Grenzgänge. QUATTROLOGE20PLUS

10. Dezember 2016 bis 5. Februar 2017 Rudolf-Scharpf-Galerie, Hemshofstraße 54, 67063 Ludwigshafen Eröffnung: Samstag, 10. Dezember 2016, 18.00 Uhr

Im Rahmen des 20-jährigen Jubiläums des deutsch-russischen Kulturaustauschprojekts QUATTROLOGE 20PLUS zwischen Sochi und der Metropolregion-Rhein-Neckar finden eine Reihe an Veranstaltungen statt. Zu Gast in der Rudolf-Scharpf-Galerie ist die Ausstellung Grenzgänge des Vereins Kultur-Rhein-Neckar, kuratiert von Dr. Lida von Mengden.

Unter dem Titel Grenzgänge werden Werke von zwölf Künstlerinnen und Künstlern aus Russland und Deutschland vorgestellt. Die Ausstellung richtet ein besonderes Augenmerk auf die Vielfalt künstlerischer Ausdrucksmöglichkeiten, unter anderem Fotografie, Malerei, Zeichnung und Video, die grenzüberschreitend in der aktuellen Kunst eingesetzt werden. Inhaltlich und stilistisch divergierend, entwickeln sich dialogische Situationen, spezifische Blicke auf Gesellschaft und privates Leben in Sochi an der russischen Schwarzmeerküste und die Metropol-Region Rhein-Neckar. Verbunden mit kulturübergreifenden Reflexionen über Individuum und Gesellschaft, wirft die Schau auch die Frage nach kulturell codierten Identitäten auf.

Aufgrund der unterschiedlichen  Ansätze der Kunstschaffenden, die sich zum Teil schon seit Beginn des Künstleraustauschs an QUATTROLOGE beteiligen, ergibt sich ein vielfältiges und notwendigerweise divergentes Bild unterschiedlicher Kunstrichtungen, Techniken, Stilmittel und auch inhaltlicher Positionierung.

In der Rudolf-Scharpf-Galerie wird nach 1996 zum zweiten Mal eine große QUATTROLOGE-Schau gezeigt. Die unterschiedlichen Sichtweisen auf Gesellschaft und privates Leben in beiden Ländern werden in der Ausstellung insbesondere in der künstlerischen Praxis der zwölf Künstlerinnen und Künstler reflektiert. In den gegensätzlichen künstlerischen Haltungen und gestalterischen Formen findet ein Austausch von Wahrnehmungserfahrungen statt, der Fragen nach Bilderzeugung und Transformation, nach Fiktion und materieller Realität, Bild und Abbild sowie nach den komplexen Beziehungen zwischen Objekt, Sprache und Bild erörtert.

Die durchaus heterogenen und auf den ersten Blick disparat erscheinenden Werke stehen über ein subtiles Referenzsystem miteinander in Verbindung: Allen gemeinsam ist zum einen der Bezug zum Figurativen, zum anderen die Reflexion über gesellschaftliche Verhältnisse, in denen der Mensch als soziales Wesen steht, und über seine Beziehung zur Natur.

Um das gegenseitige Kennenlernen zu vertiefen – auch des jeweiligen geographischen Umfelds – vermitteln zwei Diashows fotografische Eindrücke von Sochi aus einem "westlichen" Blickwinkel (Barbara Straube) und von der Metropol-Region Rhein-Neckar aus "russischer" Perspektive (Lilit Matevosyan).