Kabinettstücke: Heimo Zobernig

12. April bis 7. Juli 2019 Pressegespräch: Donnerstag, 11. April 2019, 11 Uhr Eröffnung: Donnerstag, 11. April 2019, 18 Uhr im Rahmen der ART-Lounge

Mit dem neuen Kabinettstück Heimo Zobernig rückt das Wilhelm-Hack-Museum anhand von Bildern, Druckgrafiken, Künstlerbüchern, Plakaten und einer Videoarbeit die konzeptuelle, gattungsübergreifende Praxis des Künstlers in den Fokus.

Der in Wien lebende Künstler Heimo Zobernig nimmt eine zentrale Position in der zeitgenössischen Kunst ein. Neben Malerei, Skulptur, Video und Performance umfassen seine Arbeiten auch Architektur, Grafik- und Möbeldesign, wobei der Künstler bewusst die Grenze zwischen freier und angewandter Kunst auslotet. Zobernigs Werke zeichnen sich durch eine einfache geometrische Formensprache sowie unprätentiöse Materialästhetik aus. Subtil und hintergründig befragen sie Stile, Themen und Diskurse der Kunst des 20. Jahrhunderts – ein Ansatz, der gerade eine jüngere Künstlergeneration nachhaltig beeinflusst hat.

Die neue Ausstellung zeigt eine Auswahl von Ausstellungsplakaten, Künstlerbüchern und Katalogen von den 1980er Jahren bis heute, die seine vielschichtige Beschäftigung mit typografischen Gestaltungsprinzipien, Sprache sowie dem Thema Farbe zum Ausdruck bringt. In seinen Publikationen, die er von Anfang an begleitend zu seinen Ausstellungen herausbringt, hinterfragt Zobernig gestalterische Konventionen durch minimale Abweichungen und Änderungen: So platziert er beispielsweise das Inhaltsverzeichnis eines Kataloges direkt auf das Cover, setzt den Titel auf die Rückseite des Umschlags oder behandelt alle Informationen gleichwertig, so dass der Name des Fotografen oder des Ausstellungsortes ebenso groß abgedruckt ist wie der Künstler.

Während er sich bei der Gestaltung von Plakaten oder Katalogen vorzugsweise der reinen CMYK-Farben bedient, operiert Zobernig für seine Streifenbilder, die seit 1987 kontinuierlich entstehen, mit einer von ihm festgelegten Palette von 15 reinen Pigmentfarben, die er in subjektiver Weise anordnet. Zu dieser Serie gehört auch das Werk Goethe (1998), das der Förderkreis des Wilhelm-Hack-Museums angekauft hat. Ergänzt durch weitere Bilder, Druckgrafiken und ein Video, welche Zobernigs umfassende Auseinandersetzung mit dem Themenkomplex Farbe und Farbenlehre veranschaulichen, verortet die Ausstellung das Streifenbild im Kontext seines Gesamtoeuvres.

Heimo Zobernig (geboren 1958 in Mauthen, Österreich), seit 2000 Professor für Bildhauerei an der Akademie der bildenden Künste in Wien, gilt als einer der wichtigsten und einflussreichsten europäischen Künstler der Gegenwart. Seine Arbeiten wurden in zahlreichen internationalen Ausstellungen präsentiert, darunter documenta X und documenta XI. 2015 be-spielte er den österreichischen Pavillon auf der Biennale in Venedig.
Kuratorin: Dr. Astrid Ihle

Kontakt:
Wilhelm-Hack-Museum, Berliner Straße 23, 67059 Ludwigshafen am Rhein, Telefon 0621 504-3045, E-Mail: hackmuseum@ludwigshafen.de