Gemeinsame Pressemitteilung des Freundeskreises Ludwigshafen – Gaziantep und der Stadtverwaltung Ludwigshafen am Rhein

Zum Jahrestag der Erdbebenkatastrophe in der Partnerstadt Gaziantep

OB Steinruck würdigt großartige Hilfsbereitschaft der Ludwigshafener Stadtgesellschaft

Am 6. Februar 2024 jährt sich der Tag des schweren Erdbebens in der Türkei und in Nordsyrien, das 60.000 Todesopfer gefordert und Millionen Menschen obdachlos gemacht hat. Ludwigshafens Partnerstadt Gaziantep liegt nahe am Epizentrum des gewaltigen Bebens, die Schäden in der Umgebung von Gaziantep sind gewaltig. Noch am Tag der Katastrophe startete die Stadt Ludwigshafen mit dem Freundeskreis Ludwigshafen–Gaziantep und starker Unterstützung aus der Bevölkerung eine Hilfsaktion. Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck betont: "Ludwigshafener Unternehmen, Ludwigshafener Schulgemeinschaften und viele Privatpersonen haben Hilfe für die Erdbebenopfer im Wert von weit über 200.000 Euro auf den Weg gebracht. Das ist ein beeindruckendes Zeichen des gesellschaftlichen Zusammenhalts und der Solidarität mit unserer türkischen Partnerstadt, in der etwa tausend Ludwigshafener*innen familiäre Wurzeln haben.“

In Gaziantep wie in der gesamten Region stürzten am 6. Februar 2023 unzählige Häuser ein. Die Strom-, Gas- undWasserversorgung wurde durch das Beben schwer beschädigt, ebenso viele Straßen, Telefonnetze und der Flughafen Gaziantep. Mit Unterstützung eines in Ludwigshafen ansässigen Speditionsunternehmens und eines Einzelhändlers konnten die Stadt und der Freundeskreis bereits wenige Tage nach der Katastrophe  zwei Container mit dringend benötigten Lebensmitteln und Winterkleidung auf den Weg schicken. Vor Ort arbeitete der Ludwigshafener Feuerwehrmann Murat Isik als Katastrophenhelfer und sorgte für den direkten Kontakt zur Verwaltung in Gaziantep. Sobald normaler Flugverkehr wieder möglich war, koordinierten die Freundeskreis-Vorstände Ibrahim Yetkin und Baris Yilmaz Hilfsmaßnahmen vor Ort. Aus Ludwigshafener Spendengeldern erhielten Menschen in Gaziantep, die in Zelten untergebracht waren, Lebensmittelpakete und dringend benötigte Gegenstände (zum Beispiel Kochutensilien).

Im vergangenen Sommer konnte der Freundeskreis in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung von Gaziantep ein Kinderhaus und, wenig später, eine Physiotherapiestation eröffnen. Beide liegen in einer großen Containersiedlung im Vorort Islahyie. Im Kinderhaus sorgen zwei Psychologinnen mit Spielangeboten für das seelische Heil von traumatisierten Kindern. Das Physiotherapie-Angebot kommt vor allem älteren Menschen zugute, die beim Erdbeben Verletzungen erlitten hatten. Hans-Uwe Daumann, Vorsitzender des Freundeskreises Ludwigshafen Gaziantep ergänzt: "Mit Hilfe vieler großzügiger Geldspenden aus Ludwigshafen und aus der Region können wir unsere Hilfsprojekte längerfristig finanzieren. Das ist auch nötig, denn die Folgen der Erdbebenkatastrophe sind in Gaziantep und weit darüber hinaus noch deutlich sichtbar."

Besonders beeindruckend sind aus Sicht des Freundeskreises und der Stadtverwaltung Spendenaktionen, die von Schüler*innen in zwölf Ludwigshafener Schulen gestartet wurden. Durch Spendenläufe, Koch- und Backaktionen kam insgesamt eine hohe fünfstellige Spendensumme zustande. "Zum Jahrestag der Erdbebenkatastrophe in Gaziantep möchte ich allen herzlich danke sagen, die sich mit Geld- und Sachspenden an den Ludwigshafener Hilfsaktionen beteiligt haben. Die Ludwigshafener Stadtgesellschaft kann stolz darauf sein, dass sie auch in krisenhaften Zeiten Hilfsbereitschaft und Verbundenheit mit unserer schwer gezeichneten Partnerstadt zeigt", so Steinruck.