Neues Präventionsprojekt startet mit einer "Sicherheitsbegehung" am Berliner Platz

Welche Faktoren spielen eine Rolle, damit sich Menschen auf Straßen und Plätzen sicher und wohl fühlen? Was kann getan werden, um das Sicherheitsgefühl von Passantinnen und Passanten zu stärken? Diese Fragen möchten die Stadt Ludwigshafen und das Polizeipräsidium Rheinpfalz mit einer Initiative gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern klären und Verbesserungen voranbringen. Das Projekt wird unter der Federführung der Geschäftsführung des Rates für Kriminalitätsverhütung der Stadt Ludwigshafen durchgeführt. Los geht es am Montag, 14. Januar 2019, um 17 Uhr mit einer "Sicherheitsbegehung" am Berliner Platz. Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, sich zu beteiligen.

Ludwigshafen als Industriestadt ist schon immer geprägt von Zuwanderung und Globalisierung. Diese Entwicklung beeinflusste seither das Straßenbild und veränderte die Stadt zunehmend in ein modernes, multikulturelles Zentrum in der Metropolregion Rhein-Neckar. Die öffentlichen Räume, Straßen und Plätze werden im Alltag von allen Menschen gleichberechtigt genutzt. Dies zählt zu einem bedeutenden Merkmal unseres demokratischen Zusammenlebens. Für das soziale Miteinander ist es hierbei wichtig, dass das Grundbedürfnis nach Sicherheit auf Straßen und Plätzen gewährleistet ist. Auch wenn Gewaltdelikte häufig im häuslichen Raum stattfinden und die Täterinnen und Täter aus
dem sozialen Umfeld stammen, steht der öffentliche Raum als gefährlicher Ort oft im Fokus und wird hierbei für viele Menschen zum Angstraum. Ängste vor Veränderungen im alltäglichen Leben und im sozialen Umfeld sind Empfindungen, die ernst zu nehmen sind. Studien zum Sicherheitsempfinden zeigen, dass es nicht ausreicht, dass Ordnungsbehörden Ordnungswidrigkeiten und Straftaten verfolgen und repressiv gegen die Verursacherinnen und Verursacher vorgehen. Die Stadtgesellschaft sollte statt dessen in präventive Maßnahmen eingebunden werden, um ein höheres Sicherheitsgefühl und um Wohlbefinden in der Bevölkerung zu erzielen.

Wie kann man das Sicherheitsgefühl der Menschen im öffentlichen Raum stärken? Darum geht es bei der Initiative von Stadt und Polizei. Auf der Grundlage von Erfahrungswerten aus anderen Städten werden in einem ersten Schritt Fachkräfte aus unterschiedlichen Bereichen und einzelne interessierte Bürgerinnen und Bürger zu einer "Sicherheitsbegehung" gebeten und im Anschluss an diese befragt. Für die Begehung wurde ein wichtiger stark frequentierter Knotenpunkt der Stadt, der Berliner Platz, ausgewählt. Die Begehung am 14. Januar startet um 17 Uhr und wird bis etwa 18.30 Uhr dauern. Los geht es im Faktorhaus, Berliner Platz 1, im 4. OG, Raum 449, mit einer kurzen Einführung in das Projekt. Anschließend werden die Teilnehmenden in Gruppen einen Rundgang über den Berliner Platz machen und den Initiatoren der Begehung eine Rückmeldung geben über ihr Sicherheitsempfinden. Die Initiatoren notieren die subjektiven und objektiven Einflussfaktoren, die das Sicherheitsgefühl negativ beeinflussen können.

Die Ergebnisse werden ausgewertet und sollen in einem nächsten Schritt zu Empfehlungen und Handlungsansätzen ausgearbeitet werden. Diese werden in der Plenumssitzung des Rates für Kriminalitätsverhütung unter dem Vorsitz der Sozialdezernentin Beate Steeg und des Polizeipräsidenten Thomas Ebling am 8. Mai um 14 Uhr im Rathaus erörtert. Hierbei werden auch bereits bestehende Initiativen zur Stärkung der Sicherheit in der Stadt vorgestellt. Bei der Initiative steht unter anderem im Fokus, vorhandene und neue Sicherheitsmaßnahmen stärker zu vernetzen und die Bürgerinnen und Bürger einzubeziehen.