Maßnahmen zur Öffnung des Posttunnels schreiten voran

Die Technischen Werke können nun den Posttunnel nutzen, um Fernwärmerohrleitungen zu verlegen. "Mit dem jetzt abgeschlossenen Gestattungsvertrag sind mehrjährige Verhandlungen zwischen Post, Bahn AG und TWL zu einem glücklichen Ende gekommen. Damit ist eine weitere wichtige Randbedingung auch zur angestrebten Öffnung als Bahnsteigzugang geklärt", freut sich Bau- und Umweltdezernent Klaus Dillinger. Der Beigeordnete resümiert, dass die Stadt Ludwigshafen Grundstücke gekauft, den ehemaligen Zugang auf dem Postgelände vereinbarungsgemäß abgebrochen und das Terrain der Hochschule als Parkplatz verpachtet hat. "Die Planung des Weges zwischen Ernst-Boehe-Straße und dem Tunneleingang konnte vor kurzem mit der Bahn abgestimmt werden. Die Trasse erlaubt mittelfristig einen durchgängigen Radweg entlang der Bahnanlagen zwischen Mundenheim und den Stadtteilen West beziehungsweise Nord als regionale Verbindung. Da der eigentliche Tunnel im Eigentum der Bahn bleibt laufen derzeit die zeitaufwändigen, bahninternen Abstimmungen vor dem Hintergrund der Einrichtung eines Zugangs zu den Bahnsteigen. Nachdem der Tunnel nie ein öffentlicher Weg war klärt die Bahn auch, ob ein formales Planfeststellungsverfahren notwendig oder eine formale Erlaubnis des Eisenbahnbundesamtes erforderlich ist. Unser gemeinsames Ziel ist ein komfortabler und vor allem sicherer Fußweg zu den Bahnsteigen. Die Länge und die durch die Fernwärmeleitung verringerte Breite des Tunnels sind Herausforderungen, die weitreichender Überlegungen hinsichtlich Beleuchtung und Überwachung bedürfen. Die Planungen dazu sind mit der Bahn abzustimmen und öffentlich zu diskutieren, um letztlich eine von allen Seiten getragene Lösung umzusetzen. Ein Baubeginn ist je nach Planverfahren und Zuschussgewährung im Jahr 2019 denkbar", so Dillinger.

Die Stadt Ludwigshafen hat seit Anfang 2014 mit der Post, der Bahn und der TWL intensive Gespräche geführt, um die Voraussetzungen zu schaffen, dass der Posttunnel geöffnet werden kann. Der Informationsaustausch fand anfangs alle vier Wochen statt, jetzt in der Regel alle sechs bis acht Wochen.

Die Planungen zum Ausbau des Tunnels als Bahnsteigzugang werden parallel mit der Bahn betrieben. Nach dem Ausbau des Tunnels als Bahnsteigzugang wird die Stadt die Verkehrssicherungspflicht übernehmen. Als Eigentümerin des Tunnels definiert die Deutsche Bahn AG wesentlich die Planungsinhalte und koordiniert innerhalb des Bahnkonzerns die zahlreichen unterschiedlichen Beteiligten. Im August 2017 wurden zwischen Stadt, Bahn AG und Wirtschaftsministerium Randbedingungen der nächsten Schritte besprochen. Die Stadt erwartet hierbei eine finanzielle Förderung des Landes.

Die Kosten für die erste Umsetzung zur Öffnung des Posttunnels mit einem Geh- und Radweg inclusive der Ertüchtigung der Tunnelanlage werden nach erster Abstimmung mit der Bahn zurzeit auf 1,7 Millionen Euro geschätzt.