Rat für Kriminalitätsverhütung wird 20 Jahre alt

Unter dem Motto "Gemeinsames Handeln vieler" wurde im Februar 1994 der Rat für Kriminalitätsverhütung der Stadt Ludwigshafen (KrimiRat) gegründet. Es war das erste Gremium dieser Art in Rheinland-Pfalz. Im Oktober und November feiert der KrimiRat den 20. Geburtstag mit einer Reihe von Veranstaltungen. Die Schirmherrschaft für die Veranstaltungen hat Roger Lewentz, Minister des Innern, für Sport und Infrastruktur des Landes Rheinland-Pfalz, übernommen. Bürgermeister Wolfgang van Vliet (Vorsitzender des KrimiRats), Polizeipräsident Jürgen Schmitt (stellvertretender Vorsitzender), Verena von Hornhardt (Geschäftsführerin des KrimiRats), Walter Zöllner (stellvertretender Geschäftsführer) und Susanne Diehl (Leiterin des Arbeitskreises "Gewalt gegen Frauen" des KrimiRats) stellten bei einer Pressekonferenz das Programm vor.

Die Veranstaltungsreihe anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Gremiums steht unter dem Motto "Ludwigshafener Sicherheitstage". Los geht es am Mittwoch, 29. Oktober 2014, mit einem groß angelegten Aktionstag im Rathaus-Center, an dem sich die einzelnen Arbeitskreise (AKs) des KrimiRats der Bevölkerung präsentieren werden. Zusätzlich zu den Infoständen der AKs gibt es ein Bühnenprogramm. Dieses wird moderiert von der Polizeipuppenbühne, die auch selbst Auftritte
bestreitet. Die Gäste der Veranstaltung haben zudem an diversen Stationen die Möglichkeit, selbst etwas auszuprobieren. Sie können beispielsweise den "Alterssimulationsanzug" anziehen. Damit erfährt man, wie sich ältere Menschen fühlen, deren Mobilität eingeschränkt ist. Eröffnet wird das Programm um 12.30 Uhr durch Bürgermeister Wolfgang van Vliet und Polizeipräsident Jürgen Schmitt.

Gleich zwei Aktionstage für ältere Menschen
"Sicher leben im Alter" – unter diesem Motto veranstaltet der Arbeitskreis Seniorensicherheit gemeinsam mit Kooperationspartnern gleich zwei Aktionstage, und zwar am Donnerstag, 30. Oktober 2014, und am Montag, 3. November 2014. An unterschiedlichen Orten im Stadtgebiet bietet der AK unter anderem Fahrsicherheitstrainings (PKW und Fahrrad) und Rollatorentrainings an sowie Vorträge von Fachleuten zu Themen der Seniorensicherheit.

Das  2. Forum gegen Rassismus findet ebenfalls am Donnerstag, 30. Oktober 2014, statt, und zwar um 18 Uhr in der Volkshochschule. Das Thema des Forums lautet "Neonazis und Rechtspopulisten in Parlamenten". Es wird organisiert vom Arbeitskreis "Prävention gegen menschenverachtendes Verhalten" gemeinsam mit Kooperationspartnern.

Zur Fachtagung "Kinder und Jugendliche im Kontext von Gewalt in engen sozialen Beziehungen" lädt der Arbeitskreis "Gewalt gegen Frauen" in Kooperation mit dem Heinrich Pesch Haus am Montag, 3. November 2014 ins Heinrich Pesch Haus. Die Veranstaltung richtet sich an Fachkräfte aus Schulen, Kindertagesstätten, Kinder- und Jugendarbeit, Beratungsstellen und interessierte Bürgerinnen und Bürger. Im Anschluss wird um 20 Uhr im Haus der Diakonie der Film "Festung" gezeigt. Der Besuch der Filmveranstaltung ist unabhängig von der Teilnahme an der Fachtagung.

Am Dienstag, 4. November 2014, ab 18 Uhr findet dann das 1. Ludwigshafener Sicherheitsforum im Ratssaal im Rathaus statt. Das Forum ist eine Initiative des Polizeipräsidenten Jürgen Schmitt. Die Sicherheit im Umgang mit eigenen Daten steht im Fokus der Veranstaltung. Im Vorfeld veranstalten die Mitglieder des Arbeitskreises Medien mit ihren Kooperationspartnern Aktionen an mehreren Schulen.

