Eine Informationsplattform zu den Planungen der Deponie Hoher Weg II wurde eingerichtet. Nach Bürgerforum und Onlinefragemöglichkeit besteht über Newsletterfunktion weiterhin die Möglichkeit aktuell informiert zu werden.

Der WBL erhielt per Stadtratsbeschluss den Auftrag, mineralische Abfälle, nach Verfüllung der Rheingönheimer Bauschuttdeponie Hoher Weg I voraussichtlich ab dem Jahr 2020, auf einer sogenannten Deponie Hoher Weg II abzulagern. Ziel dabei ist es, die Entsorgungsunabhängigkeit der Stadt Ludwigshafen langfristig zu sichern. Die Fläche, die hierfür benötigt wird, ist rund 18,5 Hektar groß und befindet sich direkt im nördlichen Anschluss der Deponie Rheingönheim Hoher Weg I in Richtung Rotschlammhalde.

In einem Bürgerforum am 19. April informierten im Beisein von Ortsvorsteherin Julia Appel Bau- und Umweltdezernent Klaus Dillinger sowie die von der Stadt beauftragten Ingenieure über die Vorplanungen zur Deponie Hoher Weg II. Dabei konnten Anwohner und Interessierte Fragen an die jeweiligen Experten stellen.

In der Zeit vom 19. April bis 10. Mai 2016 gab es zudem die Möglichkeit, sich im Internet unter www.dialog-wbl.de im Detail über die Planung zu informieren. Fragen, die auf der Online-Plattform gestellt wurden, sind von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Wirtschaftsbetriebes der Stadt Ludwigshafen (WBL) und der Ingenieurgemeinschaft zeitnah beantwortet worden.

Hintergrund

Nachdem der Stadtrat sich einstimmig für den Bau einer neuen Deponie ausgesprochen hatte, beauftragte der zuständige WBL zwei erfahrene Ingenieurbüros, die Planungen zum Bau der Deponie voranzubringen. Damit kann Ludwigshafen auch in Zukunft hier anfallende mineralische Abfälle aus öffentlichen Bauvorhaben im Stadtgebiet eigenständig entsorgen und muss dafür nicht auf andere Deponien zurückgreifen. Das spart Kosten und Transportwege. Eine Deponie Hoher Weg II bringt damit vor allem Planungssicherheit. Darüber hinaus ist die Stadt Ludwigshafen als sogenannter öffentlich-rechtlicher Entsorgungsträger gesetzlich verpflichtet, derartige Abfälle zu entsorgen.

Die Anlieferung der mineralischen Abfälle erfolgt, so die Planung, weiterhin über die derzeitige Zufahrt am Hohen Weg. Die LKW durchfahren eine Reifenwaschanlage, damit sie Straßen in Rheingönheim nicht verschmutzen. Die Staubentwicklung wird ebenfalls wie bisher durch Wasserberieselung unterbunden. Die umliegende Nachbarschaft erwartet nach Auffassung des Wirtschaftsbetriebs den gleichen Betriebsablauf, den sie bereits von der Deponie I kennt.

Was geschieht wann?

Nach Ende des etwa drei bis vier Jahre dauernden Planfeststellungsverfahrens und nach erfolgter Genehmigung durch die SGD-Süd kann laut aktueller Planung ab circa 2019/2020 mit dem Bau begonnen werden. Für die Basisabdichtung wird auf einer Fläche von etwa 560 mal 330 Meter zunächst Mutterboden bis zu einen Meter tief ausgehoben. Es folgt extrem dichtes Bodenmaterial, wie zum Beispiel Ton. Oberhalb der geologischen Barriere wird in der Regel eine Kunststoffdichtungsbahn gelegt. Darüber wird eine Entwässerungsschicht, zum Beispiel ein Kiesfilter, eingebracht, um Sickerwasser aufzufangen und abzuleiten. Abgeleitet wird es in die städtische Kanalistation und kann somit nicht im Untergrund versickern. Der Abfallkörper besteht aus nicht recyclingfähigen Böden und Bauschutt.

Ist ein Ablagerungsbereich mit mineralischen Abfällen gefüllt, wird dieser mit einer Oberflächenabdichtung abgedeckt. Diese besteht aus einer 2,5 Millimeter dicken PEHD-Kunststoffdichtungsbahn und den entsprechenden Entwässerungsschichten gegen das Eindringen von Oberflächenwasser. Darüber wird das ganze Abdichtungssystem mit geeigneten Böden zur Rekultivierung abgedeckt. Standorttypische Gräser, Kräuter und sonstige Pflanzungen können hier angelegt werden. Nachdem die Deponie durch die Behörden freigegeben worden ist, könnte diese Fläche als Naherholungsgebiet genutzt werden. Die Deponie Hoher Weg II wird dann rund 124 Meter hoch sein. Dies entspricht in etwa der Höhe der bestehenden Deponie Hoher Weg I. Der aktuell vorhandene Radweg wird nach Norden verlegt, sodass es dauerhaft keine Beeinträchtigung für den Rad- und Fußverkehr geben wird.