Architektur für Neubau am Berliner Platz ausgewählt

OB Lohse: Guter Impuls für den ganzen Platz Der Berliner Platz verändert sein Gesicht: Ein vom Büro RKW Rohde Kellermann Wawrowsky GmbH + Co. KG, Düsseldorf, entworfenes Gebäude soll die Silhouette der Stadt neu prägen.

In der weithin sichtbaren und Urbanität ausstrahlenden Immobilie soll Platz für Geschäfte, Büros und ggf. Wohnungen entstehen. Unter Vorsitz von Oberbürgermeisterin Dr. Eva Lohse hatte zuvor ein mit Experten besetzter Beirat drei unterschiedliche, außergewöhnlich interessante Ideenentwürfe erörtert. Dieser hat sich einstimmig für den RKW- Entwurf ausgesprochen.

"Jetzt kann es richtig losgehen", freut sich Günther Tetzner und zeigt sich sehr zufrieden mit der ausgewählten Architektur. Er will gemeinsam mit der Stadt gleich am kommenden Montag den geplanten Neubau mit einem Modell auf der Immobilienmesse ExpoReal in München präsentieren. "Mir war es wichtig, eine Architektur zu finden, die hier in Ludwigshafen eine hohe Akzeptanz finden wird – auch emotional. Zudem sollte die Architektur eine markante Strahlkraft entwickeln, den Berliner Platz mit all seinen Funktionen gut bespielen oder diese sogar erweitern, aber natürlich auch attraktiv für die geplanten Nutzungen sein. Dies haben wir hier und heute gefunden", zeigt sich der Bauherr überzeugt.
Im Beisein von Oberbürgermeisterin Dr. Eva Lohse, Klaus Dillin-ger, Bau- und Umweltdezernent und W.E.G-Geschäftsführer, sowie dem Beigeordneten Dieter Feid stellt Tetzner, die ausgewählte Architektur vor gemeinsam mit dem Architekturbüro RKW Rohde Kellermann Wawrowsky GmbH + Co. KG, Düs-seldorf. Der Eigentümer hatte im Frühsommer 2014 mehrere bundesweit bekannte Architekturbüros um Ideenskizzen für den Nachfolgebau der "Tortenschachtel" gebeten. Drei Büros haben ihre Ideen abgegeben.

Der Bauherr hat im Einvernehmen mit Oberbürgermeisterin Dr. Eva Lohse einen Beirat "Neubebauung Berliner Platz" ins Leben gerufen, um eine Auswahl zu treffen. Diesem gehörten Vertreter der Stadt, der W.E.G. und mit Ludwigshafen vertraute Experten aus den Bereichen Architektur, Stadtplanung und ökologisches Bauen sowie Wirtschaft und Einzelhandel an.

Der Architekturentwurf:
An Stelle der bekannten runden "Tortenschachtel" aus den 1960er Jahren entsteht am Berliner Platz ein aus zwei ungleich-hohen miteinander verbundenen Gebäude ein Neubau, der dem Quartier eine neue städtische Qualität verleihen soll. Gestalterisch ein Kontrapunkt zu seinem Vorgänger, schafft der Bau nach Ansicht der Architekten und des Beirates mit klaren Linien deutliche Kanten für den Platz. Gleichzeitig bildet er einen neuen Hochpunkt in der Silhouette von Ludwigshafen und wird zur weithin sichtbaren, prägnanten Landmarke. Am Ende der belebten Doppelachse Ludwigstraße und Bismarck-straße gelegen, bietet der Platz wertvolle Freiräume, die nun weiterentwickelt werden.

Zu einer Belebung und Aufwertung des Platzes sollen hochwertige Geschäfte oder Café- und Gastronomieangebote im Erdgeschoss des Gebäudes bei. Auch ist oberhalb des Foyers eine Dachterrassen-Gastronomie mit Blick über den Platz denkbar.

