"Söhne und Töchter der Stadt": Bernd Köhler

In der Veranstaltungsreihe "Söhne und Töchter der Stadt" des Stadtmuseums Ludwigshafen widmet sich das Museum in diesem Jahr einer Retrospektive auf den Ludwigshafener Künstler Bernd Köhler.

Köhler, geboren 1951 in Ludwigshafen, begann im Alter von 14 Jahren autodidaktisch mit dem Gitarrenspiel und verfasste seine ersten Texte. Bald folgten erste eigene Auftritte unter dem Künstlernamen "Schlauch" und Preise bei verschiedenen Wettbewerben, unter anderem auch im Haus der Jugend Ludwigshafen. 1971 erfolgte der Umzug nach Mannheim und viele Jahrzehnte an unterschiedlichen Engagements im musikalischen und politischen Bereich hinterlassen vielfältige Spuren in der Kulturlandschaft der heutigen Metropolregion Rhein-Neckar und darüber hinaus. Daneben absolvierte Bernd Köhler erfolgreich ein Grafik-Design-Studium und führte für viele Jahre, gemeinsam mit seiner Ehefrau Barbara Straube, ein eigenes Atelier. Einladung als politischer Liedermachet im In- und Ausland prägten die folgenden Jahrzehnte und sind immer noch aktueller Bestandteil seines künstlerischen Schaffens. Einige seiner LPs und CDs wurden mit Preisen ausgezeichnet. Auch aus der Welt verschiedener Gewerkschaften ist er als verlässliche Stimme nicht wegzudenken. Solo oder gemeinsam mit weiteren Musiker*innen beteiligt er sich dabei auch kontinuierlich an Ludwigshafener Kultur- und Politprojekten, darunter auch als Komponist für Film-Musik. Oftmals geht der Erlös seiner künstlerischen Auftritte an soziale Zwecke. Auch Museen, darunter das Mannheimer Technoseum (Landesmuseum Baden-Württembergs für Technik und Arbeit) sowie das Stadtmuseum Ludwigshafen, konnten Bernd Köhler schon für die Umsetzung entsprechender Themen aus seinem Schaffensspektrum gewinnen. Er ist einer der Mitverantwortlichen für den Antrag einer Gruppe von Historiker*innen, Musikwissenschaftler*innen, Gewerkschafter*innen und Künstler*innen bei der UNESCO, das Arbeiterlied als schützenswert in die Liste immateriellen Kulturgutes anerkennen zu lassen, was 2014 auch gelang.

Zur Vorstellung des ersten Teils seiner vor kurzem veröffentlichten Autobiographie über seine Jugend und frühe Erwachsenenzeit in Ludwigshafen bei einer Buchvorstellung mit Konzert und anschließenden Gesprächen bei Wein, Wasser und Häppchen im Kulturzentrum dasHaus, Bahnhofstraße 30, am Samstag, 7. März 2020 ab 19 Uhr lädt das Stadtmuseum nun ein. Darüber hinaus spiegelt eine kleine Präsentation mit originalen Konzertplakaten aus den späten 1960er bis frühen 1970er Jahren aus privaten Beständen sowie jenen des Stadtarchivs Ludwigshafen im Foyer des Kulturzentrums die spannende Zeit wider, in der Bernd Köhler in Ludwigshafen seine Künstlerkarriere startete. Die Plakatausstellung wird um 18 Uhr eröffnet.

Marita Hoffmann, Verlegerin der Autobiographie Bernd Köhlers, ist mit einem Bücherstand an dem Abend im Kulturzentrum "dasHaus" vertreten. Für 15 Euro ist Bernd Köhlers Autobiographie "Nachrichten vom Untergrund. Lieder und Texte 1967 - 1989" vor Ort handsigniert zu erwerben.

In der Reihe "Söhne und Töchter der Stadt" beleuchtet das Stadtmuseum in loser Folge das Schaffen von Ludwigshafener*innen.