Filmabend: Traumstadt

Im Rahmen der Ausstellung Die andere Seite – Erzählungen des Unbewussten am Mittwoch, 7. Juni, um 19 Uhr, lädt der Förderkreis des Wilhelm-Hack-Museums zu einem Filmabend ein. Die Traumstadt ist 1973 unter der Regie von Johannes Schaaf entstanden und bezieht sich auf Alfred Kubins Roman Die andere Seite (1909). Gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin, der Theater- und Filmschaffenden Rosemarie Fendel, schreibt Schaaf, der ebenfalls als Opernregisseur und Schauspieler bekannt ist, das Drehbuch. Fünf Jahre nach den 1968er-Protesten liegen deren Änderungswillen und Utopien noch in der Luft. Schaaf findet Erfahrungen des Zusammenbruchs in Kubins Roman wieder: Erinnerungen an Krieg, Hysterie, sexuelle Verwahrlosung und Verzweiflung – und überträgt sie in eine bunte Kostümkulisse der 70er Jahre.

Das Münchner Künstlerehepaar Florian (Per Oscarsson) und Anna (Rosemarie Fendel) träumen von absoluter künstlerischer Freiheit. Von einem unheimlichen Fremden werden sie in die Traumstadt eingeladen, die mit dem Versprechen lockt, dort könne jeder Wunsch verwirklicht werden. Sie gelangen in einen utopischen Staat, der Erfüllung jeder Sehnsucht und absolute Freiheit suggeriert. Florian scheint tatsächlich in seinen wildesten Fantasien aufzugehen, doch bei Anna schlägt die anfängliche Faszination bald um in Aversion. Die dort herrschende Gesetzlosigkeit führt zur Eskalation von Gewalt und Dekadenz. Immer mehr wird die Traumstadt ein heilloser Ort der Ausschweifung, der Verwüstung und des Untergangs, dem kaum einer entkommen kann.

Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Filmabends findet um 18 Uhr eine kostenfreie Führung durch die Ausstellung Die andere Seite – Erzählungen des Unbewussten statt.

Die Kosten betragen für Förderkreismitglieder acht Euro und für Nichtmitglieder zehn Euro.

Kontakt:
Wilhelm-Hack-Museum, Theresia Kiefer, M.A., Berliner Straße 23, 67059 Ludwigshafen am Rhein, Telefon 0621 504-3403/-3411, E-Mail: theresia.kiefer@ludwigshafen.de.