Mobiler vertikaler Garten für Pfalzgrafenplatz

Am Pfalzgrafenplatz wurde ein Prototyp eines mobilen vertikalen Gartens aufgestellt. Ziel dieses so genannten MobiGa ist es, einen Beitrag zur Klimaanpassung in Städten zu leisten und der Aufheizung in Hitzeperioden entgegenzuwirken. Der erwünschte Kühleffekt wird durch Verdunstung an der Blattoberfläche der Pflanzen und durch Beschattung erzeugt. Gegenüber normalen Hochbeeten oder Pflanzkübeln haben MobiGa-Systeme aufgrund des vertikalen Aufbaus eine fünf bis achtfach größere Grünoberfläche. Mit der Pflanzeninsel wird zusätzlich die Fläche aufgewertet, die städtische Biodiversität erhöht und der Lärm reduziert.

"MobiGa-Systeme sollen insbesondere dort eingesetzt werden, wo eine dauerhafte Begrünung aufgrund der Untergrundsituation, des Denkmalschutzes oder eingeschränkten Platzansprüchen zum Beispiel für Veranstaltungen nicht möglich ist. Übertragen auf das Sanierungsgebiet Ludwigshafen-Süd sorgen vor allem die versiegelten Blockinnenbereiche im Sommer für eine deutliche Überhitzung. Eine dauerhafte Entsiegelung kann aufgrund der Nutzungsstruktur nicht umgesetzt werden. Ich würde es jedoch begrüßen, wenn sich der Prototyp über den Forschungsaspekt hinaus hier etabliert und Bewohner*innen damit ihre Innenhöfe begrünen", erläuterte Bau- und Umweltdezernent Alexander Thewalt, der das Projekt am Montag, 27. Juli 2020, der Öffentlichkeit vorstellte.

Bei dem bis Oktober 2020 exemplarisch auf dem Pfalzgrafenplatz aufgestellten Prototyp werden dessen mikroklimatische Effekte unter Realbedingungen analysiert, die technische Machbarkeit geprüft und die Akzeptanz des Systems in der Bevölkerung beobachtet. Die Abteilung Stadterneuerung der Stadt Ludwigshafen fördert dieses Vorhaben, indem sie die Bereitstellung der Fläche koordiniert, die Initiatoren berät und logistisch unterstützt.

Die Innovation des Vorhabens besteht unter anderem darin, dass die Klima- und Umweltfreundlichkeit des Systems messtechnisch nachgewiesen und quantifiziert werden soll. Eine weitere Besonderheit ist die geringe Wartung und Pflege, da die Wasserversorgung über eine integrierte und mit Regenwasser versorgte Zisterne erfolgt und die optimale Wasserversorgung über eine App beobachtet und gesteuert werden kann. Weiterhin wird bei der Herstellung, im Betrieb und der Verwertung eine maximale Ökoeffizienz und CO2-Neutralitität angestrebt.

Wie der Ludwigshafener Klimaschutzbeauftragte und Leiter des Bereichs Stadtvermessung und Stadterneuerung Prof. Dr. Joachim Alexander darlegte, sei das Büro UDATA auf der Suche nach einem Referenzstandort auf die Stadtverwaltung zugekommen. "Und wir als Stadterneuerung sind natürlich gerade auch im Hinblick auf das Kfw-Gebiet Ludwigshafen-Süd sehr an dem Projekt interessiert. Wer sich speziell über Vertikale Gärten informieren möchte, kann sich sehr gerne von unserem Sanierungsmanager beraten lassen", so Alexander.

Hintergrund
Das mobile Vertikalgarten-System wird in einer Kooperation aus der UDATA GmbH, der Palaterra Betriebs- und Beteiligungsge-sellschaft mbH und der Arbeitsgruppe Klimaschutz und Klimaanpassung an der TH Bingen entwickelt. Unter dem Projekttitel MobiGa wird dieses Forschungs- und Entwicklungsprojekt über die Fördermaßnahme "KMU Innovativ – Ressourceneffizienz und Klimaschutz" vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.

Weitere Informationen sind auf der Webseite www.mobiga.info zu finden.

Infos zum Thema Kfw-Gebiet Ludwigshafen-Süd: www.ludwigshafen.de/nachhaltig/buergerbeteiligung/sued-saniert
Kontakt Sanierungsmanager: Peter Hensel, Telefon 06206 5803581, E-Mail: hensel@e-eff.de

Sprechzeiten sind dienstags, 10 bis 12 Uhr, und donnerstags, 16 bis 18 Uhr, im Klimacontainer auf dem Pfalzgrafenplatz.