Ergebnisse der Haushaltsbefragung 2018

Wie im Jahre 2013 hat die Stadt Ludwigshafen wie die Städte Mannheim und Heidelberg auch im Jahre 2018 an der von der Technischen Universität Dresden durchgeführten Haushaltsbefragung im Rahmen des Systems repräsentativer Verkehrserhebungen zur Mobilität in Städten (SrV 2018) teilgenommen. Hierdurch können aktuelle Erkenntnisse zum Verkehrsverhalten der Ludwigshafener Bürger*innen gewonnen als auch verkehrliche Entwicklungen abgebildet werden. Im Zeitraum vom 1.Januar 2018 bis 31. Dezember 2018 wurden so insgesamt circa 1.000 Bürger*innen telefonisch oder online zu verschiedenen Verkehrsthemen befragt.

Demnach können 79 Prozent der Wohnbevölkerung jederzeit über ein Fahrzeug und 74 Prozent über ein Fahrrad verfügen. Dagegen haben nur 28 Prozent eine ÖPNV-Zeitkarte. Gegenüber 2013 ist der Anteil sowohl bei der Kfz- als auch Fahrradverfügbarkeit um 5 beziehungsweise 3 Prozentpunkte gestiegen.

Im Zeitraum von 2013 bis 2018 hat sich die Zahl der in den Haushalten vorhandenen Elektrofahrräder nahezu verdreifacht, von circa 2.400 auf circa 6.800 Pedelecs. Bei der Anzahl der in den Haushalten vorhandenen Kfz sind vor allem Haushalte mit Kindern in der Entwicklung auffällig. Hier stieg zwischen 2013 und 2018 der Anteil der Haushalte mit mindestens zwei Kfz von 41 auf 60 Prozent.

Insgesamt legt die Ludwigshafener Wohnbevölkerung täglich insgesamt circa 620.000 Wege zurück, die überwiegende Anzahl (72 Prozent) innerhalb des Stadtgebietes. Im Vergleich zu 2013 wurden im Jahr 2018 insgesamt täglich circa 40.000 Wege mehr registriert, insbesondere durch Zunahme der Wege um 35.000 innerhalb des Stadtgebietes.

Eine wichtige Kenngröße ist der so genannte Modal-Split, der aussagt mit welchen Verkehrsmitteln die einzelnen Wege zurückgelegt werden. Die Häufigkeit der Nutzung eines benutzten Verkehrsmittels steht dabei in Abhängigkeit von Wegelänge, Wegezweck, Geschlecht, Alter und anderen demographischen Faktoren. So blieb insgesamt der Anteil der mit dem Kfz oder zu Fuß zurückgelegten Wege zwischen 2013 und 2018 nahezu konstant mit 47 beziehungsweise 48 Prozent beim Kfz und 26 beziehungsweise 25 Prozent beim Fußverkehr. Zwischen der Radverkehrsnutzung und der Nutzung von Bussen und Bahnen (ÖPNV) gab es dagegen deutliche Entwicklungen. Während der Anteil des Radverkehrs von 11 auf 15 Prozent stieg, ging der Anteil des ÖPNV von 15 auf 12 Prozent zurück. Dies ist überwiegend der Abnahme der ÖPNV-Nutzung im Schüler- und Ausbildungsverkehr geschuldet, der von 26 auf 22 zurückging. Dem gegenüber stieg die Nutzung des Kfz im Schüler- und Ausbildungsverkehr zwischen den beiden Erhebungsjahren von 28 auf 37 Prozent.                                                      

Erfreulich ist die Fahrradnutzung für Wege von und zur Arbeit. Während der Nutzungsanteil des Kfz von 57 auf 55 Prozent reduziert wurde, stieg die Nutzung des Fahrrades von 16 auf 20 Prozent aller Wege von und zur Arbeit. Aber auf der anderen Seite wurden auch 19 Prozent aller Wege unter einem Kilometer mit dem Auto zurückgelegt, was aus ökologischer Sicht weniger sinnvoll ist. Dieser Anteil stieg gegenüber 2013 (16 Prozent) sogar noch etwas an.

Auch die Erschließung des Stadtgebietes mit Bussen und Bahnen wird grundsätzlich als gut beurteilt. 94 Prozent aller Befragten gaben an, dass die nächste Haltestelle innerhalb von maximal zehn Minuten erreichbar ist. Nur 2 Prozent gaben an, keine Haltestelle in der Nähe zu haben oder diese nicht zu kennen. Am häufigsten (47 Prozent) wird der ÖPNV mit einem Einzelfahrschein genutzt, 17 Prozent der Befragten haben eine Jahreskarte und weitere 11 Prozent ein Job- oder Semesterticket.

Insgesamt sind die Ludwigshafener auch multimodal unterwegs, das heißt sie nehmen nicht immer das gleiche Verkehrsmittel, sondern nutzen im Verlauf einer Woche durchaus unterschiedliche. Etwa die Hälfte nutzt immer das gleiche Verkehrsmittel, mit 36 Prozent vor allem das Kfz. Bei der anderen Hälfte wird vor allem eine wechselweise Nutzung von Kfz oder Fahrrad (26 Prozent) bevorzugt.

Eine Ortsveränderung, also die Durchführung eines Weges, ist in der Regel kein Selbstzweck, sondern ist mit einem bestimmten Grund verbunden. An der Spitze der Zwecke für einen Weg liegt der Bereich Einkaufen/Versorgung. 29 Prozent aller Wege werden zu diesem Zweck durchgeführt. 28 Prozent aller Wege entstehen im Zusammenhang mit Freizeitbeschäftigungen, seien es Theaterbesuch, Gaststätten, Privatbesuche oder Sport. Erst an dritter Stelle liegt der Weg von und zur Arbeit, der 21 Prozent aller Wege bedingt. Für 17 Prozent aller Wege ist der Zweck Schule/Ausbildung ursächlich. Gegenüber 2013 ist hier nahezu keine Veränderung erkennbar.

Weitere wesentliche Ergebnisse sind dem sogenannten Mobilitätssteckbrief zu entnehmen, der auf den Internetseiten der Stadt unter www.ludwigshafen.de/nachhaltig/verkehr/verkehrsplanung/ einzusehen ist.