Festakt am 5. November
Den Höhepunkt bildet dann am Mittwoch, 5. November 2014, um 15 Uhr der Festakt "20 Jahre KrimiRat" im Ratssaal im Rathaus. Der Innenminister des Landes Rheinland-Pfalz, Roger Lewentz, hält die Festrede. Eingeladen sind die Mitglieder des Gremiums und interessierte Bürgerinnen und Bürger.

"Die Mitglieder der Arbeitskreise haben ein spannendes Programm zusammengestellt, das die Vielfalt der Arbeit des KrimiRats widerspiegelt", so Bürgermeister Wolfgang van Vliet. Er sieht die Förderung von kriminalitätsverhütenden Strukturen als gesamtgesellschaftliche Aufgabe an, die "zentraler Teil eines kommunalpolitischen Handlungsauftrages ist". "Schon, wenn sich Problemfelder im Vorfeld abzeichnen, haben wir die Möglichkeit darauf einzugehen und Lösungen zu erarbeiten. Es
muss nicht erst eskalieren, bis der KrimiRat tätig wird", erklärte van Vliet. Polizeipräsident Jürgen Schmitt fügte hinzu: "Jede Institution hat in Punkto Sicherheit ihren eigenen Auftrag. Durch eine gute Kooperation mit der Verwaltung haben wir von der Polizei erreicht, Ludwigshafen als sichere Großstadt in Rheinland-Pfalz zu profilieren. Das gemeinsame Gremium ist für uns eine gute Möglichkeit, unsere professionellen Ansätze zur Prävention gemeinsam mit vielen Kooperationspartnern umzusetzen."

Ausstellung "Wer, wenn nicht wir" im Rathaus
Gleichzeitig mit der Pressekonferenz wurde auch die Wander-Ausstellung "Wer, wenn nicht wir" eröffnet. Dabei handelt es sich um ein Projekt der Ludwigshafener Grafikerin Silvia Izi gegen Fremdenfeindlichkeit, das sie 1992 in Ludwigshafen startete und bei dem sich Lehrkräfte gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern pädagogisch und künstlerisch mit Themen wie Rassismus und Gewalt auseinandersetzten. Mittlerweile haben sich 286 Schulen aus 13 Bundesländern daran beteiligt. In der Flurgalerie im ersten Stock des Rathauses sind von 22. Oktober bis 14. November 2014 über 40 Arbeiten von Schülerinnen und Schülern zu sehen. Die neuesten Bilder entstanden in diesem Jahr an der Integrierten Gesamtschule Ernst Bloch in Oggersheim und an der Berufsbildenden Schule Technik I. In der aktuellen Zusammenstellung – es ist die 84. Ausstellung "Wer, wenn nicht wir" – sind noch Bilder von Schülerinnen und Schülern aus weiteren Ludwigshafener Schulen (darunter auch Werke, die im ersten Jahr des Projekts entstanden), aus der Partnerstadt Dessau-Roßlau und aus anderen Bundesländern zu sehen.

Die Ausstellung passt nicht nur aufgrund ihres Alters zu den Feierlichkeiten "20 Jahre KrimiRat", sondern spiegelt auch Themen wider, die den KrimiRat seit seiner Gründung beschäftigen.Über den KrimiRatIm KrimiRat arbeiten Vertreterinnen und Vertreter aus Kommune, Polizei, Wirtschaft, Handel und wichtigen gesellschaftlichen Gruppen zusammen. Über 400 Vertreterinnen und Vertreter aus Institutionen sowie Bürgerinnen und Bürger stehen im Kontakt mit dem KrimiRat und prägen die präventive Arbeit in Ludwigshafen mit. Vorsitz und Geschäftsführung des KrimiRats werden von der Stadt Ludwigshafen und dem Polizeipräsidium Rheinpfalz besetzt.In enger Kooperation mit der Leitstelle Kriminalprävention mit Sitz im Ministerium des Innern, für Sport und Infrastruktur und bundesweiten Institutionen wird ein weites Spektrum an Präventionsthemen umgesetzt. Beispiele hierfür sind "Sicherheitsmaßnahmen für Senioren", "Auseinandersetzung mit Angsträumen und deeskalierendem Verhalten", "Suchtpräventionsprogramme", "Argumentationstraining gegen Vorurteile" und "Training zu mehr Zivilcourage", "Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen in der Einwanderungsgesellschaft" und "Bildungsangebote gegen Neonazismus und Rassismus".