Presseinformation der Stadt Heidelberg

Gemeinsam für saubere Luft: Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen planen umweltfreundlichen Verkehr Masterplan der Metropolregion mit Sofortmaßnahmen zur nachhaltigen Mobilität

Gemeinsam für saubere Luft: Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen planen den großen Wurf beim umweltfreundlichen Verkehr. Dr. Peter Kurz (Mannheim), Prof. Dr. Eckart Würzner (Heidelberg) und Klaus Dillinger, Bau- und Umweltdezernent der Stadt Ludwigshafen in Vertretung der Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck, skizzierten am Mittwoch, 31. Januar 2018, bei einem Pressegespräch im Heidelberger Rathaus, mit welchen Projekten sie die nachhaltige Mobilität in der Metropolregion Rhein-Neckar vorantreiben wollen. Diese sollen kurzfristig zu einem spürbaren Rückgang der Stickstoffdioxidbelastung führen und die Luftqualität verbessern. Gebündelt sind die Projekte im gemeinsamen "Masterplan nachhaltige Mobilität für die Stadt".

Drei Kommunen, die an einem Strang ziehen
Die Besonderheit: Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen waren die einzigen der rund 60 Städte beim sogenannten Dieselgipfel der Bundeskanzlerin am 28. November 2017 in Berlin, die einen gemeinsamen Antrag zur Erstellung eines Masterplans vorgelegt haben. Hinter dem Schulterschluss steht die Überzeugung, dass angesichts der hohen Pendlerströme in der Region die Luftqualität nur verbessert werden kann, wenn die Kommunen an einem Strang ziehen.                                       

Die Finanzierung des Masterplans übernimmt zu 100 Prozent der Bund. Den entsprechenden Förderbescheid über 570.000 Euro hat das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) im Dezember übergeben. Der Plan wird nun im ersten Halbjahr 2018 in den beteiligten Städten – mit Unterstützung des Aachener Beratungsbüros Aviso GmbH – erarbeitet. Jede Stadt setzt dabei eigene Akzente.

Prof. Dr. Eckart Würzner: "Städte sind der Schlüssel für die Energiewende"
"Der Schlüssel für eine erfolgreiche Energiewende und eine Verbesserung der Luftqualität liegt in den Städten und Kommunen. Unser Mobilitätsverhalten wird sich in den kommenden Jahren und Jahrzehnten ändern müssen. Wir werden mit neuen Antrieben unterwegs sein und unsere Fortbewegungsmittel viel mehr teilen als bisher. Ich freue mich, dass die drei großen Städte in der Metropolregion nun zusammenarbeiten, um konkrete Schritte in dieser Hinsicht auszuarbeiten", sagte Heidelbergs Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner.

Dr. Peter Kurz: "Nachhaltige Mobilitätswende braucht Förderung auf lange Sicht"
"Die drei Städte bilden einen einheitlichen Wirtschafts- und Mobilitätsraum und haben mit der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH ein gemeinsames Verkehrsunternehmen", erläuterte der Mannheimer Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz die gemeinsame Initiative. "Dies ist bundesweit nahezu einzigartig und bietet uns die einmalige Chance, Einzelmaßnahmen in den Städten durch regionale Maßnahmen sinnvoll zu ergänzen, beispielsweise bei der Digitalisierung der Verkehrssysteme oder der Errichtung von Radschnellwegen zwischen den Metropolen."

"Die Sofortprogramme zur Verbesserung der Luftqualität und die Bemühungen des Bundes, mit finanziellen Hilfen drohende Fahrverbote in Innenstädten zu verhindern, begrüßen wir von kommunaler Seite sehr", so Kurz weiter. "Um eine nachhaltige Mobilitätswende zu erreichen, müssen die Maßnahmen jedoch auch auf lange Sicht gefördert werden. Steigender Individualverkehr beeinträchtigt nicht nur die Luftqualität in den Städten, sondern auch die Aufenthaltsqualität insgesamt."
Klaus Dillinger: "ÖPNV ausbauen, Radverkehr fördern, Individualverkehr steuern"

"Es handelt sich um drei Herausforderungen, die wir gemeinsam bewältigen müssen: Den ÖPNV noch effektiver und umweltfreundlicher auszubauen, den Fahrradverkehr zu fördern und den Individualverkehr intelligent zu steuern. Nur so gelingt es uns nachhaltig, die Umweltsituation in der Metropolregion zu verbessern", betonte Ludwigshafens Bau- und Umweltdezernent Klaus Dillinger. Eine ausreichende finanzielle Förderung durch Land und Bund werde dafür genau erforderlich sein wie eine begleitende Bürgerinformation und -beteiligung.

