Kirchen, Skulpturen, Baudenkmäler - Ludwigshafen bietet eine Vielzahl kultur-historisch bedeutsamer Gebäude und Plastiken im öffentlichen Raum, die einen Besuch wert sind.

Café Laul

Das Gartencafé am Ludwigsplatz 13a wurde 1952 nach einem Entwurf des Stadtbauamtes in Stahlbetonkonstruktion errichtet. Im nördlichen Teil des Pavillons war ursprünglich der Verkehrsverein untergebracht. Bei einer grundlegenden Sanierung 1998/99 wurden diese Räume dem Café zugeschlagen. Der in der Mitte des Ludwigsplatzes frei stehende Baukörper hat die Form einer halbierten Ellipse mit weit auskragendem Flachdach und umlaufendem Fensterband. Es handelt sich um einen typischen Bau der 1950er Jahre, dessen Inneneinrichtung weitgehend erhalten ist. Damit stellt er eine echte Seltenheit dar.

Zedwitzhof

Der Zedwitzhof ist das ehemalige Herrenhaus der Freiherren von Zedtwitz, ursprünglich gehörten auch landwirtschaftliche Nebengebäude dazu. Er wurde um 1770 vermutlich nach Plänen von Peter Anton von Verschaffelt errichte und nach der Zerstörung durch einen Brand im Jahr 1794 neu gebaut. Nach einem Teilabbruch 1979 wurde der Zedwitzhof in den Jahren 1982/83 wieder aufgebaut. Der Wiederaufbau erfolgte nach Plänen von 1930. Das freistehende, zweigeschossige Gebäude hat einen Gewölbekeller und eine anspruchsvoll gestaltete Haustür im Stil des Louis XVI. Der Putzbau verfügt über eine charakteristische Sandsteingliederung des 18. Jahrhunderts und ein Schopfwalmdach.

Katholische Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt

1729 bis 1733 erbaute Pfalzgraf Joseph Carl die Loreto-Kapelle, eine Nachbildung der Santa Casa in Loreto, nach einer Legende das Geburtshaus der Maria. 1774-77 wurde die Kapelle im Auftrag der Kurfürstin Elisabeth Auguste nach Plänen von Peter Anton von Verschaffelt mit der heutigen größeren Kirche überbaut. Der kunstvoll gestaltete Hochaltar stammt ebenfalls von Verschaffelt, auch verkleidete er das Äußere der Loreto-Kapelle mit farbigem Marmor. Die Wallfahrtskirche ist der einzige Kirchenbau Verschaffelts, einem der bedeutendsten Bildhauer des Frühklassizismus. Als Beispiel höfischer Repräsentationsarchitektur stellt die Kirche ein geschichtlich und kunsthistorisch herausragendes Baudenkmal dar.

Evangelische Lutherkirche (Ruine)

Als ältester Kirchenbau der Innenstadt wurde die Kirche 1858-62 nach Plänen des Münchner Architekten August von Voit im Stil der Neugotik errichtet. Nach Kriegszerstörung 1945 blieb nur die Ostfront mit dem von Voits Sohn August 1879 vollendeten Mittelturm erhalten. Im Bereich des ehemaligen Kirchenschiffes steht heute der Lutherbrunnen des Künstlers Gernot Rumpf.

Wohnhaus Prinzregentenstraße

Der um 1900 errichtete dreigeschossige Backsteinbau in der Prinzregentenstraße 46 mit reicher Sandsteingliederung in Renaissanceformen ist typisch für den Stadtteil Nord/Hemshof, der um die Jahrhundertwende im Zuge der industriellen Revolution entstand. Der Stadtteil Nord/Hemshof hat eine sehr große Denkmaldichte und bildet für die Kernstadt Ludwigshafens gewissermaßen die Altstadt.

Pegelturm

Der Pegelturm wurde um 1900 nach Plänen des königlichen Straßen- und Flussbauamtes unmittelbar neben der ehemaligen Kammerschleuse errichtet. Die Messeinrichtung zur Bestimmung des Rheinwasserstandes ist intakt und funktionsfähig erhalten. Für die Industriestadt Ludwigshafen ist dieses ein technisches Denkmal von besonderer Bedeutung.

Ehemalige Walzmühle

Die beiden heute noch bestehenden Gebäude an der Rheinfront wurden 1906 nach einem Entwurf des Ludwigshafener Bezirksbaumeisters Adolf Lipps errichtet, nachdem ein Großbrand den Vorgängerbau vernichtet hatte. Die Schauseiten des Industriebauwerkes wurden entsprechend seiner überregionalen Bedeutung und wegen seiner Sichtbeziehung zum Mannheimer Schloss künstlerisch gestaltet. Durch ihren Standort unmittelbar am Rheinufer und an der Eisenbahnlinie von maßgeblicher wirtschaftlicher Bedeutung, entwickelte sich das Ludwigshafener Wahrzeichen zu einer der größten und nach modernstem technischem Standard eingerichteten Mühlen Europas. Nachdem die technische Einrichtung bereits nach der Stilllegung 1985 demontiert worden war, fand in den 1990er Jahren eine grundlegende Umnutzung mit den entsprechenden baulichen Veränderungen auf dem Gelände der Walzmühle statt. Dabei wurden die beiden dem Rhein zugewandten Trakte einschließlich des verbindenden Turmes erhalten und im Sinne der Denkmalpflege saniert. In der Gegenüberstellung zum Mannheimer Schloss ist die Mühle ein Identifikationsobjekt der jungen Industriestadt Ludwigshafen gegenüber der alten Residenzstadt Mannheim.

