Betritt man das Karl-Otto-Braun-Museum im Erdgeschoss des heutigen Oppauer Gemeindehauses, so eröffnet es seine thematischen Abteilungen zunächst in einem anspruchsvollen Wohnzimmer-Nachbau, eingerichtet im Stil des Empire, also der Zeit des frühen 19. Jh.

Danach beginnt die eigentliche Ausstellungsfläche, die sich zunächst anhand von Fotografien, Exponaten aber vor allem umfangreichen Informationstafeln den Ortgeschichten von Oppau, Edigheim sowie der Pfingstweide widmet. Dabei wird sowohl der politischen Ereignisgeschichte als auch den wechselnden sozialen Verhältnissen sowie der Zeit des Umbruchs von bäuerlichen Produktionsweisen hin zur Industrialisierung und auch beiden Weltkriegen ausführlich Raum gegeben, bis in die Gegenwart hinein. Daneben runden verschiedene Modellbauten die Einführung ab.

Die nächste Abteilung präsentiert einen bunten Reigen sowohl typischer als auch besonderer Objekte aus dem Alltagsleben vor allem im 19. Jahrhundert. Neben historischen Möbeln und Kleidung sind u.a. kunsthandwerkliche Exponate zu bestaunen, darunter auch herausragende Anfertigungen des berühmten Frankenthaler Porzellans aus der kurfürstlichen Zeit unter dem Wittelsbacher Regenten Carl-Theodor im 18. Jh. Danach führt der Rundgang in eine inszenierte alte (Bauern-)küche – auch hier gibt eine große Anzahl an, die Lebensumstände im 19. Jh. illustrierenden, Objekten wie Allltags- und Festtagsgeschirr, Küchengerätschaften, einen offenen Herd/Kamin und mehr zu bestaunen. Von dort aus führt der Weg in das Untergeschoss (nicht barrierefrei).

Diorama des ehemaligen Frankenthaler Kanals bei OppauDie Großmutter in der guten Stubebürgerliches Wohnzimmermöbel aus dem 19. Jh.
Blick auf das berühmte Frankenthaler PorzellanBilderbegegnungen - die Stadtteile gestern und heute Bett aus dem 19. Jh.
Ausschnitt Informationstafeln zur OrtsgeschichteArchäologisches aus Oppau und UmgebungAlter Webstuhl
Empire-Zimmer im EingangsbereichLandwirtschaftliches GerätKüche von anno dazumal

Die ersten Räume im UG sind der Naturkunde vorbehalten und zeigen Fossilien, Minerale und anderes aus den vergangenen Jahrtausenden, in welchen die Region durch Veränderungen des Rheinverlaufs zu dem geformt wurde, was sie heute ist. Daneben befindet sich der ehemalige Tresorraum der Stadtsparkasse, ergänzt durch Exponate rund um das Thema (Not)Geld.

Die nächste Abteilung widmet sich schwerpunktmäßig der provinzialrömischen- bis Frankenzeit in der unmittelbaren Gegend des heutigen Oppaus. Neben antiken Artefakten wie Sarkophag, Grenzsteinen, Stein- und Metallwerkzeugen, Glas- und Tongefäßen, Fibeln und Gürtelschnallen runden Dioramen den Einblick von der Steinzeit bis in das Mittelalter ab.

Im Anschluss begegnet man erneut vor allem wieder dem 19. Jh. – der ersten Blütezeit Oppaus. Erneut sind aussagekräftige Möbelstücke und Einrichtungsgegenstände der Zeit ausgestellt, ebenso Gerätschaften wie ein Webstuhl, ein Spinnrad und, fortgesetzt im letzten Raumabschnitt des UG, Nähmaschinen, Waschtrommeln, Mangelgeräte, Bügeleisen ohne Stromnutzung und einiges mehr. Dazu gibt es einen Raumabschnitt, der sich eigens auf die Präsentation land- und gartenwirtschaftlicher Gerätschaften konzentriert. Die Dauerausstellung endet mit einer Auswahl von – vor allem für das 18. und 19. Jh. signifikanten - gusseisernen Ofenplatten mit christlichen und antiken Darstellungen, wie sie in bäuerlichen Haushalten damals typisch waren.