Martin in der Beek: "RNV steht den Städten als starker Partner zur Seite"
Martin in der Beek, Technischer Geschäftsführer der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) betonte: "Als gemeinsames  Verkehrsunternehmen von Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen freuen wir uns sehr, dass die Städte beim Thema nachhaltige Mobilität an einem Strang ziehen und stehen ihnen dabei als starker Partner zur Seite. Klimaneutrale und emissionsarme Verkehrsmittel sind für die rnv schon heute Realität: Seit 2014 werden alle Straßen- und Stadtbahnen in der Metropolregion zu 100 Prozent mit zertifiziertem Ökostrom versorgt. Die Busflotte der rnv umfasst zwei Elektrofahrzeuge im Testbetrieb. In jüngster Zeit wurden zahlreiche Dieselbusse mit modernsten Abgasnormen beschafft. Weitere Schritte hin zu einer emissionsfreien Flotte sind wichtig, um die hohe Lebensqualität in der Region weiterhin zu sichern. Diese Entwicklung werden wir weiterhin aktiv vorantreiben."
Schwerpunkte des Masterplans in Heidelberg:

  •  Verkehr digitalisieren: Die Stadt Heidelberg will Parkplätze mit Sensorik ausstatten. Das soll den Parksuchverkehr verringern. Zudem soll es noch mehr Zählstellen für Autos geben, um bessere Entscheidungsgrundlagen für die Verkehrslenkung zu erhalten. Dies gilt auch für Umwelt-, Mobilitäts- und Verkehrsdaten, die die Stadt dem Land und dem Bund zur Verfügung stellen will.
  • Schneller von A nach B: Heidelberg will den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) mit Hilfe von Software- beziehungsweise Datenplattform-basierten Angeboten besser vernetzen. Künftig soll es zudem sogenannte Mobilitätspunkte geben: An allen größeren Haltestellen des ÖPNV soll es künftig Carsharing-Stellplätze und Mietfahrräder geben.
  •  Radverkehr fördern: Heidelberg setzt auf den weiteren Ausbau der Infrastruktur für den 
     Radverkehr. Geplant sind ein Radschnellweg von Heidelberg über Mannheim nach Ludwigshafen und ein weiterer Schnellweg vom Neuenheimer Feld über die Bahnstadt und Patrick-Henry-Village nach Schwetzingen. Auch die Kooperation mit Nextbike soll erweitert werden.
  • Neue Busse im Linienverkehr: Die Stadt Heidelberg möchte zügig die bisherigen 37 RNV-Busse gegen wasserstoffbetriebene Busse austauschen und eine entsprechende Tankstelle einrichten. Bereits im Frühjahr 2019 soll eine neue Linie zur Altstadterschließung mit voraussichtlich zwei batteriebetriebenen Bussen in Betrieb gehen.   
  • Emissionsfreie städtische Nutzfahrzeuge: Nach und nach sollen die von der Stadt Heidelberg genutzten Autos, Transporter, Müllautos, Fahrzeuge der Straßenreinigung oder weitere Sonderfahrzeuge vor allem durch batterie- oder wasserstoffbetriebene Elektrofahrzeuge ausgetauscht werden. Über das Fuhrparkmanagement soll eine optimale und effiziente Auslastung der Fahrzeuge erreicht werden.
  • Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge ausbauen: An vorhandenen und zusätzlich geplanten Park-and-Ride-Anlagen soll eine großzügig ausgelegte Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge errichtet werden – ebenso an Taxi-Warteplätzen. Weitere Ladestationen im öffentlichen Straßenraum sollen soweit als möglich exklusiv für Carsharing-Fahrzeuge angeboten werden.

