Joachim Kuke verstorben

Der langjährige ehemalige Baudezernent Joachim Kuke ist letzten Sonntag, 28. Juni 2015, im Alter von 85 Jahren verstorben. Die Stadt trauert um einen bürgernahen, umsichtigen und geschätzten Beigeordneten, der seit dem 8. Oktober 1981 bis zu seinem Ausscheiden in den Ruhestand am 30. Juni 1995 als Baudezernent tätig war. Fast vierzehn Jahre leitete er mit großem Engagement, Kompetenz und Überzeugungskraft das Baudezernat. In seinen Zuständigkeitsbereich fielen das Bauverwaltungsamt, das Stadtplanungsamt, das Stadtvermessungsamt, das Bauordnungsamt, das Hochbauamt, das Tiefbauamt, die Abwasserbeseitigung, das Grünflächenamt und die Städtische Bewertungsstelle.

Oberbürgermeisterin Dr. Eva Lohse würdigte in einem Beileidsschreiben an die Familie die Verdienste des Verstorbenen: "Die Stadt Ludwigshafen am Rhein verliert mit Joachim Kuke einen Diplom-Ingenieur aus Leidenschaft, für den stets das echte Interesse an der Stadt und ihren Bürgerinnen und Bürgern die Triebfeder seines Handelns war. Er begleitete alle Bereiche der städtebaulichen Entwicklung, sei es in planungsrechtlichen oder technischen Belangen, beim Wohnungsbau oder der Erschließung von Neubaugebieten. Auch im ingenieurmäßigen Bereich, im Straßen-, Tief- und Brückenbau wurden unter seiner Ägide beachtliche Leistungen erbracht, so beim Generalverkehrskonzept unserer Stadt, beim ÖPNV und dem Radwegenetz. Die Stadtbildpflege, das Grün und die Grünentwicklung lagen ihm besonders am Herzen."

Joachim Kuke wurde am 16. Juni 1930 in Berlin geboren. Nach Studium und Referendariat an der Fakultät für Architektur der Technischen Universität Berlin arbeitete er zunächst von 1957 bis 1960 als Hochbaureferendar beim Senator für Bau- und Wohnungswesen in Berlin. Von 1961 bis 1981 hatte Joachim Kuke leitende Funkionen bei der Bauverwaltung der Stadtverwaltung in Darmstadt inne, zuletzt als Oberbaudirektor.

In seiner Amtszeit in Ludwigshafen am Rhein wurde die Fußgängerzone, der Ludwigs- und der Lutherplatz neu gestaltet, das Ludwigshafener Radwegenetz von 57 auf 77 Kilometer erweitert, der Friedenspark neu angelegt, der Hochwasserschutz forciert, Begrünungen und Kanalsanierungen vorgenommen und die Rheinuferpromenade gestaltet. Zudem entstanden zahlreiche Sporthallen und die Leichtathletikhalle. Mehrere Schulen wurden saniert und erweitert. Kuke realisierte das Prokekt  "kostengünstiges Wohnen", das etwa 500 Familien ein Eigenheim bescherte.

Einige Nebenämter nahm Kuke für die Stadt wahr, so als Mitglied im Bauausschuss des Städtetages Rheinland-Pfalz, Mitglied des Ingenieur-Vereins und der Architektenkammer Rheinland-Pfalz. In Erinnerung bleiben auch umfangreiche Karikaturen und Zeichnungen, die während vielen Terminen, Gesprächen und Sitzungen entstanden sind. Einige konnten in einer Ausstellung zum Ende seiner Amtszeit bewundert werden.