Gender Mainstreaming ist eine Strategie mit dem Ziel, Geschlechtergerechtigkeit zu verwirklichen. Das bedeutet, unterschiedliche Lebenswirklichkeiten, Interessen und Bedarfe von Frauen und Männern bei allen Planungs- und Entscheidungsprozessen bereits im Vorfeld bewusst wahrzunehmen und zu berücksichtigen.

"Gender" ist das englische Wort für Geschlecht und bezeichnet die gesellschaftlich, sozial und kulturell geprägte Geschlechterrolle von Frauen und Männern. Anders als das biologische Geschlecht (englisch "sex") ist sie erlernt und damit auch veränderbar. "Mainstreaming" ist die englische Bezeichnung für Hauptstrom und meint, dass eine bestimmte inhaltliche Richtung zum zentralen Bestandteil von Entscheiden und Handeln wird. "Gender Mainstreaming"  bedeutet, alle politischen Entscheidungen und Maßnahmen so zu gestalten, dass sie die Gleichstellung der Geschlechter in allen Bereichen und auf allen Ebenen fördern.

Rechtlicher Hintergrund

Gender Mainstreaming ist eine rechtlich verankerte Verpflichtung zur Umsetzung der Gleichstellungspolitik, auf EU-Ebene erstmals im Amsterdamer Vertrag verbindlich festgeschrieben. Artikel 2 und 3  des Vertrages vom 1. Mai 1999 verpflichten die Mitgliedsstaaten zur aktiven Gleichstellungspolitik im Sinne des Gender Mainstreaming.

Auch die Bundesregierung hat sich mit ihrem Kabinettsbeschluss vom 23. Juli 1999 zur Gleichstellung von Frauen und Männern bekannt und Gender Mainstreaming als durchgängiges Leitprinzip  zur Umsetzung dieser Aufgabe bestimmt. Seit 2003 stellt sich Ludwigshafen diesem gesetzlichen Auftrag. Dies bedeutet, dass in allen Politikbereichen der Stadt die Umsetzung des Prinzips des  Gender Mainstreaming eine Verpflichtung ist.

Quelle: Gender Mainstreaming - was ist das? Hrsg. Bundesministerium f. Familie, Senioren, Frauen und Jugend, 2002