Mit dem "Masterplan 100% Klimaschutz" geht Heidelberg noch einen Schritt weiter: Die Stadt will bis zum Jahr 2050 die CO2-Emissionen um 95 Prozent reduzieren und den Energiebedarf der Kommune um die Hälfte senken. Dazu sind weitreichende Maßnahmen zur Vermeidung oder Umstellung des motorisierten Verkehrs erforderlich, der mit mehr als 20 Prozent zum Ausstoß von Treibhausgasen beiträgt. Aus Luftreinhalte- und Klimaschutzgründen muss Mobilität in den Kommunen mittelfristig emissionsfrei sein.

Schwerpunkte des Masterplans in Mannheim:

E-Mobilität / Hybrid / Gas:

  • Sukzessive Umrüstung des kommunalen Fuhrparks mit Fahrzeugen ohne
  • Verbrennungsmotor beziehungsweise Hybrid-Fahrzeug
  • Schrittweiser Ausbau der Ladeinfrastruktur im öffentlichen Raum und in Parkhäusern

Radverkehr:

  • Steigerung des Radverkehrsanteils durch Schließung von Lücken zwischen Radwegen und  Ausbau der Radschnellwege zwischen Metropolen und dem ländlichen RaumMaßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit für Fahrradfahrer

Digitalisierung:

  • Digitalisierung des Parkleitsystems zur Vermeidung von Parksuchverkehren / Bereitstellung 
  • der Parkstände in Echtzeit / mittel- bis langfristig sollenumfassende Verkehrsdaten in Echtzeit nutzerfreundlich bereitgestellt werden (Einbettung in regionale Plattform / VRN-App)
  • Ausbau von Zählstellen zur Verbesserung der Datengrundlage                    

Urbane Logistik:

  • Lieferdienste, Taxen, Kuriere, Paket- und Briefzusteller sollen mit Elektrofahrzeugen  beziehungsweise nachhaltigen Verkehrsmitteln (Fahrrad, Pedelec etc.) fahren.

Schwerpunkte des Masterplans in Ludwigshafen:

Intelligente Verkehrssysteme – umweltsensitive Steuerung

Durch die Aufrüstung des Verkehrsrechners und Erfassungssensorik werden umweltrelevante Daten sowie Daten zur aktuellen Verkehrslage und Meteorologie in Echtzeit erfasst und ausgewertet. Durch eine bessere Gestaltung des Verkehrsablaufs - ein sogenanntes Umweltsensitives Verkehrsmanagement – wird eine deutliche Reduzierung der Luftschadstoffe erreicht.

Das heißt: Über den Computer werden die Ampelschaltungen und Geschwindigkeiten der Fahrzeuge im Endausbau so gesteuert, dass der Verkehr in der Innenstadt möglichst staufrei abläuft und damit Emissionen so weit als möglich vermieden werden. Hierzu werden umfangreiche Daten der Fahrzeugbewegungen und Geschwindigkeiten von vielen Messpunkten benötigt. Ebenso Winddaten und sonstige meteorologische Daten. In Verknüpfung mit Rechenmodellen zur Schadstoffbelastung der Luft wird dann der Verkehr gesteuert. Gleichzeitig werden diese Daten den Verkehrsteilnehmern online oder auch über Anzeigetafeln zur Verfügung gestellt (Echtzeit), um eine bessere Entscheidung zu ermöglichen oder Wartezeiten zu begründen.

Stärkung des ÖPNV – kommunales Mobilitätsmanagement:

Ein betriebliches und kommunales Mobilitätsmanagement soll aufgebaut werden. Dazu dienen auch die Ergebnisse des aktuellen Forschungsprojektes der Hochschule Ludwigshafen mit dem Thema "Klimafreundliche Mitarbeitermobilität", an dem neben der Stadtverwaltung auch andere Unternehmen eingebunden sind.

