Stadtverwaltung testet Warnsirenen

"Laute Sirenenprobe" erfolgt am Donnerstag, 30. November 2017 Zur Bewertung der Hörbarkeit wird die Bevölkerung um Mithilfe gebeten – Rückmeldungen über Internet-formular möglich

Über das gesamte Stadtgebiet verteilte Warnsirenen nehmen im Katastrophenwarnkonzept Ludwigshafens eine wesentliche Rolle ein, da in der Stadt viele Betriebe ansässig sind, die der Störfallverordnung unterliegen. Zur Sicherheit der Bevölkerung sowie der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Betriebe werden die Funktionsfähigkeit, Reichweite und Hörbarkeit der Sirenen regelmäßig getestet. Die nächste sogenannte laute Sirenenprobe erfolgt am Donnerstag, 30. November 2017, um 10 Uhr.

Zunächst erfolgt zweimal im Abstand von einigen Minuten die gleichzeitige Auslösung aller 34 Sirenenstandorte mit einem rund eine Minute anhaltenden auf- und abschwellenden Heulton. Diese beiden Auslösungen dienen als Grundlage einer Hörprobe, welche im gesamten Stadtgebiet stattfindet. Hierbei bittet die Feuerwehr die Bevölkerung um Mithilfe. Durch eine entsprechende Rückmeldung lassen sich so Bereiche feststellen, die nicht ausreichend von den vorhandenen Sirenen beschallt werden beziehungsweise wo Bedarf für Nachbesserungen für die Alarmierung besteht. Anschließend wird jeder Sirenenstandort nochmals einzeln ausgelöst. Diese Auslösungen dienen der Funktionsprobe der jeweiligen Sirene vor Ort. Der gesamte Sirenen Probealarm kann bis etwa 11 Uhr andauern.
                  
Kämmerer und Beigeordneter Dieter Feid weist auf die nach wie vor große Bedeutung der Warnsirenen zum Schutz der Menschen in Fällen von Großschadensereignissen hin. "Die Sirenen sind nach wie vor ein unverzichtbarer Baustein, um die Bevölkerung und die Beschäftigten von Unternehmen schnell auf Gefahrensituationen hinzuweisen und damit bestmöglich zu schützen. Bundesweit gehört Ludwigshafen zu den Städten, in denen Warnsirenen wichtige Elemente der Sicherheitsarchitektur bilden. Sirenen ermöglichen eine besonders schnelle Warnung großer Stadtgebiete, können aber keine weiteren Informationen zu der Gefahrensituation geben. Deshalb verwendet die Stadt Ludwigshafen zusätzlich zur akustischen Warnung der Bevölkerung durch die Sirenen weitere Informationskanäle wie das Gefahreninformationstelefon, die städtische Internetseite, die Warn-Apps KATWARN und NINA, Flugblätter und Rundfunknachrichten. "Damit eröffnet die Stadtverwaltung den Bürgerinnen und Bürgern mehrere Wege und Kanäle, um wichtige und zuverlässige Informationen schnell zu erhalten", ergänzt Feid.

Wie im Ernstfall auch wird auf der Internetseite der Stadt das Notfalltool geschaltet sein. Unter der Webadresse www.ludwigshafen.de können zusätzlich Informationen zur Sirenenprobe und dem Verhalten in Krisensituationen abgerufen werden. Auf der städtischen Internetseite sind unter anderem die Links zur Broschüre "Verhalten bei Störfällen" hinterlegt.

Bevölkerung um Mithilfe gebeten – Online-Fragebogen verfügbar
Die Bürgerinnen und Bürger sind wie bei den vorherigen Sirenentests aufgerufen, Rückmeldung über die Hörbarkeit der Sirenen zu geben. Die daraus gewonnenen Informationen helfen dabei, beispielsweise die Leistungsfähigkeit der Sirenen einschätzen zu können. Über ein auf dem städtischen Internetportal www.ludwigshafen.de verfügbaren, digitalen Fragebogen und über das Gefahreninformationstelefon unter der Nummer 0621 5708-6000 nimmt die Feuerwehr Rückmeldungen entgegen. Das Gefahreninformationstelefon ist an diesem Tag von 10 bis 16 Uhr geschaltet und der Online-Fragebogen wird bis eine Woche nach der Sirenenprobe auf dem städtischen Internetportal verfügbar sein.

Branddirektor Stefan Bruck, Leiter der Berufsfeuerwehr Ludwigshafen, betont, dass die Rückmeldungen aus der Bevölkerung dazu beitrügen, die Benachrichtigung der Menschen im Krisen- oder Katastrophenfall weiter zu optimieren. "Wir hoffen, dass uns möglichst viele Bürgerinnen und Bürger über das Internet oder das Gefahreninformationstelefon darüber informieren, ob und wie deutlich sie die Sirenen am Donnerstag, 30. November, wahrgenommen haben. Die gesammelten Hinweise lassen Rückschlüsse zu, in welchen Bereichen die Beschallung ausreichend ist und wo eventuell Lücken bestehen, die zu schließen sind", erklärt Bruck.

Sechs Hochleistungssirenen bereits installiert – Weitere Nachrüstungen geplant
Die Stadt begann dieses Jahr mit der Umrüstung auf leistungsfähigere Sirenen, da in der Vergangenheit die lauten Sirenenproben und die begleitend dazu durchgeführten Befragungen der Anwohnerinnen und Anwohner darauf hinwiesen, dass die bisher verwendeten Motorsirenen teilweise unzureichend zu hören waren. Ursächlich dafür sind Veränderungen von Gebäuden und Fahrzeugen durch Wärme- sowie Schallisolierung und ein höherer Geräuschgrundpegel durch das wesentlich stärkere Verkehrsaufkommen im Laufe der vergangenen Jahrzehnte.

Bei den sechs modernisierten Standorten handelt es sich um die Budapester Straße 28, Bürgermeister-Fries-Straße 1-3, Edigheimer Straße 26, Luitpoldstraße 37, Gräfenaustraße 32 und Mundenheimer Straße 220. Durch unterschiedliche Leistungsgrößen sind bei neu installierten Sirenenmodellen größere Beschallungsradien als bisher erreichbar. Eine Sirenenanlage hat maximal 16 Hörner bei einer Leistung von bis zu 2.400 Watt und erreicht eine Lautstärke von 121 Dezibel bei einer Entfernung von 30 Metern. Dies entspricht etwa einer Vervierfachung der Lautstärke gegenüber den Vorgängermodellen.

Die angestrebte Umrüstung auf Hochleistungssirenen in Mundenheim, Rheingönheim, rund um das Hafengebiet und die Parkinsel sowie den Industriepark Süd im kommenden Jahr befindet sich derzeit in der Planungsphase.