Die Architektur soll Offenheit transportieren. Nicht nur über zwei Eingänge zugänglich, öffnet es sich auch über die vielfältigen Nutzungen in alle Richtungen. Seine denkbaren Angebote wie etwa eine Kaufhaus-, Shop- oder Café-Nutzung im Erdgeschoss wirken einladend.

Der Zuschnitt des Hochhausgrundrisses gewährleistet eine große Flexibilität, die eine attraktive Mischung von verschiedenen Nutzungen ermöglicht. Büro- oder Wohneinheiten in den oberen Etagen, Einzelhandel, Gastronomie, aber auch Dienstleister finden jeweils beste Bedingungen vor. Dank seiner robusten Struktur bietet das Gebäude überdies auch die nötige Reversibilität für einen potenziellen späteren Nutzungswandel.

Die Oberbürgermeisterin zeigte sich sehr angetan von der nunmehr ausgewählte Architektur: "Mit diesem Gebäude schlagen wir ein neues Kapitel in der Geschichte der Ludwigshafener Innenstadt auf. Es steht für Innovationskraft und unternehmerischen Mut – also für das, was wir an dieser Stelle brauchen. Das Vorgehen von Günther Tetzner, mit einem Beirat das Erscheinungsbild seiner zukünftigen Immobilie festzulegen, ist nicht selbstverständlich und hat eine qualitätvolle Diskussion über die unterschiedlichen Entwürfe ermöglicht. Sein Handeln stellt eine hohe Wertschätzung für diese städtebaulich wichtige Lage und damit für unsere Innenstadt dar. Mit dem ausgewählten Entwurf für den Berliner Platz wird eine gute Fernwirkung erzielt und ein markanter Punkt in der Innenstadt geschaffen. Mit der Ausrichtung der Geschäfte nach außen wird ein guter Impuls insbesondere für den Ankerhof und die angrenzenden Geschäfte, aber auch für den gesamten Platz gesetzt." Die OB dankte den Mitgliedern des Beirats für die fachlich enga-gierte und konstruktive Diskussion der Entwürfe und die daraus folgenden Anregungen für die weitere Fortentwicklung des Platzes.

"Ludwigshafen geht heute einen wichtigen Schritt hin zu der seit Beginn des Stadtumbauprozesses 2008 gestarteten Revitalisierung der Innenstadt", ordnet Klaus Dillinger das Vorhaben ein. "Die vielfältige Nutzung des neuen Gebäudes sowohl für Handel, Büro wie auch Wohnen ist beispielgebend für andere Immobilien in der Innenstadt. Das neue Gebäude am Berliner Platz wird auch  Ausgangspunkt für weitere Anstrengungen unseres Innenstadtmanagements sein. Immerhin steigen an diesem wichtigen Verkehrsknotenpunkt täglich rund 45.000 Menschen um. Ein starker Standort im südlichen Bereich tut der Innenstadt gut."

Mit der gefundenen Architektur wird der Berliner Platz auch in Zukunft ein leistungsstarker ÖPNV-Umsteigeplatz und ein lebendiger Ort sein, von dem starke Impulse ausgehen.

"Dass wir heute über eine so wegweisende Investition für Ludwigshafen sprechen können, zeigt auch die Notwendigkeit für einen langen Atem, um langfristig tragfähige Ergebnisse zu erreichen." Dies führt Klaus Dillinger vor allem auf die jahrelangen Kontakte der W.E.G. mit den Eigentümern und beharrliche Gespräche unter anderem auf der ExpoReal in München zurück.

Auch Dieter Feid, Dezernent für Finanzen, Ordnung, Feuerwehr, Immobilien und Bürgerdienste ist von der Architektur und dem Konzept überzeugt: "Es wird eine neue Lebendigkeit mit den neuen Nutzungen einhergehen, die Arbeitsplätze und urbanes Leben in unsere Stadtmitte bringt."