Verdichtung und Ausbau des Liniennetzes:

Durch die Taktverdichtung vorhandener Bus- und Straßenbahnlinien beziehungsweise die Schaffung neuer Verbindungen von Bus- und Straßenbahnlinien werden weitere attraktive ÖPNV-Angebote geschaffen, durch die auch eine verbesserte Anbindung an den regionalen Zugverkehr ermöglicht wird.

Radwegenetz und Radschnellwege:

Durch den Bau von Pendlerradwegen im Sinne von Radschnellwegen sowie den Lückenschluss der vorhandenen Hauptrouten werden gute Voraussetzungen geschaffen, die Radverkehrsverbindungen innerhalb der Metropolregion zu verbessern und so die Attraktivität des Radverkehrs für Pendler zu erhöhen.

Einsatz elektrischer Fahrzeuge:

Es sollen zunehmend Busse, städtische Fahrzeuge, Nutz- und Sonderfahrzeuge eingesetzt werden, die elektrisch betrieben werden. Dies dient der Verbesserung der Luftqualität und der Senkung der Emissionen im Ballungsraum. Auch die Ladeinfrastruktur soll ausgebaut werden.

Aufbau smarter Mobilitätspunkte:

Hier geht es beispielsweise um fest eingerichtete Car- oder Bike-Sharing-Stationen an Umsteigepunkten Schiene/Straße zur Verbesserung der individuellen Erreichbarkeit. Ziel ist die Erhöhung der Attraktivität des ÖPNV durch Nutzung individueller Übergangsmöglichkeiten. Durch die Nutzung von Fahrradabstellmöglichkeiten, Ausbau von Mietfahrradsystemen sowie den Ausbau von Ladesäulen und eine Unterstützung des Car-Sharing-Konzepts werden bessere Möglichkeiten geschaffen, auf verschiedene Verkehrssysteme umzusteigen.

Zum Hintergrund

Für saubere Luft: Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen für eine gemeinsame Masterplanung Green City

Zwischen den Städten Heidelberg, Mannheim und Ludwigshafen sowie dem RNV und dem VRN wurde eine Arbeitsgruppe aus den sachbefassten Ämtern und Bereichen eingerichtet, die sich im Rahmen der Masterplanung  bereits in mehreren Runden mit den stadtübergreifenden Themen umweltfreundliche Mobilität und umweltsensitives Verkehrsmanagement, ÖPNV und Pendlerradwege beschäftigt.

Ein großer Teil der vorgeschlagenen Maßnahmen zur Reduzierung der verkehrsbedingten Schadstoffemissionen bietet Lösungsmöglichkeiten für die gesamte Metropolregion, in der starke Einpendler-Beziehungen in die Städte Ludwigshafen, Mannheim und Heidelberg bestehen. Maßnahmen zur Schadstoffminderung in den Städten liegen daher auch im Umland. Ziel ist es, einen gemeinsamen Masterplan mit drei Teilbereichen zu erstellen, der einen übergreifenden Part enthält, aber auch die Spezifika der einzelnen Städte berück-sichtigt.  

Es zeigt sich in den bisher zwischen Heidelberg, Ludwigshafen und Mannheim geführten Gesprächen, dass das Thema Verkehrsinformation, Verkehrslenkung und Steuerung des Individualverkehrs an den so genannten Hot Spots der Belastungen mit die höchsten Effekte zur Reduzierung zeigen kann, indem Bypass-Lösungen, aber auch die Vergleichmäßigung des Verkehrs durch intelligente, umweltsensitive Verkehrssteuerung und Information der Verkehrsteilnehmer realisiert wird.

Zentrale Themen für alle Städte sind
-    Förderung des Radverkehrs
-    Elektrifizierung des Verkehrs
-    E-Busse im Linienverkehr
-    emissionsfreie städtische Nutzfahrzeuge
-    Förderung des Umstiegs auf emissionsarme Mobilität
-    Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge
-    Green City Logistik
-    umweltsensitive Verkehrssteuerung

Die Arbeiten laufen in allen drei Städten auf Hochtouren, damit der Zeitplan für die Erstellung der Masterplanung eingehalten werden kann. Abgabetermin ist der 31. Juli 2018. Gleichzeitig hat der Bund vorweg Fördermaßnahmen für Elektromobilität eröffnet (Beschaffung von Elektrofahrzeugen und Ladeinfrastruktur).

