"Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist", sagt Gunter Demnig, der Kölner Künstler und Initiator der europaweiten Gedenkaktion "Stolpersteine".

Historie

Mit den Stolpersteinen, zehn mal zehn Zentimeter großen Pflastersteinen mit aufgesetzter Messingplatte, wird die Erinnerung an Menschen lebendig, die einst hier gewohnt haben. Auf den Steinen steht geschrieben: "Hier wohnte ...". Ein Stein. Ein Name. Ein Mensch. Stolpersteine erinnern an das Schicksal verfolgter und ermordeter Menschen in der Zeit des Nationalsozialismus. 253 Stolpersteine sind in Ludwigshafen überall dort zu finden, wo vor 1945 der letzte freiwillig gewählte Wohnort oder die Arbeitsstätte dieser Menschen war und über deren Schicksal geforscht wurde.

Im Jahr 2007 hat sich in Ludwigshafen der Arbeitskreis "Ludwigshafen setzt Stolpersteine" gebildet, der von Anfang an großes Interesse in der Öffentlichkeit gefunden hat. Vor allem junge Menschen wurden motiviert, sich mit dem Schicksal von Ludwigshafenerinnen und Ludwigshafenern auseinanderzusetzen, die von den Nazis ermordet oder vertrieben wurden. Markus Sternlieb, Karl Nord und Pfarrer Caroli sind Namen, die vielen Ludwigshafenerinnen und Ludwigshafern der Gegenwart noch ein Begriff sind. Aber die Recherchen des Arbeitskreises widmen sich auch den "verschwundenen" Namen. Diesen Menschen wieder ihren Platz in unserer Stadt zu geben, ist das Anliegen der Aktiven.

Im Stadtplan zu finden

Seit Anfang März 2014 können im Stadtplan unter dem Menüpunkt "Kultur" die 237 seit 2007 verlegten "Stolpersteine" sichtbar gemacht werden. Ein Namensverzeichnis der mit Steinen Geehrten erleichtert die Suche nach einzelnen Stolpersteinen.

Mit einer Spende Patenschaft übernehmen

Mit einer Spende kann jeder eine Patenschaft für die Herstellung und Verlegung eines Stolpersteins übernehmen. Stolpersteine werden vor allem vor den ehemaligen Wohnhäusern der Opfer verlegt. Die Ludwigshafener Initiatoren bemühen sich, sowohl mit den heutigen Hausbesitzerinnen und Hausbesitzern als auch mit den Nachfahreinnen und Nachfahren der verfolgten ehemaligen Mitbürgerinnen und Mitbürger Kontakt aufzunehmen. Bildungs- und Kulturveranstaltungen sind ein weiterer Schwerpunkt der ehrenamtlichen Initiative, die bereits mehrere Broschüren und Unterrichtsmaterialien publiziert und das Online-Gedenkbuch "Erinnerung bewahren" erarbeitet hat.

Oberbügermeisterin Jutta Steinruck hat für die Stolperstein-Initiative die Schirmherrschaft übernommen.