Modulares Warnsystem (MoWaS) ergänzt Ludwigshafens Sicherheitsarchitektur – Leistungsstarker und vielseitig einsetzbarer Warnkanal mit Smartphone-App trägt zur Sicherheit der Bevölkerung bei

Die Stadt Ludwigshafen setzt künftig als zusätzlichen Warnkanal der Bevölkerung bei Großschadenslagen das satellitengestützte Modulare Warnsystem (MoWaS) ein.

Neben den im Stadtgebiet vorhanden Warnsirenen und dem im September vergangenen Jahres in Betrieb genommenen KATWARN steht mit MoWaS somit ein weiterer Warnkanal zur Verfügung, um möglichst viele Menschen in kurzer Zeit über Gefahrenlagen zu informieren und ihnen schnell Handlungsanweisungen zu ihrer Sicherheit zu übermitteln. Beigeordneter und Kämmerer Dieter Feid und Branddirektor Peter Friedrich, Leiter der Berufsfeuerwehr Ludwigshafen, erläuterten bei einem Pressegespräch am Freitag, 1. Juli 2016, die Bedeutung und Funktionsweise von MoWaS.

MoWaS wurde vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BKK) entwickelt, um über ein System zu verfügen, das auch nach dem Abbau eines Sirenennetzes in vielen Städten die Bürgerinnen und Bürger auf akute Gefahren hinweist, die Bevölkerung auffordert Medien einzuschalten, die Warndurchsagen und Informationen zu der Gefahrensituation verbreiten. Im bundesweiten Vergleich ist Ludwigshafen eine der Städte, in deren Katastrophenwarnkonzept nach wie vor Sirenen eine bedeutende Stellung einnehmen. Ursächlich dafür ist die große Zahl an Firmen und Unternehmen, die der Störfallordnung unterliegen.

Mit dem System MoWaS ist es möglich, im Notfall per Satellit flächendeckend Nachrichtenagenturen, Mediendiensten, Fernseh- und Hörfunkstationen zu informieren, die ihrerseits als Multiplikatoren Warnmeldungen an die Bevölkerung weitergeben. Dies geschieht etwa im Rundfunk durch die Einblendung von sich regelmäßig wiederholenden Laufbändern und Durchsagen im Wortlaut der MoWaS-Meldung. "MoWaS ergänzt als leistungsstarkes Element die städtische Sicherheitsarchitektur und fügt den bereits bestehenden Warnsystemen weitere Übertragungsmöglichkeiten mit großer Reichweite hinzu", sagte Beigeordneter und Kämmerer Dieter Feid. "Das Ziel ist es, die Menschen in unserer Stadt im Falle einer akuten Gefahrenlage schnell und direkt mit Informationen sowie Hinweisen zu versorgen, um ihnen die größtmögliche Sicherheit zu bieten", betonte er.

"Mit MoWaS lassen sich Warnmeldungen äußerst breit gefächert schon im ersten Schritt an viele Empfänger senden und mit Unterstützung der Medien als wichtige Multiplikatoren noch weiter streuen", fügte Branddirektor Peter Friedrich hinzu. "Zudem ermöglicht MoWaS auch mobile Endgeräte wie Smartphones anzusteuern und an diese Informationen zu schicken, um die Menschen ohne Zeitverlust über Gefahrenlagen aufzuklären."

Warn-App NINA für Smartphones verfügbar
Nutzerinnen und Nutzer von Smartphones können sich mit der MoWaS-App NINA über ihr Mobiltelefon informieren lassen. NINA warnt deutschlandweit sowie auch standortbezogen vor Gefahren und Großschadenslagen wie etwa Hochwasser, Unwettern und Industrieunfällen. Zudem liefert sie grundlegende

Informationen und gibt wichtige Verhaltenstipps. Darüber hinaus versorgt die App Nutzerinnen und Nutzer mit aktuellen Informationen beispielsweise vom Deutschen Wetterdienst (DWD) sowie Pegelständen der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV).

Die NINA-App ist für die Betriebssysteme iOS und Android verfügbar und kann kostenlos heruntergeladen werden. Weitere Informationen und Anleitungen zum Herunterladen und zur Nutzung der Warn-App gibt es unter der Internet-Adresse www.bbk.bund.de.

Entstehung und Funktionsweise von MoWaS
Zur Warnung der Bevölkerung im Spannungs- und Verteidigungsfall bei Luftkriegsgefahren hält der Bund seit dem Jahr 2001 das Satellitengestützte Warnsystem (SatWaS) vor, woraus sich MoWaS entwickelte. Die vorhandene Auslösestruktur für Warnungen über MoWaS und die in den einzelnen Bundesländern vorhandenen Warnsysteme sollten zu einem Gesamtsystem integriert werden. Um dies zu gewährleisten, wird MoWaS unter anderem mit einem einheitlichen Übertragungsprotokoll sowie einheitlicher Benutzeroberfläche und standardisierten Schnittstellen zu den Warnmultiplikatoren betrieben. Alle angeschlossenen Systeme zur Warnung der Bevölkerung lassen sich so über MoWaS bedienen.

Die Übertragung der MoWaS-Meldungen erfolgt über Satellit an den zentralen Warnserver. Davon ausgehend können die angeschlossenen Medienbetreiber, Lagezentren, Leitstellen und die in den Bundesländern verfügbaren Warnsysteme angesteuert beziehungsweise ausgelöst werden. Einer Alarmierung beziehungsweise Weiterverbreitung einer Warnmeldung erfolgt über die Sende- sowie Empfangssysteme in den Lagezentren von Bund, Ländern und den angeschlossenen Leitstellen der Städte und Kommunen. Die Warnmeldungen werden darüber umgehend an die Medien weitergeleitet und gelangen im Meldungsverlauf an einzelne Endgeräte – eben beispielsweise Smartphones – sowie deren Nutzerinnen und Nutzer.