Oberbürgermeisterin Dr. Eva Lohse hat am Donnerstag, 5. Dezember 2013, elf Ludwigshafener Persönlichkeiten für deren besondere Verdienste um das Gemeinwohl ausgezeichnet. In diesem Jahr erhielt Christine Ludwig für ihren großen ehrenamtlichen Einsatz für die Stadt den Maximilianstaler. Für ihr gesellschaftliches Engagement wurden ferner Gennaro Diaco, Laura Flaim, Irmgard Griebe, Rosemarie Hackländer, Johannes Mazomeit, Roselore Poigné-Blendinger, Friedrich Reiff, Hans-Peter Schmitt, Manfred Wendel und Peter Wieme mit der Bürgerschaftsmedaille ausgezeichnet.
Oberbürgermeisterin Dr. Eva Lohse würdigte die Ausgezeichneten bei einer Feierstunde im Stadtratssaal als lebenswichtige Elemente einer Gemeinschaft. "Es geht um die engagierten Bürger, die dafür sorgen, dass der Organismus der Stadt Ludwigshafen immer und immer wieder mit frischem Sauerstoff versorgt wird. Denn das Herz der kommunalen Selbstverwaltung könnte nichts erreichen ohne die Lunge einer aktiven Bürgergesellschaft", sagte sie. Mit den Ehrungen bedanke sich die Stadt bei den Menschen, die sich in hervorragender und in beispielhafter Weise für das Gemeinwesen in Ludwigshafen engagiert hätten, betonte die Oberbürgermeisterin.
Informationen zu den Ausgezeichneten
Christine Ludwig:
Christine Ludwig ist Gründerin und bis heute die ehrenamtliche Geschäftsführerin des Vereins "baff – Verein für Bildung, Ausbildung, Förderung und Frauenprojekte". Der Verein will jungen Menschen Chancen auf Teilhabe und eine Perspektive für ein selbstgestaltetes, eigenverantwortliches Leben vermitteln. Die Koordinierungsstelle KOM zur beruflichen Orientierung von Migrantinnen, die Mädchenwerkstatt "Girls Power" seit 2002, das XENOS-Projekt "Mädchen sind stark" gegen Intoleranz, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus in Schule und Beruf seit März 2002 sind nur einige der "Flaggschiff"-Projekte von "baff" unter der Regie von Christine Ludwig. Der Ursprung ihres Engagements ist die Tätigkeit in der Elternvertretung von Kindergarten und Grundschule. Weil Christine Ludwig großen Bedarf sah, organisierte sie 1989 an der Brüder-Grimm-Schule eine Hausaufgabenhilfe für Kinder mit Migrationshintergrund. Seit 1981 ist sie ehrenamtlich in verschiedenen Frauengruppen und Fraueninitiativen tätig. Unter anderem organisierte sie ferner nach der Wiedervereinigung den Austausch zwischen Frauen aus Ludwigshafen und Dessau und ist Vorstandsmitglied im Frauencafé Ludwigshafen.
Gennaro Diaco:
Für Gennaro Diaco, der seit 50 Jahren in Oggersheim wohnt, ist das gute Miteinander von Italienern und Deutschen ein wichtiges Anliegen. Auf seine Initiative geht das Oggersheimer Antonius-Fest zurück, das alljährlich am 16. Juni stattfindet und jedes Jahr von mehreren Hunderten Menschen besucht wird. Es ist im Stadtteil mittlerweile längst zur Tradition geworden. In diesem Jahr wurde das Fest zum 20. Mal gefeiert. Zu den Ehrengästen gehörte unter anderem der Erzbischof von Crotone in Kalabrien.
Laura Flaim:
Laura Flaim aus Mundenheim, die ursprünglich aus Italien stammt, arbeitete 43 Jahre lang im pastoralen Dienst des Bistums Speyer und war dort unter anderem zuständig für die in Ludwigshafen lebenden Katholikinnen und Katholiken mit italienischer Muttersprache. Seit zwei Jahren ist sie mittlerweile offiziell im Ruhestand, dennoch verrichtet sie ihren Dienst, den sie als Brücke zwischen den Mentalitäten und Kulturen begreift, ehrenamtlich weiter. Wie sehr Laura Flaims Arbeit geschätzt wird, zeigen auch die Auszeichnungen, die sie bisher erhalten hat. Ihr wurden die Pirminiusplakette der Diözese Speyer und der päpstliche Orden "Pro Ecclesia et Pontifice" verliehen.
Irmgard Griebe:
Irmgard Griebe engagierte sich in zahlreichen öffentlichen Einrichtungen in Maudach. Der Schwerpunkt lag dabei zunächst in der Elternarbeit des Kindergartens, später in der Grundschule als Klassenelternsprecherin, im Schulelternbeirat und schließlich als Schulelternsprecherin. Mit viel Engagement und Ideenreichtum hat sie gemeinsam mit der Stadtverwaltung, den Lehrkräften, den Eltern und den Kindern den Schulhof neu gestaltet. Griebe organisierte mit viel Einsatz die 25-Jahr-Feier der Alfred-Delp-Schule und richtete eine Ausstellung über den von den Nazis ermordeten Jesuitenpater ein, die noch heute in der Schule gezeigt wird. Außerdem engagiert sie sich im kirchlichen Bereich. Irmgard Griebe war 16 Jahre lang Mitglied und 8 Jahre lang Vorsitzende des Pfarrgemeinderates von St. Michael. Seit 2008 ist sie federführend in der Seniorenarbeit der Pfarrei tätig.
