Rudolf Scharpf und Ernst Gassenmeier 18. August bis 7. Oktober 2018

Pressegespräch: Freitag, 17. August 2018, 11 Uhr Eröffnung: Freitag, 17. August 2018, 18 Uhr

Die neue Ausstellung in der Rudolf-Scharpf-Galerie stellt vom 18. August bis zum 7. Oktober 2018 frühe grafische Werke von Rudolf Scharpf, dem Stifter und Namensgeber der Projektgalerie des Wilhelm-Hack-Museums, den Arbeiten seines Zeitgenossen Ernst Gassenmeier gegenüber.

Der früh verstorbene Ernst Gassenmeier (1913 – 1952) gehörte zum frühen künstlerischen Umfeld von Rudolf Scharpf in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg. Neben Einzelwerken stehen in der Ausstellung Gassenmeiers 12 Illustrationen zu Robert Musils Der Mann ohne Eigenschaften (1951) und Arbeiten von Scharpf aus den 1940er und 1950er Jahren, darunter die Werkserien Szenen (1947) und Die Wandlung eines Schiebers nach der Novelle Gudnatz von Herrman Stehr (1947), im Mittelpunkt.

Robert Musils Roman war zur Zeit Gassenmeiers weitgehend in Vergessenheit geraten; heute gilt er als einer der wichtigsten Romane des 20. Jahrhunderts. Mit seinem Illustrationszyklus zu dem Roman findet Gassenmeier eine grafische Entsprechung für die Handlungs- und Beziehungsgeflechte, anhand derer Musil das Ende der Habsburger Monarchie literarisch herausarbeitet. Die Monotypien verdeutlichen die im Roman beschriebenen Charaktereigenschaften der Figuren mittels abstrahierter und um so treffenderer Darstellungen.
Bei den präsentierten Werken Rudolf Scharpfs handelt es sich vor allem um frühe Beispiele des Holzschnitts, der über Jahrzehnte eines der wichtigsten Verfahren seines künstlerischen Schaffens bildet. Scharpfs Mappenwerk zu Die Wandlung eines Schiebers zeugt von der intensiven Rezeption der Holzschnitte des Künstlers Frans Masereel. In neun Stationen verdichtet Scharpf die emotionale Entwicklung des Protagonisten. Durch ganz eigene Techniken des Bildaufbaus, der Schnitttechnik und des Hell-Dunkel übersetzt der Künstler dabei die Dramaturgie der Erzählung in seine Bildfolge.

Ernst Gassenmeier arbeitete während des Zweiten Weltkriegs als Chemiker bei der BASF in Ludwigshafen. Nach dem Krieg absolvierte er an der Freien Akademie Mannheim ein nebenberufliches Kunststudium und schuf in den wenigen Jahren bis zu seinem Tod ein umfangreiches eigenes Werk.    

Rudolf Scharpf schenkte bereits zu Lebzeiten große Teile seines künstlerischen Oeuvres der Stadt Ludwigshafen, ein weiteres Konvolut hinterließ er testamentarisch. Zur Aufarbeitung seines künstlerischen Nachlasses finden in regelmäßigem Wechsel Ausstellungen daraus in der Rudolf-Scharpf-Galerie statt.
Die heutige Rudolf-Scharpf-Galerie im Hemshofviertel entstand aus dem Heimathaus Rudolf Scharpfs, welches der Künstler 1977 der Stadt Ludwigshafen unter der Auflage übereignete, dieses als Ausstellungsraum für junge Kunst zu nutzen.

Kurator: René Zechlin

Eröffnung: Freitag, 17. August 2018, 18 Uhr, Rudolf-Scharpf-Galerie, Hemshofstraße 54
Begrüßung: René Zechlin
Einführungen: Susanne Ecker und Prof. Dr. Michael Gassenmeier

Konzert: Sonntag, 30. September 2018, 19 Uhr, Randolf Stöck spielt Andreas Sorgs zwölf Interventionen für Soloklavier zu den zwölf Musil-Illustrationen

Finissage mit Führung und Lesung: Sonntag, 7. Oktober 2018, 16 Uhr, Michael Gassenmeier erläutert die zwölf Musil-Illustrationen und liest exemplarische Stellen aus Robert Musils Roman

Pressekontakt: Wilhelm-Hack-Museum, Lena Kräuter, Berliner Straße 23, 67059 Ludwigshafen am Rhein, Telefon 0621 504-2934, E-Mail: lena.kraeuter@ludwigshafen.de.

Rudolf-Scharpf-Galerie
Hemshofstraße 54
67063 Ludwigshafen
www.wilhelmhack.museum

Öffnungszeiten
Donnerstag bis Sonntag und an Feiertagen: 13 bis 18 Uhr
Montag bis Mittwoch geschlossen
Eintritt: frei