"Single Parts": Sonderausstellung mit Ruth Hutter im Stadtmuseum

In der Sonderausstellung "Single Parts" im Stadtmuseum im Rathaus-Center präsentiert die gebürtige Ludwigshafenerin Ruth Hutter vom 28. April bis 16. Juli 2017 erstmals ihre Arbeiten in ihrer Heimatstadt. Gezeigt werden neue Werke, die eigens für die Ausstellungsfläche im Stadtmuseum entstanden sind.

Ruth Hutter lebt und arbeitet in Mannheim. Sie studierte nach einer Steinbildhauerlehre  Bildende Kunst an der Hochschule der Bildenden Künste in Braunschweig. Prägende Lehrerinnen dort waren die Künstlerinnen Mara Mattuschka, Birgit Hein sowie Marina Abramovic´. Im Anschluss folgten über Jahre internationale Gruppen- und Einzelausstellungen, Gast- und Vertretungsprofessuren, sowie bis heute die künstlerische Leitung des bedeutenden bundesländerübergreifenden Kurzfilmfestivals GIRLS GO MOVIE für Mädchen und Frauen.

Für die Ausstellung im Stadtmuseum hat sich die Künstlerin unter Verwendung unterschiedlicher Formate und Materialien vor allem den Themenfeldern Körper, und (vermeintliche) Gewalt im weitesten Sinne gewidmet. Entstanden sind dabei Arbeiten, die separierte Körperteile in rätselhafte, neue Kontexte stellen. Durch Ruth Hutters künstlerische Kombinationen und Anordnungen entstehen so für die Betrachterin und den Betrachter unvorhergesehene Interpretationsmöglichkeiten – ursprüngliche Bedeutungen verschieben sich und lassen Raum für neue Blicke auf bislang als bekannt Eingeordnetes. Ihre Beschäftigung mit Körpern und Körperlichkeit lässt einerseits Facetten des Schmerzes als auch ein Spiel mit kollektiv verankerten Symboliken entdecken.

Dabei arbeitet Ruth Hutter prozesshaft: Die von ihr verwendeten Materialien und deren Verhalten im Lauf ihrer Bearbeitung bestimmen das Ergebnis. So lautet beispielsweise der Titel einer der maßgeblichen neuen fotografischen Arbeiten "It" - auch dieser ist im Zusammenhang mit den inszenierten Fotografien ein rätselhaftes Spiel mit Geschlechterkategorien. Die Videoinstallation "Love and hate" wiederum berührt die Betrachtenden hinsichtlich der Gefühlswelten, die beide Empfindungen in unserem Leben auszulösen vermögen, liegen sie doch dicht beieinander. Andere Arbeiten haben spezielle Kleidungsstücke als Ausgangsbasis, deren stoffliche Anordnung Raum für vielfältige Assoziationen zur Darstellung des menschlichen Körpers lässt. Eine andere neue Videoarbeit, die sich in einer austarierten Form von Zurückhaltung und gleichzeitiger Brachialität nicht-menschlichen Organen widmet, evoziert ein Nachdenken über den Umgang mit Vergänglichkeit.

Eröffnet wird die Ausstellung am Donnerstag, 27. April, um 19 Uhr mit einer Einführungsrede von René Zechlin, Direktor des Wilhelm-Hack-Museums. Daneben bietet das Stadtmuseum am Samstag, 6. Mai, um 17 Uhr ein Künstlergespräch mit Kristian Petersen und Ruth Hutter an. Die Finissage ist am Samstag, 15. Juli ab 19 Uhr im Stadtmuseum. In das Kulturzentrum dasHaus lädt Ruth Hutter darüber hinaus zu drei Abenden ein, in denen sich die Künstlerin mit Filmausschnitten, Soundstatements und performativen Interaktionen ihren eingangs erwähnten Professorinnen widmet, die ihr eigenes künstlerisches Schaffen mit geprägt haben. Termine sind am 23. Mai, 14. Juni und 7. Juli, jeweils um 19 Uhr.

Umfassende Informationen zur Ausstellung und zum Programm gibt es auf www.ludwigshafen.de und in einem Flyer. Er steht im Internet zum Download bereit und kann im Stadtmuseum oder beim Bürgerservice im Rathaus mitgenommen werden. Informationen zu Ruth Hutter gibt es auf der Homepage der Künstlerin unter www.ruthhutter.de.

Der Eintritt zur Ausstellung und zu allen Veranstaltungen ist frei. Das Stadtmuseum ist geöffnet von donnerstags bis sonntags jeweils von 11 bis 17 Uhr.