Vertrag für Integrierte Leitstelle Ludwigshafen unterschrieben

Der Landkreis Bad Dürkheim, der Rhein-Pfalz-Kreis, die kreisfreien Städte Frankenthal, Neustadt an der Weinstraße und Speyer, der Landesverband Rheinland-Pfalz des Deutschen Roten Kreuz und die Stadt Ludwigshafen am Rhein haben am Montag, 28. Januar 2013, gemeinsam den öffentlich-rechtlichen Vertrag über die Einrichtung und den Betrieb der Integrierten Leitstelle Ludwigshafen am Rhein unterzeichnet.

Die Integrierte Leitstelle wird verantwortlich sein für den Rettungsdienst sowie den Brand- und Katastrophenschutz und wird die Erstalarmierung in den beteiligten Gebietskörperschaften übernehmen. In diesem Gebiet leben rund 600.000 Menschen auf 1.181 Quadratkilometern.
"Durch den Zusammenschluss können Synergie- und Einspareffekte für das Land und die beteiligten Kommunen erzielt werden. Mit dem Bau der Integrierten Leitstelle auf dem Gelände der Hauptfeuerwache wird Ludwigshafen Zentrum der Region in Sachen Sicherheit", hob Oberbürgermeisterin Dr. Eva Lohse bei der Vertragsunterzeichnung hervor.

"Allein die Zusammenlegung der Rettungsleitstelle und der Leitstelle der Berufsfeuerwehr Ludwigshafen bringt enorme Vorteile mit sich: Wir können die Technik, die vorgehalten werden muss, konzentrieren. Der räumliche Schulterschluss der Leitstellen optimiert die Abstimmung zwischen Rettungsdienst und Feuerwehr, das wiederum spart im Ernstfall wertvolle Zeit", sieht Dieter Feid, Dezernent für Finanzen, Ordnung, Feuerwehr, Immobilien und Bürgerdienste, große Chancen.
                              
Bei der Unterzeichnung des gemeinsam ausgearbeiteten Vertrags waren anwesend: Norbert Albrecht, Landesgeschäftsführer Deutsches Rotes Kreuz, Hansjörg Eger, Oberbürgermeister Speyer, Ehrhard Freunscht, Erster Kreisbeigeordneter Landkreis Bad Dürkheim, Peter Grüßner, Ministerialdirigent Ministerium des Innern, für Sport und Infrastruktur, Clemens Körner, Landrat Rhein-Pfalz-Kreis, Hans Georg Löffler, Oberbürgermeister Neustadt an der Weinstraße, Theo Wieder, Oberbürgermeister Frankenthal, für Ludwigshafen Oberbürgermeisterin Dr. Eva Lohse, Dieter Feid, Dezernent für Finanzen, Ordnung, Feuerwehr, Immobilien und Bürgerdienste, und Peter Friedrich, Leiter der Berufsfeuerwehr, sowie weitere Vertreter der Verwaltungen und des Ministeriums, Mitglieder der Feuerwehren, der Freiwilligen Feuerwehren und der Rettungsdienste.

Die Integrierte Leitstelle Ludwigshafen ist als ein dreistöckiges Funktionsgebäude mit rechteckigem Grundriss und einer Gesamtfläche von 1.500 Quadratmetern geplant. Voraussichtlich Ende 2013 kann mit dem Bau der Leitstelle begonnen werden. Insgesamt acht dieser Leitstellen sollen in Rheinland-Pfalz entstehen. Sechs davon sind bereits realisiert: in Trier, Koblenz, Kaiserslautern, Montabaur, Bad Kreuznach und Landau. Neben Ludwigshafen wird auch in Mainz in den nächsten Jahren solch eine Integrierte Leitstelle errichtet.

Das Personal der Integrierten Leitstelle Ludwigshafen wird aus insgesamt 32 Mitarbeitern bestehen, die im Schichtdienst arbeiten und rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr Dienst leisten. Das Team setzt sich zusammen aus Disponenten der jetzigen Rettungsleitstelle und aus dem Personal der Feuerwehrleitstelle. Das Aufgabengebiet reicht vom Annehmen des Notrufs 112 und von Hilfeersuchen aller Bürgerinnen und Bürger im Versorgungsbereich, der Entgegennahme aller Brandmeldeanlagen im Einsatzgebiet bis zur Regelung und Koordinierung der Einsätze des Rettungsdienstes. Zudem unterstützt die Leitstelle die Führung der Feuerwehreinsatzzentralen und ist Alarmierungsstelle zur Erst- und Nachalarmierung von Einheiten und Einrichtungen anderer Hilfsorganisationen.

Hinzu kommen außerdem die Funküberwachung für die Kanäle der im Brandschutz, Rettungsdienst, der allgemeinen Hilfe und im Katastrophenschutz tätigen Einheiten und Einrichtungen und die Koordinierung bei überregionalen Aufgaben wie Hochwasser, Störfällen etwa im Bereich der chemischen Industrie oder Kernkraftwerken, bei Seuchen, Stromausfall, Evakuierungen oder Schiffsunfällen.

Die Kosten für die Integrierte Leitstelle belaufen sich insgesamt auf circa 11,4 Millionen Euro. Rund sechs Millionen Euro trägt das Land Rheinland-Pfalz. Der restliche Betrag entfällt auf die beteiligten Gebietskörperschaften entsprechend deren Einwohnerzahl. Der Anteil der Stadt Ludwigshafen beträgt
1,5 Millionen Euro. Die Betriebskosten und ein Teil der Personalkosten werden nach Inbetriebnahme der Integrierten Leitstelle vom Land Rheinland-Pfalz übernommen.