Im Netzwerk „Eltern und Kinder in der Gartenstadt“ tragen viele Partnerinnen und Partner bei zur lebendigen Entwicklung des Stadtteils.

Der Stadtteil Gartenstadt war einer von bundesweit sechs Modellstandorten im Bundesprojekt "Elternbeteiligung und Gewaltprävention in kommunalen Bildungs- und Erziehungslandschaften". Im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) wurden exemplarisch für die ganze Stadt Möglichkeiten für intensivierte und aufeinander abgestimmte Formen der Kooperation von unterschiedlichen Einrichtungen und Trägern im Stadtteil ermittelt. Dabei sollte überprüft werden, inwieweit neue Formen der Zusammenarbeit geeignet sind, die Bedingungen für das Aufwachsen junger Menschen zu verbessern. In einem weiteren Schritt sollten dann Strukturen zum Auf- und Ausbau einer kommunalen Bildungslandschaft angelegt und gefestigt werden. Daraus ist das Netzwerk „Eltern und Kinder in der Gartenstadt“ hervorgegangen, das sich nach Ablauf der Modellphase mit Unterstützung der Stadt Ludwigshafen in einer verlängerten Projektphase weiter entwickeln konnte. Stiftungsmittel machten es möglich, dass die Praxisbegleitung durch das Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz (ism) über die gesamte Projektphase gesichert werden konnte.

Koordination ist notwendig

Auf der Basis von gemeinsamen Leitlinien arbeiten in der Gartenstadt aktuell mehr als 50 Kooperationspartnerinnen und -partner zusammen und ermöglichen ein stadtteilorientiert ausgestaltetes vielseitiges Angebot. Ziel ist es, die Bildungskette zu vervollständigen und erweiterte Bildungs- und Teilhabechancen zu eröffnen. Die Koordination der verschiedenen Akteurinnen und Akteure ist unverzichtbar, wenn Kontakte untereinander für alle nachvollziehbar gesichert und eine Beteiligung von engagierten Ehrenamtlichen möglich sein soll. Angebunden an das Ludwigshafener Zentrum für individuelle Erziehungshilfen (LuZiE) wurde eine Koordinierungsstelle eingerichtet. Hier können alle Ideen zusammenlaufen, die Aktivitäten gemeinsam geplant und durchgeführt sowie Informationen unter der kontinuierlich wachsenden Zahl von Kooperationspartnerinnen und -partnern ausgetauscht werden. 

Ideen werden gemeinsam entwickelt und realisiert

Aufbauend auf bereits bestehenden Kooperationsstrukturen, konnte sich das Netzwerk schnell erweitern. Der inhaltliche Schwerpunkt verlagerte sich mehr und mehr auf die frühe Bildung in und mit den jungen Familien. Ob Angebote für einen guten Start ins Kinderleben oder Eltern-Kind-Gruppen, ob neue Angebote der Familienbildung oder ein stadtteilbezogenes Ferienprogramm, ob musisch-kreative Freizeitbeschäftigung oder der Gartenstadtlauf, ob Stadtteilchecker oder Babysitterkurse – das alles lässt sich nur in intensiver Zusammenarbeit unterschiedlicher (Bildungs-) Einrichtungen realisieren. Die Erfahrung in der Gartenstadt zeigt: Eine kontinuierliche Förderung der Entwicklung junger Menschen gelingt dann besonders gut, wenn unterschiedliche Lern- und Erfahrungsorte miteinander verbunden arbeiten, wenn Lernen mit allen Sinnen möglich ist und unterschiedliche Räume im kulturellen, sozialen, sportlichen und kreativen Bereich für eigenständige Erfahrungen nutzbar gemacht werden. 

Beteiligung stärkt Zusammenhalt

Eine kommunale Bildungslandschaft lebt von der Beteiligung vieler Fachkräfte in Einrichtungen, den Eltern und Familien sowie Bürgerinnen und Bürger aus dem Stadtteil. Gemeinsam haben sie Ideen entwickelt und an deren Ausgestaltung mitgewirkt. Auf diese Weise haben alle gemeinsam dazu beigetragen, die Entwicklung im eigenen Arbeits- und Lebensumfeld zu stärken. Mit der Beteiligung der Menschen ergeben sich neue Chancen für eine lebendige Stadtteilentwicklung. Damit alle Beteiligten gut informiert sind, braucht es transparente Kommunikationsstrukturen. Dazu hat sich ein jährlicher Fachtag als Austauschforum für alle Mitwirkenden als gutes Forum erwiesen. Unverzichtbar ist die Unterstützung der Netzwerkaktivitäten durch den Stadtvorstand, den Ortsvorsteher und weitere politische Akteurinnen und Akteure im Stadtrat und Landtag.

Im März 2017 ist ein Bericht zur Entwicklung des Netzwerks "Eltern und Kinder in der Gartenstadt" vorgelegt worden, der die vielfältigen Aktivitäten, Erfahrungen und Faktoren für das Gelingen einer solchen Kommunale Bildungslandschaft aufzeigt. Weiterlesen kann man hier

Was zeichnet eine Kommunale Bildungslandschaft aus?

Eine Kommunale Bildungslandschaft ist langfristig angelegt, schafft verbindliche Strukturen der Zusammenarbeit und kooperiert in vernetzten Strukturen im Lebensumfeld der Kinder und Familien.

Sie setzt an den individuellen Potenzialen der Kinder an und fördert diese gezielt. Gemeinsame Bildungsprozesse in unterschiedlichen Kontexten unterstützen die Entwicklung sozialer Kompetenz  und unterstützen die Entwicklung von Resilienz, der Widerstandsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen durch gestärktes Selbstbewusstsein und realistische Selbstwahrnehmung.

Sie stärkt alle Aspekte des Lernens und nutzt unterschiedlichste Lernorte. Gelingende Bildungsbiografien entwickeln sich in gut aufeinander abgestimmten Bildungs- und Erziehungsangeboten im Lebensraum der Kinder und ihrer Familien und eröffnen jungen Menschen verbesserte Bildungs- und Teilhabechancen.

Sie bezieht Eltern als Bildungspartner ihrer Kinder ein. Eltern werden als wichtige Begleiter ihrer Kinder in ihrer eigenen Bildungsbiografie gesehen und in ihrer Erziehungskompetenz gestärkt und gefördert. Dadurch wird ein gesundes Aufwachsen von Kindern unterstützt.