Für die Begleitung der Maßnahmen wird von allen drei Städten das Büro AViso aus Aachen beauftragt, das sowohl die übergreifenden Aspekte wie auch die jeweils spezifischen Besonderheiten betrachten soll.

m Rahmen der Erstellung des Masterplanes sollen alle skizzierten Maßnahmen nochmals in Hinblick auf ihre Wirksamkeit, Kosten und Umsetzungszeitraum bewertet und priorisiert werden. Damit ist dieser Masterplan seitens des Bundes dann Voraussetzung für die Beantragung der meisten konkreten Maßnahmen. Die Stadt Ludwigshafen sieht die nun bewilligten Planungsmittel als Grundlage für  eine umfassende Projektförderung; auf diese hofft die Stadt im nächsten Schritt im zweiten Halbjahr 2018.

Besonderheit in Rheinland-Pfalz ist die Bereitstellung einer Million durch das Wirtschaftsministerium. Hierbei sollen vorweg schon die Initiierung und Durchführung von Maßnahmen, die schon aus der Luftreinhalteplanung für den Hot Spot Heinigstraße entwickelt wurden, beschleunigt werden. Hierzu zählen insbesondere die Förderung umweltsensitiver Verkehrssteuerung über die Aufrüstung des Verkehrsrechners, Förderung des Fahrradverleihsystems, Nachrüstung von Bussen zur Vereidung und Verminderung von Emissionen

Masterplan und "Dieselgipfel"

Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen erhalten rund 570.000 Euro für die Erstellung des Masterplans "Green City". Darin sollen Sofortmaßnahmen zur Luftreinhaltung verankert werden. Drei Wochen nach dem "Dieselgipfel" in Berlin haben die drei Städte vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) den Förderbescheid für ihr gemeinsames Förderprogramm, den Masterplan "Green City", erhalten. Der Bund unterstützt den Masterplan damit zu 100 Prozent. Die Projekte des Masterplans sollen kurzfristig zu einem spürbaren Rückgang der Stickstoffdioxidbelastung führen und die Luftqualität verbessern. Die Zusage ist auch deshalb so wichtig, weil sie teilweise die Voraussetzung ist für die Einreichung weiterer Förderanträge im Bereich der umweltfreundlichen Mobilität.

Aktuelle Situation Luftreinhaltung Ludwigshafen – Stickstoffdioxid und Ursache

Im Stadtgebiet von Ludwigshafen werden vom Landesamt für Umwelt, Rheinland-Pfalz im Rahmen des Zentralen Messnetzes Immissionsschutz aktuell drei Messstationen betrieben: Ludwigshafen-Oppau, Ludwigshafen-Mundenheim und Ludwigshafen-Heinigstraße.

An der Messstation Ludwigshafen-Heinigstraße wird seit 2006 der Stickstoffdioxidimmissionsgrenzwert mit Toleranzmarge von 48 ?g/m³ – seit 2010 der gültige Stickstoffdioxid-Jahresimmissionsgrenzwert von 40 ?g/m³ - überschritten. Aktuell wurde für 2016 eine Überschreitung von 6 ?g/m³ festgestellt. Die Luftreinhaltepläne beinhalten bereits umfangreiche Maßnahmenpläne, die die sichere Einhaltung des Jahresimmissionsgrenzwerts für Stickstoffdioxid bis spätestens 2020 gewährleisten sollten.

Dies kann aufgrund der aktuellen Entwicklung der Fahrzeugflotte nicht eingehalten werden, da die Fahrzeuge, insbesondere Dieselfahrzeuge , die maßgebliche Anteile an der Überschreitung der Stickstoffdioxidbelastung haben, höhere Stickoxidemissionen ausstoßen als angenommen.TerminDer Umweltausschuss der Stadt Ludwigshafen trifft sich am 14. März 2018 zu einer Sondersitzung und beschäftigt sich ausschließlich mit dem Masterplan Green City.