Laura Schawelka – Double Issues 20. Oktober 2018 bis 6. Januar 2019

Pressegespräch: Freitag, 19. Oktober 2018, 11 Uhr Eröffnung: Freitag, 19. Oktober 2018, 18 Uhr

Die neue Ausstellung „Double Issues“ in der Rudolf-Scharpf-Galerie, der Projektgalerie des Wilhelm-Hack-Museums, widmet sich vom 20. Oktober 2018 bis zum 6. Januar 2019 Werken der Künstlerin Laura Schawelka (geboren 1988, München, lebt und arbeitet in Berlin), mit denen sie die durch zahlreiche Medien veränderte visuelle Wahrnehmung in den Blick nimmt.

In ihren raumgreifenden Installationen stellt Laura Schawelka Fotografie, Video und Skulptur in einen vielschichtigen Dialog, bei dem traditionelle Zuordnungen wie Motiv, Bildinhalt oder Bildträger befragt werden. In Schawelkas Arbeiten werden Bilder überlebensgroß oder miniaturisiert, sie werden zu Hintergründen oder mit Requisiten ausgestattet. Dies führt zu einem Auseinanderfallen von dargestelltem Objekt und Darstellungsobjekt. So wird nicht nur die Objektivität der Fotografie, sondern auch die Neutralität des Ausstellungsraums als eine Fiktion entlarvt.

Die Werke in der Ausstellung thematisieren vor allem die Rolle der Fotografie für das Einkaufen in Zeiten des Online-Handels. Während die Warenhäuser, die sich seit dem 19. Jahrhundert strukturell kaum verändert haben, fast überall auf der Welt ökonomisch schwierige Zeiten erleben, boomt der Onlinehandel. Das Klicken durch virtuelle Fotogalerien ersetzt das Begutachten der Ware im Geschäft schon seit einigen Jahren. Einerseits wissen die Betrachtenden um die Fiktion der bearbeiteten, perfektionierten Bilder, andererseits müssen sie, sobald sie Geld auf Grund eines Bildes ausgeben, auf dieses vertrauen.
Darauf bezieht sich der Titel Double Issues, der die Rolle der Fotografie, die als „Double“ für das reale Objekt steht, problematisiert.

Diese Paradoxie im Umgang mit der Fotografie greifen auch Schawelkas Werke auf: Was bedeutet es, wenn Waren nur noch durch andere Waren – Computer, Handys, Tablets, kurz Bildschirme – kommuniziert werden? Und wenn das Befühlen im Geschäft durch das Wischen auf dem Touchscreen ersetzt wird? Wenn diese Distanz, diese Vorenthaltung des echten Gegenstandes überhaupt erst das Verlangen nach ihm erzeugt? Diese und andere Fragen zur Komplizenschaft der Fotografie in der Entstehung des modernen Kapitalismus stehen im Zentrum der Ausstellung. Schawelka baut hier Verkaufswelten ohne Waren auf, in denen Bilder, Fotografien und Videos jegliche Konsumgüter ersetzt haben.

Laura Schawelka studierte an der Städelschule in Frankfurt am Main und schloss dort 2013 mit dem Meisterschüler bei Prof. Tobias Rehberger ab. 2015 erhielt sie den Master of Fine Arts am California Institute of the Arts in Los Angeles.  2017 zog sie als Atelierstipendiatin der Hessischen Kulturstiftung nach Paris.  
                                        
Kuratorin: Astrid Ihle

Publikation: Zur Ausstellung erscheint ein Katalog in deutscher und englischer Sprache im Verlag Edition Cantz, 15 Euro

Eröffnung: Freitag, 19. Oktober 2018, 18 Uhr, Rudolf-Scharpf-Galerie, Hemshofstraße 54

Nachgefragt! – Künstlergespräch: Sonntag, 6. Januar 2019, 16 Uhr, Laura Schawelka im Gespräch mit Astrid Ihle

Pressekontakt: Wilhelm-Hack-Museum, Lena Kräuter, Berliner Straße 23, 67059 Ludwigshafen am Rhein, Telefon 0621 504-2934, E-Mail: lena.kraeuter@ludwigshafen.de.

Für hochauflösendes Bildmaterial wenden Sie sich bitte an den Pressekontakt.

Rudolf-Scharpf-Galerie
Hemshofstraße 54
67063 Ludwigshafen
www.wilhelmhack.museum

Öffnungszeiten
Do bis So & Feiertage 13 bis 18 Uhr
Mo bis Mi geschlossen
Eintritt: frei