Wohnhäuser Bayernstraße

Bei den Wohnhäusern in der Bayernstraße handelt es sich vornehmlich um viergeschossige, traufständige Zeilenhäuser von großbürgerlichem Anspruch aus der Zeit des ausklingenden Jugendstils um 1910. Die Erdgeschosse der Häuser sind meist als Sandsteinsockel ausgeführt. Die Fassadenmitten sind durch dreiseitige Erker mit aufliegendem Balkon und geschweiftem Knickgiebel hervorgehoben. Die im Bild gezeigte Häusergruppe dokumentiert die gehobene Wohnkultur kurz nach der Jahrhundertwende.

Wittelsbachstraße 61

Die Häuser in der Wittelsbachstraße - besonders zwischen dem Schützen- und dem Wittelsbachplatz - sind meist viergeschossig mit außerordentlich aufwändig gestalteten Fassaden. Das Haus mit der Nummer 61 wurde 1919/20 im Auftrag des Reichsvermögensamtes durch das städtische Hochbauamt für Offiziersfamilien der französischen Besatzung errichtet. Der monumentale, weithin sichtbare Baukörper ist als Kopfbau zweier Häuserzeilen konzipiert. Die Fassadengestaltung ist durch die Wiederaufnahme barock-klassizistischer Vorstellungen geprägt. Es handelt sich um ein in Ludwigshafen einzigartiges, bis in Einzelheiten intakt erhaltenes Bauwerk aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts.

Roter Hof

Die Denkmalzone "Reichsheimstättensiedlung" setzt sich aus den beiden Ensembles "Roter Hof" und "Grüner Hof" sowie der Randbebauung an den umgebenden Straßen zusammen. Die Gesamtanlage wurde zwischen 1919 und 1922 nach einem Entwurf des städtischen Hochbauamtes unter Mitwirkung von Fritz Brockmann und Wilhelm Scholler sowie der 1920 gegründeten GAG (Gesellschaft für Wohnungs-, Gewerbe- und Städtebau) in drei Bauphasen errichtet. Die Wohnsiedlung wurde vorzugsweise von Kriegsheimkehrern genutzt.

Grüner Hof

Schlichte, zweigeschossige Putzbauten in Heimatstilformen sind einerseits zu Baublocks zusammengefasst, andererseits um Wohnhöfe gruppiert oder als Einzel- beziehungsweise Doppelhäuser errichtet.

Ebertpark

Der Ebertpark wurde 1925 anlässlich der Süddeutschen Gartenbauausstellung auf Friesenheimer Gemarkung angelegt. Nach einem Ideenwettbewerb gelangte der Entwurf "Sternklar" des Stuttgarter Gartenbauarchitekten C.W. Siegloch unter Mitwirkung von Stadtbaurat Hans Graf zur Ausführung. Am Ende des Zweiten Weltkrieges durch Luftangriffe größtenteils zerstört, wurde 1950 bis 1955 der Eingangsbereich nach alten Plänen rekonstruiert und in den wesentlichen Teilen wieder aufgebaut.

Shell-Haus

Dieses städtebaulich bestimmende, weitgehend intakt erhaltene Verwaltungsgebäude wurde 1926/27 für die Rhenania-Ossag-Mineralölwerke (später Shell-Konzern) nach Plänen von Rudolf Brüning aus Düsseldorf erbaut. Seit 1981 dient es als Finanzamt. Das Gebäude repräsentiert einen in nur wenigen Beispielen überkommenen, damals neuen Bautypus, der eine funktionale Auffassung (Bauhausarchitektur) ohne Rückgriffe auf konventionelle Vorbilder demonstriert.

Bunker Valentin-Bauer-Straße 2

Als wichtige Hafen- und Industriestadt mit lebens- und verteidigungswichtigen Betrieben war Ludwigshafen während des Zweiten Weltkrieges ein Luftschutzort erster Ordnung. 1940 begann der Reichsfiskus unter der Leitung des Oberbefehlshabers der Luftwaffe mit der planmäßigen Errichtung von bombensicheren Schutzbauten. 1941/42 wurden die meisten Bunker fertig gestellt und konnten so unzählige Menschenleben retten. Die bombersicheren Betontürme, die nahezu vollständig überkommen sind, prägen Plätze und Straßen im Umkreis ihrer Standorte. Sie dokumentieren in besonderer Weise einen wichtigen Zeitabschnitt in der Ludwigshafener Stadtgeschichte.

Tankstelle

Die Gasolin-Tankstelle in der Mannheimer Straße wurde im Auftrag der Ludwigshafener Autohof-Gesellschaft 1952/53 nach Plänen der Architekten Karl Latteyer und Alfred Koch erbaut. Aufgrund ihrer prägnanten Architektur (freistehender Glaspavillon mit weit auskragendem, annähernd kreisförmigem Dach) gilt sie als stilrein überkommener Vertreter der Baukunst der 1950er Jahre. Charakteristisch ist dabei die Überwindung der präzisen rechtwinkligen Formensprache zugunsten einer bewegten, schwingenden Gestalt. im Zuge der Sanierung der Tankstelle Mitte der 1990er Jahre konnte das ursprüngliche Erscheinungsbild trotz des Einbaus moderner Technik weitgehend erhalten werden.

St. Sebastian Mundenheim

Nach der Vernichtung eines Vorgängerbaus des 19. Jahrhunderts im Jahr 1943 wurde die heutige Kirche 1954 nach dem Entwurf von Karl Lochner und Philipp Blaumer errichtet. Der Putzbau zeigt klare kubische Formen, die durch konventionelle Gestaltungselemente (Betonraster, Maßwerksrose) gemildert werden. Der Glockenturm steht frei unmittelbar an der Straße. Im Innenraum ist die Ausstattung in für die 1950er Jahre bezeichnenden Formen bis in die Einzelheiten erhalten. Damit ist dies ein weiterer charakteristischer Bau der 1950er Jahre in Ludwigshafen.