F. Zawrel – erbbiologisch und sozial minderwertig

Er war weder verbittert noch rachsüchtig noch gebrochen. Friedrich Zawrel alias Nikolaus Habjan erzählt am Donnerstag, 25.11.2021 um 19.30 Uhr auf den Pfalzbau Bühnen die tief bewegende Geschichte seiner Kindheit, die er in der sogenannten Jugendfürsorgeanstalt „Am Spiegelgrund“ in Wien verbrachte. Dort war er von 1941 bis 1944 den Experimenten und Misshandlungen des dortigen Arztes Heinrich Gross ausgeliefert.

In dem brillanten dokumentarischen Figurentheater des Schubert-Theaters Wien F. Zawrel – erbbiologisch und sozial minderwertig steht er dabei nicht selbst auf der Bühne, sondern wird, genau wie Gross, von einer kunstvollen Klappmaulpuppe verkörpert, der Nikolaus Habjan mit virtuoser Dialektimitation und viel Gefühl Leben einhaucht. Der Österreichische Regisseur und Puppenspieler, der die Puppen für das Stück mit viel Liebe zum Detail baute, übernimmt in dem ca. zweistündigen Solo mehr als sechs Rollen und tritt dabei selbst völlig in den Hintergrund, in besonders brutalen und schockierenden Szenen verdeckt er sich, „Da muss ich mich auch äußerlich davon distanzieren“, so Habjan.

Die aufwühlende Inszenierung von Simon Meusburger kommt mit wenigen Requisiten und Effekten aus, im Fokus stehen die beeindruckend real wirkenden Puppen, die in Mono- und Dialogen eine wahre Geschichte erzählen, die Habjan in monatelangen Gesprächen mit Friedrich Zawrel zusammentrug. Es geht um seine Kindheit in einer zerrütteten Familie, die Zeit, in der er, mit menschenverachtender Diagnose abgestempelt, unter schlimmsten Bedin-gungen die drohende Euthanasie überlebt und sein Leben nach dem Krieg, in dem erneut auf seinen Peiniger Heinrich Gross trifft und an ihn nur eine Frage hat: Warum?

Preise 24 € / ermäßigt 14 €, Kartentelefon 0621/504 2558

Fotos zum Stück können Sie sich im Pressebereich der Website unseres Theaters herunterladen: www.theater-im-pfalzbau.de/service/presse

Pressekontakt:  Theater im Pfalzbau Ludwigshafen
Ansprechpartner: Dr. Roswita Schwarz, Telefon: (0621) 504-2540, E-Mail: roswita.schwarz@ludwigshafen.de
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