"Gurs 1940 – Die Deportation und Ermordung von südwestdeutschen Jüdinnen und Juden": Wanderausstellung im Ernst-Bloch-Zentrum

Das Ernst-Bloch-Zentrum, Walzmühlstraße 63, zeigt vom 31. Mai bis 23. Juni 2022 die Wanderausstellung "Gurs 1940 – Die De-portation und Ermordung von südwestdeutschen Jüdinnen und Juden". Die von der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wann-see-Konferenz Berlin in Kooperation mit dem Bezirksverband Pfalz kuratierte Schau ist ein gemeinsames Projekt der Länder Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Saarland. Die Ausstel-lung erinnert an die Verbrechen an den Jüd*innen und ihre Nach-geschichte. Sie ist in zwei Abschnitte eingeteilt, wobei einer über die Allgemeinsituation informiert und der andere sich spezifisch mit dem Schicksal pfälzischer Jüd*innen beschäftigt. Die Inhalte des regionalen Teils wurden kuratiert von Roland Paul, Arbeits-stelle "Geschichte der Juden in der Pfalz". Eröffnet wird die Aus-stellung im Ernst-Bloch-Zentrum am Dienstag, 31. Mai 2022, 18 Uhr. Bei der Eröffnung sprechen Angela Pfenninger vom Bezirks-verband Pfalz und Bernhard Kukatzki, der Direktor der Landes-zentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz, Grußworte.

Ergänzend zur bereits existierenden Wanderausstellung wird im Ernst-Bloch-Zentrum eine Bildstrecke der Deportationen in Lud-wigshafen von 1940 zu sehen sein. Sie zählt zu den größten Bildstrecken jüdischer Deportationen in Deutschland. Das Foto-material wurde zur Verfügung gestellt vom Stadtarchiv Ludwigs-hafen. Im Rahmen der ersten Verschleppungen jüdischer Deut-scher wurden am 22. und 23. Oktober 1940 Tausende Personen aus Baden und der Saarpfalz in den unbesetzten Teil Frankreichs deportiert. In offiziellen Quellen ist von 6.504 Menschen die Re-de, wobei davon auszugehen ist, dass die Zahl höher ist. Auf Roll-Ups gedruckte QR-Codes führen zu weiteren Informationen zu den behandelten Themen. Der Eintritt zur Ausstellung ist frei.

Während der Ausstellungsdauer wird ein umfangreiches Rah-menprogramm angeboten. Am Dienstag, 14. Juni, um 18 Uhr liest Simone Frieling aus ihrem Buch "Sophie Scholl. Aufstand des Gewissens" vor. Die Lesung wird moderiert von Christina Schüss-ler (Ernst-Bloch-Zentrum). Der Eintritt beträgt 5 Euro, 2,50 Euro ermäßigt. Am Mittwoch, 15. Juni, findet im Rahmen des Formats Junge Blochianer*innen ein Workshop mit Simone Frieling statt, in dem die Schüler*innen anhand graphischer Arbeiten Sophie Scholls Gedanken nachgehen sollen. Als Teilnahmegebühr fällt 1 Euro pro Schüler*in an. Schulen können sich für das Zeitfenster von 12 bis 14.30 Uhr noch unter E-Mail anmeldung@bloch.de anmelden. Zur Finissage am Donnerstag, 23. Juni, gestaltet die Cellistin Katja Zakotnik zusammen mit der Pianistin Naila Alva-renga und dem Musikwissenschaftler Elias Glatzle einen musika-lischen Abend, der von Fremdheit, Ferne und dem Erinnern han-delt. Highlight ist die Uraufführung der Komposition des ukraini-schen Komponisten Serhii Vilka. Die Veranstaltung beginnt um 18Uhr; der Eintritt beträgt 7 Euro, 5 Euro ermäßigt.

Nähere Informationen zur Ausstellung und dem Rahmenpro-gramm gibt es im Internet unter www.bloch.de.

Hinweis an die Redaktionen:
Für Rückfragen steht Ihnen Christina Schüssler vom Ernst-Bloch-Zentrum unter Telefon 0621 504-3540 oder E-Mail an pres-se@bloch.de zur Verfügung.