Aktualisiertes Parkraumkonzept auf städtischer Homepage einsehbar – Studie zur Sicherung des Parkraums in Ludwigshafen in Auftrag gegeben

Auf der städtischen Homepage sind ab dem heutigen Donnerstag, 24. September 2020, die aktualisierten Ergebnisse der Studie zur Sicherung des Parkraums in Ludwigshafen abrufbar. Die Nutzer*innen haben unter dem Link www.ludwigshafen.de/nachhaltig/verkehr/parken/parkraum-konzept nun die Möglichkeit, anhand des vorhandenen Datenmaterials die wissenschaftliche Bewertung der Parksituation – beispielsweise in der Nähe ihrer Wohnung, ihres Hauses oder ihres Arbeitsplatzes – in den drei untersuchten Stadtteilen Nord/Hemshof, Mitte und Süd nachzuvollziehen.

In einer Großstadt wie Ludwigshafen beanspruchen viele unterschiedliche Gruppen – unter anderem Fußgänger*innen, Radfahrer*innen, der Öffentliche Personennahverkehr – den öffentlichen Verkehrsraum sowie auch Grün- und Freiflächen für verschiedene Zwecke. Ähnlich verhält es sich mit vorhandenen Parkraumflächen, bei denen der Individualverkehr den verfügbaren Platz nutzen möchte. Um in den Stadtteilen Nord/Hemshof,
 Mitte und Süd eine nachhaltige Sicherung des Parkraums zu erreichen, die sich an den Bedürfnissen aller

Verkehrsteilnehmer*innen orientiert, hatte die Stadtverwaltung das Ingenieur-Büro Durth Roos Consulting GmbH aus Darmstadt mit der Erstellung eines Parkraumkonzepts beauftragt. Der Bedarf für dieses Konzept ergab sich unter anderem aufgrund bevorstehender Großprojekte wie beispielsweise den Abriss der Hochstraße Nord sowie der Pilzhochstraße und daran anschließende Ersatzbauten sowie der Neubau des Polizeipräsidiums.

Ziel des Parkraumkonzeptes
Mit dem Parkraumkonzept sollte eine Grundlage dafür geschaffen werden, Angebot und Nachfrage von Parkraum effizient, wirtschaftlich, verträglich und nachhaltig zu steuern. Gleichzeitig soll das Konzept als Basis dienen, um die Parkraumkonzepte im gesamten Stadtgebiet weiterzuentwickeln und anzupassen. Die Untersuchung basiert sowohl auf Analysen des bestehenden Parkraums nach verschiedenen Kriterien als auch nach den voraussichtlichen Bedarfen während der einzelnen Bauphasen von Großbauprojekten.

Um zu erfahren, wie groß die Anzahl der wegfallenden Stellplätze durch Baumaßnahmen dieser Projekte sein wird sowie welche Ersatzflächen und wie viele Ersatzstellplätze bereitgestellt werden können, erfolgte im Frühjahr 2017 eine Bestandsaufnahme der vorhandenen Stellplätze sowie Ende März 2020 eine Aktualisierung der bisherigen Ergebnisse. Das Datenmaterial wurde an repräsentativen Wochentagen – Dienstag und Donnerstag – innerhalb von sechs unterschiedlicher Beobachtungsintervallen – 4 bis 6, 9 bis 11, 11 bis 13, 14 bis 16, 16 bis 18 und 18 bis 20 Uhr – von Mitarbeiter*innen des ausführenden Ingenieursbüros zusammengetragen.

Neben der Stellplatzanzahl wurde die Nachfrage nach Parkraum in den Innenstadtbezirken gegenübergestellt und in Relation mit vorhandenen Parkmöglichkeiten gesetzt. In die Studie wurden unter anderem die dortigen Parkflächen – beispielsweise öffentliche Parkflächen ohne Parkschein, öffentliches Parken mit Parkschein, Bewohnerparkzonen, Parkhäuser und Haltverbotszonen – einbezogen und deren Auslastung nach Bezirk und Straßenzug zu verschiedenen Tageszeiten untersucht.

Die verfügbaren Flächen und Angebote sinnvoll nutzen
In den untersuchten Innenstadtbezirken kam die Studie zu dem Ergebnis, dass die Straßenzüge in einigen Teilgebieten temporär überlastet sind, während in benachbarten Straßen oder im Umkreis von weniger als 400 Metern Stellplätze ungenutzt bleiben. Zudem wurden nahe gelegene, bewirtschaftete Parkplätze und Parkhäuser nur in sehr geringem Ausmaß angenommen. Erschwerend für den Parkdruck in manchen Straßenzügen kommen widerrechtlich geparkte Fahrzeuge hinzu, die unter anderem verbotenerweise auf Bewohnerparkplätzen parken. In Summe führt das dazu, dass in manchen Teilgebieten in den untersuchten Bezirken ein zeitweiser Mangel an Stellplätzen herrscht, weil die vorhandenen Parkflächen nicht ordnungsgemäß und die in der näheren Umgebung verfügbaren Parkplätze nicht genutzt werden.

Die Erhebung des Ingenieur-Büros Durth Roos Consulting GmbH zum ruhenden Verkehr in der Innenstadt empfiehlt zur Lösung dieser Probleme, Stellplatzflächen in Parkhäusern und Tiefgaragen für Verkehrsteilnehmer*innen attraktiver zu machen, eine flächendeckende Stellplatzbewirtschaftung im öffentlichen Verkehrsraum einzuführen, die zulässige Parkdauer auf maximal eine Stunde zu beschränken und die Parkgebühren anzuheben.