KTS Nord: Ursache für Deckenabsturz steht fest

Der Grund für den Absturz einer Decke im Altbau der Kindertagesstätte (KTS) Nord steht fest. Bei dem Gebäude handelt es sich um einen eingeschossigen Bau mit Pultdach aus dem Jahr 1955. In den Räumen wurden insgesamt drei Unterdecken an der Stahlbetonrippendecke des Pultdachs angebracht. Der Zeitpunkt des Einbaus der ersten Unterdecke konnte nicht festgestellt werden. Im Jahr 1976 wurde im Zuge der damals erfolgten Erweiterung der KTS als zweite Decke eine Akustikdecke eingebaut. 2013 wurde im Zuge einer grundlegenden Sanierung des Gebäudes zusätzlich eine Rasterdecke installiert. Die beiden neuen Unterdecken wurden jeweils auf die darunterliegende Konstruktion montiert. Letztlich konnte die Tragfähigkeit der ersten, unmittelbar auf der Betondecke angebrachten, Unterdecke dieser Belastung nicht standhalten. Darin sieht das von der Stadt beauftragte Sachverständigengutachten die Ursache dafür, dass am Abend des 6. Oktober 2022 die Unterbaudecken im Atelierraum herabgestürzt sind.

In Hinblick auf den Einbau der Decken ergeben sich aus dem Gutachten Fragestellung zu Bauart, Einbau und Fixierung der Konstruktionen. Die Stadtverwaltung wird daher anhand der Befunde des Sachverständigengutachtens weitere Schritte zur Aufklärung des Sachverhaltes einleiten und auch rechtliche Fragestellungen in diesem Zusammenhang betrachten. So sollen unter anderem die im Jahr 2013 mit der Bauausführung beauftragten Unternehmen zu einer Stellungnahme aufgefordert werden. Es ist darüber hinaus vorgesehen, die Unterdecken in allen Räumen im Altbau der KTS Nord komplett zu entfernen und neue Decken einzubauen. Ein endgültiger Zeitplan für diese Arbeiten ist von verschiedenen Faktoren abhängig, unter anderem auch vom Ergebnis der anstehenden Gespräche mit den bauausführenden Unternehmen.

Über diesen aktuellen Sachstand hat die Verwaltung am heutigen Donnerstag, 10. November 2022, in der Sitzung des Jugendhilfeausschusses informiert.

Die Inaugenscheinnahme der Decken in den anderen Kindertagesstätten der Stadt hatte ergeben, dass dort keine baugleichen Deckenkonstruktionen eingebaut sind. Von daher geht die Verwaltung davon aus, dass es sich bei der baulichen Konstellation in der KTS Nord um einen Einzelfall handelt.

Die Inaugenscheinnahme der Decken in den Schulgebäuden in der Stadt während der Herbstferien hat keine Schadensbilder gezeigt, die auf Mängel in der Konstruktion der Decken hinweisen würden. Wie zugesagt, bereitet die Stadtverwaltung derzeit die Untersuchung der Decken in den Schulen und Kindertagesstätten durch Sachverständige vor. Auch die weitere Inaugenscheinnahme der Decken in den Jugendeinrichtungen und Verwaltungsgebäuden soll in den kommenden Wochen abgeschlossen werden. Diese rein vorsorglichen Maßnahmen hatte die Stadtverwaltung unmittelbar nach dem Vorfall am 6. Oktober angekündigt.