Reformationsausstellung im Stadtmuseum: "Neuer Himmel. Neue Erde. Die Reformation in der Pfalz"

Die Pfalz war ein Kernland der Reformation. Mit der Heidelberger Disputation 1518, der Verteidigung Luthers auf dem Reichstag zu Worms 1521 ("Hier stehe ich, ich kann nicht anders.") und der "Protestation" der evangelischen Fürsten und Reichsstädte auf dem Reichstag zu Speyer 1529 sind drei Zentralereignisse der Reformationsgeschichte in unmittelbarer Umgebung der heutigen Stadt Ludwigshafen verortet. Die Ebernburg wird nicht ohne Grund auch als "Wartburg des Westens" bezeichnet, im Herzogtum Pfalz-Zweibrücken entstand eine der ersten protestantischen Landeskirchen und als die Reformation die Bühne der Machtpolitik betrat, spielten die Pfälzer Kurfürsten eine entscheidende Rolle.

Die Stadtmuseen Zweibrücken, Kaiserslautern und Ludwigshafen haben in Kooperation mit der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) zum Reformationsjubiläum 2017 die Ausstellung "Neuer Himmel. Neue Erde. Die Reformation in der Pfalz" erarbeitet, die nun zum Abschluss einer "Präsentationsreise" durch die drei Städte in Ludwigshafen gezeigt wird. Vom 21. September bis 19. Januar 2019 können sich Interessierte im Stadtmuseum im Rathaus-Center einen umfassenden Einblick verschaffen.

Bei einem Pressegespräch am Dienstag, 18. September 2018, erläuterten der Leiter des Bereichs Kultur der Stadt, Dietrich Skibelski, die Leiterin des Stadtmuseums, Dr. Regina Heilmann, und Thomas Güß, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Stadtmuseum, das Ausstellungskonzept und das Begleitprogramm.

Ausstellung und Begleitprogramm stellen die Reformation in ihren historischen Kontext am Beginn der Neuzeit. Dabei spielt die Erfindung des Buchdrucks in Mainz um 1450 eine wichtige Rolle. Politische und militärische Verwicklungen werden genauso angesprochen wie soziale und kulturelle Veränderungen, die mit der Auflösung von Klöstern und der Entstehung der "Pfarrfamilie" einhergingen.

Ein besonderes Augenmerk richtet sich außerdem auf die Rolle von Minderheiten wie den aus der Täuferbewegung hervorgegangenen Mennoniten und auf den langsamen Beginn einer Entwicklung "vom Gegeneinander über das Nebeneinander zum Miteinander" der Konfessionen und Religionen. Denn die Reformation in der Pfalz steht letztlich am Beginn der Entwicklung zur multireligiösen Gesellschaft, in der wir heute leben.

Eröffnet wird die Schau "Neuer Himmel. Neue Erde. Die Reformation in der Pfalz" am Freitag, 21. September 2018, um 18 Uhr. Grußworte sprechen Dietrich Skibelski und Barbara Kohlstruck, Dekanin des Protestantischen Kirchenbezirks Ludwigshafen. Dr. Charlotte Glück, Leiterin von Stadtmuseum und Stadtarchiv Zweibrücken und Gesamtleiterin des Ausstellungsprojektes, führt in das Thema ein. Erläuterungen zum Begleitprogramm gibt Thomas Güß. Dr. Regina Heilmann spricht zum Abschluss Dankesworte an die Leihgeber.

Ab Samstag, 22. September 2018, bis Samstag, 19. Januar 2019, kann die Ausstellung im Stadtmuseum im Rathaus-Center besucht werden. Das Stadtmuseum ist Mittwoch bis Samstag von 10 bis 17 Uhr und nach Vereinbarung geöffnet. Am Mittwoch, 3. Oktober 2018, und von Sonntag, 23. Dezember 2018, bis Dienstag, 1. Januar 2019, ist das Museum geschlossen.

Der Eintritt ist frei. Informationen zu Ausstellung und Begleitprogramm gibt es im Internet unter www.ludwigshafen.de.

Führungen für Gruppen ab 8 Personen und Schulklassen können per E-Mail unter thomas.guess@ludwigshafen.de vereinbart werden.