Italien immer als "die Deutsche" vorgestellt und betrachtet werde.

Soleiman Rostamzada

Mein Name ist Soleiman Rostamzada, am 31. Dezember 1988 habe ich das Licht der Welt erblickt. Geboren wurde ich im Herzen Asiens, und zwar in Kabul, die Hauptstadt Afghanistans. Aufgrund des langjährig anhaltenden Krieges entschloss sich mein Vater, im Jahre 1989 mit unserer Familie nach Deutschland auszuwandern.

Ein weiterer wichtiger Aspekt für diese Entscheidung war es, meinen fünf Geschwistern und mir eine gute Zukunftsperspektive bieten zu können. Diese Chance habe ich ergriffen, indem ich meine Realschullaufbahn erfolgreich abgeschlossen und die Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten bei der Stadt Ludwigshafen begonnen habe. Diese Entscheidung war die beste, die ich hätte treffen können, denn ich bin äußerst glücklich mit meiner Ausbildung und fühle mich sehr gut aufgehoben bei der Stadt Ludwigshafen, wo ich mittlerweile für das Jugendamt tätig bin.

Des Weiteren habe ich im Alter von sechs Jahren  mein großes Interesse für Fußball entdeckt und verbringe seitdem einen Großteil meiner Freizeit mit dem Fußballspielen. Aktuell spiele ich beim Ludwigshafener SC.