Rosemarie Hackländer:
Rosemarie Hackländer setzte sich vor allem im kirchlichen Bereich ehrenamtlich ein. Seit mehr als 37 Jahren ist sie im Evangelischen Krankenpflegeverein Edigheim-Pfingstweide aktiv. Zudem war Rosemarie Hackländer 18 Jahre lang Mitglied des Presbyteriums der Protestantischen Kirchengemeinde Pfingstweide, 24 Jahre lang Mitglied der Bezirkssynode Ludwigshafen, und 34 Jahre lang verantwortlich für die Führung der Kirchenkartei der protestantischen Gemeinde in der Pfingstweide.
Johannes Mazomeit:
Johannes Mazomeit ist Gründer und Vorstandsmitglied der BUND-Kreisgruppe Ludwigshafen und dort seit 30 Jahren ehrenamtlich aktiv. Außerdem ist er Vorsitzender der Ortsgruppe Ludwigshafen-Mannheim der Pollichia-Gesellschaft für Naturforschung und Landespflege sowie Vorsitzender des Naturschutzbeirats der Stadt Ludwigshafen. Mit seinem jahrzehntelangen Engagement schärfte er das gesellschaftliche Bewusstsein für ökologische Fragen und Zusammenhänge.
Roselore Poigné-Blendinger:
Roselore Poigné-Blendinger ist Mitbegründerin und Vorsitzende des Kulturförderkreises Maudach. Der Kreis, der 1991 gegründet wurde, bereichert das kulturelle Leben in Maudach und weit darüber hinaus mit Veranstaltungen aus den Bereichen Musik, Literatur und Bildende Kunst. Roselore Poigné-Blendinger selbst kommt dabei aus dem Bereich der Musik: Sie war Solocellistin der Staatsphilharmonie in Ludwigshafen.
Friedrich Reiff:
Seit der Einführung der Aktion "Saubere Stadt" nimmt Friedrich Reiff regelmäßig mit einer von ihm organisierten "Reinigungsmannschaft" daran teil. Das ganze Jahr über hält er bestimmte Abschnitte des Adlerdamms sauber. Friedrich Reiff säubert in regelmäßigen Abständen die Anlagen des Schulzentrums in Mundenheim und kümmert sich um das Auffüllen der Kottüten beim Hundeauslaufplatz am Südweststadion. Außerdem betreut er in vorbildlicher Weise Menschen, die Sozialstunden ableisten. Einigen konnte er einen Arbeitsplatz vermitteln und so zu einem neuen, geregelten Leben verhelfen.
Hans-Peter Schmitt:
Hans-Peter Schmitt war von 1990 bis 2004 Vorsitzender der ARGE Oppau. In diese Zeit fallen unter anderem die Einweihung des neuen Kerweplatzes, das 400-jährige Jubiläum der Oppauer Kerwe und das 50-jährige Jubiläum der ARGE. All diese Veranstaltungen organisierte und gestaltete er maßgeblich mit – genauso wie die jährlichen Fasnachtsumzüge in Oppau-Edigheim. Die Wurzel seines Engagements liegt im Gesangverein "Männerchor 1879 e.V. Oppau", dem Hans-Peter Schmitt seit 1974 die Treue hält, und dessen 1. Vorsitzender er bis heute ist. Die ARGE hat ihn 2004 zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Außerdem hat er ein Jahr später in Würdigung seiner besonderen Verdienste das Wappenschild der ARGE Oppau erhalten.
Manfred Wendel:
Seit 1980 ist Manfred Wendel im Vorstand des Heimatkundlichen Arbeitskreises Oggersheim tätig und kümmert sich seitdem um die Erforschung und Vermittlung der Geschichte des Stadtteils. Er kümmert sich um die Betreuung des Schillerhauses und der Oggersheimer Klosterkrippe. Ferner ist er auch mit von der Partie, wenn es darum geht, Brauchtumsveranstaltungen wie den Laetare-Umzug oder die Kerwe zu organisieren.
Peter Wieme:
Peter Wieme ist seit 20 Jahren die treibende Kraft in der Jugendarbeit der protestantischen Pauluskirchen-Gemeinde in Friesenheim. Er hat die Pfadfindergruppen gegründet und begleitet die Kinder und Jugendlichen nach wie vor bei ihren Aktivitäten. Seit zwei Jahren ist er Presbyter in der Gemeinde und arbeitet in vielen Ausschüssen des Presbyteriums mit. Zudem ist Manfred Wieme 2. Vorsitzende des Förderkreises der Pauluskirche.