Anne Neukamp

15. September bis 23. Dezember 2012 Rudolf-Scharpf-Galerie, Projektgalerie des Wilhelm-Hack-Museums

Eine Ausstellung mit Werken der in Berlin lebenden Künstlerin Anne Neukamp wird am Freitag, 14. September 2012, 19 Uhr, in der Rudolf-Scharpf-Galerie, Projektgalerie der Wilhelm-Hack-Museums für Junge Kunst in Ludwigshafen, Hemshofstraße 54, eröffnet. Im Anschluss an die Vernissage lädt die Rudolf-Scharpf-Galerie zu ihrem traditionellen Sommerfest ein.

Mit Anne Neukamp, geboren 1976 in Düsseldorf, stellt das WHM eine junge Malerin vor, deren Werk sich vor allem durch eine ungewohnte Offenheit charakterisiert. Knapp zwanzig großformatige Gemälde entführen den Betrachter in Bildwelten, die sich frei zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion bewegen.

Zu entdecken sind bekannte Formen, Ansätze von vertrauten Gegenständen und Figuren, aus populärkulturellen Zusammenhängen wie Comics, Werbung oder Magazinen, die jedoch im nächsten Moment schon wieder entgleiten, da sie Teil ganz anderer Bildsysteme werden, indem sie sich in Farbflächen, Ornamente oder Muster verwandeln.

Kausale Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Bildelementen werden nicht angeboten und lassen sich auch nicht ableiten. Die stets kurzen Titel der Arbeiten geben keinen direkten Aufschluss. Sie führen die Betrachtenden eher von der dingbezogenen Leseweise weg.
Waren es in Neukamps früheren Bildern häufig gefundene, auch kunsthistorisch aufgeladene Motive wie Siegel, Wolken oder Vorhänge, so handelt es ich bei den jüngeren Gemälden – wie Fermate oder Oui (beide 2012) – um verführerische Motiven wie Haut, Mund und Schmuck in fleischigen, manchmal geradezu lieblichen rosigen Farbtönen.

Neukamps Kunst besteht unter anderem darin, innerhalb des jeweiligen Bildes konstruktiv mit den "sinnlichen" Motiven und Farbtönen umzugehen und sie subtil als Elemente unter anderen Elementen zum restlichen Bildgeschehen in Beziehung zu setzen. Die auf den ersten Blick vermeintliche Eindeutigkeit löst sich zugunsten einer Komposition auf, in der allen Elementen die gleiche Relevanz innerhalb des Bildes zugesprochen wird. Für Neukamps Gemälde greift die immer noch viel benutzte Unterscheidung zwischen gegenständlicher und gegenstandsloser Malerei nicht – die darauf zu sehenden, im Wortsinne vielschichtigen, malerischen Kompositionen aus Logos, Maskottchen, Wolken, Mündern, Icons und nicht zuzuordnenden Formen und Flächen sind schlicht und ergreifend beides, also sowohl abstrakt als auch figurativ. Zweifellos ist sich die Künstlerin bewusst, dass sie dabei auf Vorgehensweisen zurückgreift, die spätestens seit der Pop Art der sechziger Jahre zu den gebräuchlichen malerischen Methoden gehören. Umso eindrucksvoller ist es, zu welch anderen und eigenständigen Ergebnissen sie damit gelangt.

Bildmaterial steht unter www.wilhelmhack.museum/presse.html zum Download bereit.

Weiterführende Informationen zur Künstlerin: www.aneukamp.com

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog im Verlag StrzeleckiBooks:
"Anne Neukamp, 15.9. – 23.12.2012", herausgegeben von Barbara J. Scheuermann und Reinhard Spieler, Köln 2012, 36 Seiten, Farbabbildungen, Hardcover, gebunden. Deutsch/Englisch, Euro 15.-

Edition zur Ausstellung:
"Chain", 2012, Digital- und Siebdruck, 20 Exemplare + 4 AP, 72 x 51 cm,
Rückseitig nummeriert und signiert, Euro 230.-

Begleitprogramm:
Am Samstag, 24. November 2012, 16 Uhr findet ein Gespräch über die Ausstellung mit Anne Neukamp und der Kuratorin der Ausstellung Barbara J. Scheuermann statt. Anmeldung bitte unter 0621/504-3519, E-Mail: laura.capalbo@ludwigshafen.de