Straße im Gewerbegebiet Maudach gesperrt

Im Gewerbegebiet Ludwigshafen-Maudach wird im Zusammenhang mit der Maßnahme zur Grundwassersanierung im nahen Abstrom der ehemaligen BASF-Deponie Frigenstraße eine unterirdische Dichtwand gebaut. Derzeit laufen die vorbereitenden Maßnahmen zur Baustelleneinrichtung. Die Tiefbauarbeiten zur Herstellung der Dichtwand sind für Oktober/November geplant. Für die Maßnahme wird ein Teilstück der Frigenstraße im Übergangsbereich zum Torfstecherring ab Montag, 24. September 2018, bis voraussichtlich Januar 2019 gesperrt. Alle Grundstücke bleiben zugänglich. Eine Umleitung wird ausgeschildert. Die Verwaltung bittet die Verkehrsteilnehmerinnen um Verständnis für die Einschränkungen.

Hintergrund:

Durch umfangreiche Sanierungsmaßnahmen soll verhindert werden, dass sich belastetes Grundwasser weiter ausbreitet und die Trinkwassergewinnung beeinflusst. Bereits seit 2013 wird im Auftrag der BASF und der Stadt die mit Schadstoffen belastete Bodenluft abgesaugt. Die Sanierungsdauer wurde auf bis zu fünf Jahre geschätzt. Schon nach drei Jahren konnten die Schadstoffgehalte in der Bodenluft deutlich reduziert werden und heute – im 6. Betriebsjahr – werden die Sanierungszielwerte in den meisten Brunnen eingehalten. Jetzt geht der zweite Schritt in die konkrete Phase. Mit Genehmigung des Stadtrates und der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd konnten die Ausführungsplanung, die Ausschreibung und die Vergabe für die notwendige Sanierung des Grundwassers erfolgen.

Der Befund

Im Abstrom der ehemaligen BASF-Deponie Maudach - hier befindet sich heute das Gewerbegebiet "Am unteren Grasweg" - ist ein Grundwasserschaden belegt. Die BASF hatte in den Jahren von 1955 bis 1966 in diesem Bereich Bauschutt, Erdaushub, Betriebsmüll, allgemeinen Werksmüll sowie Kalkrückstände abgelagert - insgesamt rund 780.000 Kubikmeter Abfälle. Die Fahne mit belastetem Grundwasser dehnt sich in Richtung der Brunnen zur Trinkwassergewinnung für Maudach und Oggersheim aus. Sie ist insbesondere durch den Leitparameter Mecoprop (Pflanzenschutzmittel) charakterisiert, der in unterschiedlichen Tiefenbereichen bis 60 Meter unter Geländeoberkante nachgewiesen ist. Die geplante Quellsanierung unterbindet künftig, dass sich Schadstoffe mit dem Grundwasser ausbreiten.

Die Sanierung

Er sieht vor, dass ab September 2018 entlang des Unteren Graswegs und weiter südlich entlang einer bestehenden Brachfläche eine rund 530 Meter lange Dichtwand gebaut wird, die im Untergrund als Strömungsbarriere wirkt. Ergänzend wird das belastete Grundwasser über fünf Sanierungsbrunnen erfasst, gereinigt und über die städtische Kanalisation zur Kläranlage der BASF SE geleitet. Die Sanierungsbrunnen sind zwischen zehn und 20 Meter tief und erfassen somit den gesamten oberen Grundwasserleiter.

Die erforderliche Wasseraufbereitungsanlage wird südlich des Unteren Graswegs auf städtischem Grund errichtet und künftig dauerhaft betrieben. Sind alle technischen Anlagen fertiggestellt, kann der Grundwasserschaden voraussichtlich ab April 2019 saniert werden.

Herstellung der Dichtwand ab Oktober 2018

Ursprünglich war die Herstellung einer Einphasendichtwand vorgesehen, bei der ein Schlitzwandgreifer zum Einsatz käme. Im Zuge der Ausschreibung wurde ein alternatives Herstellungsverfahren angeboten, das sogenannte "Mixed-In-Place-Verfahren". Bei diesem Verfahren wird der Untergrund bis in die vorgesehene Tiefe mittels einer Dreifach-Schnecke unter Zugabe der Dicht-/Bindemittelsuspension vollständig durchmischt und homogenisiert. In der Folge entsteht eine Dichtwand, bei der der ursprüngliche Porenraum des Untergrundes, in dem die Grundwasserströmung erfolgt, vollständig von dem Dichtungsmittel ausgefüllt wird. Das mineralische Bindemittel auf Ton-Zementbasis und verschiedenen Zuschlagsstoffen härtet anschließend aus, es entsteht eine dauerhafte Dichtwand. Die geschätzten Baukosten liegen für Stadt und BASF bei jeweils rund 2,7 Mio. Euro.

Das geänderte Herstellungsverfahren und der aktualisierte Zeit- und Kostenplan wurden am 13. August 2018 den Mitgliedern des Bau- und Grundstücksausschusses und am 20. August 2018 dem Ortsbeirat Maudach vorgestellt. Am 17. September 2018 hat der Stadtrat über das Vorhaben positiv entschieden.

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