Ludwigshafen erhält Förderung zu Anschaffung von E-Fahrzeugen

Für die Beschaffung von E-Fahrzeugen und entsprechenden Lademöglichkeiten hat Ludwigshafen am heutigen Donnerstag, 22. November 2018, einen Förderbescheid in Höhe von rund 514.000 Euro aus dem Bundes-Förderprogramm "Elektromobilität" des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) erhalten. Prof. Dr. Joachim Alexander, Klimaschutzbeauftragter der Stadt Ludwigshafen, nahm den Bescheid von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer in Berlin entgegen. Insgesamt 26 elektrisch betriebene Fahrzeuge werden nun bis 2020 angeschafft und ersetzen bisher konventionell betriebene Dienstfahrzeuge des städtischen Fuhrparks.

Diese Förderung unterstützt eine Maßnahme des Masterplans Green City, den die Stadt Ludwigshafen am 31. August 2018 zusammen mit den Städten Mannheim und Heidelberg sowie dem Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) und der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) für die Metropolregion Rhein-Neckar erarbeitete. "Ich freue mich, dass wir Bundesmittel bekommen. Der Weg eines gemeinsamen Masterplans Ludwigshafen-Mannheim-Heidelberg zahlt sich aus", sagt Umweltdezernent Klaus Dillinger und betont, dass dies ein wichtiger Schritt sei, um sukzessive die kommunale Fahrzeugflotte umzustellen.

Der Bund hatte über ein Förderprogramm "Saubere Luft" die Finanzierung des Masterplans Green City zu 100 Prozent übernommen. Die Förderung von insgesamt 570.000 Euro – davon 188.000 Euro für Ludwigshafen – wurde vom BMVI finanziert. Ziel des Masterplans Green City ist es, die Luftqualität durch die Einhaltung des seit 2010 geltenden Immissionsgrenzwerts von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter bis 2020 zu verbessern. In Ludwigshafen wurden 2017 an der Messstation in der Heinigstraße 44 Mikrogramm pro Kubikmeter gemessen, damit wurde der Grenzwert um vier Mikrogramm pro Kubikmeter überschritten. Um diese vier Mikrogramm pro Kubikmeter auf jeden Fall kurz- aber auch mittelfristig zu reduzieren, hat Ludwigshafen sieben Maßnahmenbündel mit 27 Untermaßnahmen und weitere fünf Einzelmaßnahmen entwickelt.

Maßnahmen des Masterplans
Die Handlungsschwerpunkte liegen bei den Themen Digitalisierung, Elektrifizierung des Verkehrs, Intelligente Vernetzung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV), die Förderung des Radverkehrs sowie die Weiterentwicklung der urbanen Logistik und bilden den Rahmen von kurz- und mittelfristigen Maßnahmen. Es werden zur Stärkung des ÖPNV neue Angebote und Vernetzung der Verkehrsträger forciert. Ein Logistikkonzept wird in Abstimmung mit der Metropolregion erarbeitet, um eine umweltverträgliche Konzeption des Liefer- und Transportverkehrs zu entwickeln.

Zur langfristigen Steigerung des Radverkehrs von 12 auf 20 Prozent stehen der Ausbau von regionalen Radschnellwegen, Fahrradabstellanlagen und Ergänzungen im Radverkehrsnetz an. Der Austausch der bestehenden Fahrzeugflotten durch Elektromobile mit Ausbau der Ladeinfrastruktur ist zunächst für interne Ladestationen vorgesehen. Hierzu wird ein Elektromobilitätskonzept erarbeitet, um weitere Wege aufzuzeigen, um auch eine Ladeinfrastruktur für den öffentlichen Bereich bereitzustellen.

Als kurzfristige Maßnahmen gibt es Angebote von Alternativrouten für den Durchgangsverkehr. Der Gesamtverkehr soll durch ein umweltsensitives Verkehrsmanagement optimiert werden. Dies soll unter anderem durch die Aufrüstung des vorhandenen Verkehrsrechners erfolgen. Im Herbst 2018 ist die Umleitungsmöglichkeit des Durchgangsverkehrs im Innenstadtbereich wie die Aktivierung der Lorientallee ohne andere Wohnbereiche zu belasten, verwirklicht worden. Die Aktivierung der Lorientallee als Umleitung ermöglicht in der Heinigstraße neue Radwegverbindungen.

Fördermittel von Land und Bund
Für die vom Verkehrsministerium von Rheinland-Pfalz bereits den betroffenen Kommunen Mainz, Koblenz und Ludwighafen für 2018 jeweils zugesagte eine Million Euro wurden in Ludwigshafen parallel zur Bearbeitung des Masterplans neun Anträge aus den Fördermitteln beantragt. So wurden bereits fünf Busse des rnv mit Hybridmodulen ausgestattet, Fahrradzählstellen und Geräte zur Geschwindigkeitserfassung angeschafft sowie der Ausbau der Ladeinfrastruktur für die städtische Fahrzeugflotte begonnen. Außerdem werden beim Fahrradverleihsystem VRN-nextbike bis Ende 2018 fünf neue Stationen in Ludwigshafen eingerichtet. Bis Ende des Jahres entwickelt das ifeu-Institut, Heidelberg, ein Elektromobilitätskonzept und Siemens als Betreiber des städtischen Verkehrsrechners arbeitet an einem Konzept zum umweltsensitiven Verkehrsmanagement und wird dann weitere Softwaremodule einbauen.

Ebenso werden die verkehrslenkenden Maßnahmen für die Aktivierung der Lorientallee als innerstädtische Umfahrungsroute zur Heinigstraße sowie weitere Programmierungen von Signalschaltungen von den Landesmitteln unterstützt.

Beim Bundes-Förderprogramm "Elektromobilität" hatte Ludwigshafen 26 Elektromobile mit entsprechenden Ladegeräten als Ersatz der städtischen Fahrzeugflotte beantragt und jetzt bekommen und über das Förderprogramm "Digitalisierung des kommunalen Verkehrs" wurden Mittel für zum Beispiel Sensorik und dynamische Wegweisung beantragt. Für das Fahrradverleihsystem VRN-nextbike sollen die vorhanden Fahrräder mit sogenannten Framelocks ausgestattet werden, um die Fahrräder zukünftig direkt digital ausleihen sowie auf- und abschließen zu können. Die Projektstudie "Regionales Radwegenetz", die im Bundeswettbewerb "Radverkehr" eingereicht wurde, wurde abgelehnt.