Bürgermeister-Ludwig-Reichert-Haus: Ende der Umbau- und Sanierungsarbeiten im Frühjahr 2025

Vor einem Jahr haben im April 2023 die Umbau- und Sanierungsmaßnahmen im Bürgermeister-Reichert-Haus begonnen. Die Maßnahmen beinhalten unter anderem die Sanierung der Fassade, die Erweiterung und Umgestaltung der Kinderbibliothek sowie die Einrichtung barrierefreier Zugänge. Ebenso wird der Innenhof umgestaltet und begrünt. Die ursprünglich für 2024 geplante Baufertigstellung kann aufgrund unvorhergesehener Verzögerungen durch Schadstofffunde in der Bausubstanz nicht eingehalten werden, nach aktuellem Stand ist mit einem Ende der Sanierungsmaßnahmen im April 2025 zu rechnen.

Schadstoffe in Fassade festgestellt
Im Zuge der Betonsanierungsarbeiten wurden an der Fassade Bereiche festgestellt, die mit Schadstoffen belastet sind. Die Sanierungsarbeiten mussten daher zunächst ruhen und die komplette Fassade von einem Gutachter untersucht werden. Während der Schadstoffuntersuchung wurde außerdem festgestellt, dass die Schäden am Beton umfangreicher sind, als die Voruntersuchungen vermuten ließen. Die Sanierung wird nun unter Einhaltung der Standsicherheit und in Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde vorgenommen, ein komplizierter und aufwändiger Vorgang. Des Weiteren ergeben sich durch das Bauen im Bestand immer wieder bauliche Situationen, die das Planungsteam vor neue Herausforderungen stellt.

Zum Hintergrund
Das unter Denkmalschutz stehende Bürgermeister-Ludwig-Reichert-Haus wurde 1956 erbaut. Aufgrund des Alters des Gebäudes sind zur Gewährleistung einer zeitgemäßen Nutzung und Verbesserung des energetischen Zustands umfangreichere Sanierungsmaßnahmen notwendig.

So entsprechen die Glasfassaden nicht mehr dem technischen Standard, etwa den Anforderungen an Wärmeschutz, und müssen ersetzt werden. Im Innen- und Außenbereich sind umfangreiche Betonsanierungs-und Putzarbeiten erforderlich. Im Zuge der Umbauarbeiten wird die Kinderbibliothek nach dem Entwurf des renommierten niederländischen Architekten Aat Vos, der für seinen Beitrag zur Entwicklung von Bibliotheken als "Dritte Orte" in Ludwigshafen mit der Karl-Preusker-Medaille ausgezeichnet wurde, umgestaltet. Zur Erweiterung soll der angrenzende ehemalige Kinoraum genutzt werden. Zukünftig werden die Medien auf einer kinderfreundlichen Höhe untergebracht, die Fläche für Lese-, Spiel- und Arbeitsbereiche vergrößert. Darüber hinaus wird Raum für Infoplätze, Selbstverbuchung, eine Teeküche sowie Toiletten – inklusive einer barrierefreien Toilette – entstehen. Die Kinderbibliothek wird zu einem Erlebnisraum mit hoher Aufenthaltsqualität für die gesamte Familie.

Im Erdgeschoss und im Obergeschoss müssen die alten Akustikdecken durch neue ersetzt werden. Eine Fluchttreppe auf der Rückseite des Gebäudes muss ergänzt werden, da die vorhandene Spindeltreppe nicht mehr den heute geltenden Vorschriften entspricht. Zu den Maßnahmen gehört auch, die Zugänge der Räume im Bürgermeister-Ludwig-Reichert-Haus barrierefrei umzubauen, ebenso wird der Innenhof in Zusammenarbeit mit hofmann_röttgen Landschaftsarchitekten bdla umgestaltet, begrünt und als Aufenthaltsfläche aufgewertet. Neben Sitzmöglichkeiten werden hier auch Fahrradabstellplätze geschaffen.

Die Kosten von rund 5.983.000 Euro werden bis zu 90 Prozent durch Zuwendungen von Bund und Land aus dem Förderprogramm "Wachstum und nachhaltige Entwicklung – Nachhaltige Stadt" für das Stadterneuerungsgebiet Mitte/Innenstadt finanziert. Die Maßnahme Umbau und Sanierung des Bürgermeister-Ludwig-Reichert-Haus ist Teil des Förderbescheids.

Rundgänge für interessierte Bürger*innen
Für interessierte Bürger*innen wird die Stadt zum diesjährigen Tag der Städtebauförderung am Samstag, 4. Mai 2024, Rundgänge durch die Räumlichkeiten des Bürgermeister-Reichert-Hauses anbieten. Eine Informationsveranstaltung wird ab 10 Uhr das Angebot eröffnen, interaktive Führungen werden ab 10.30 Uhr jeweils stündlich angeboten.

Das Sanierungsvorhaben wird im Kontext des integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (ISEK) vorgestellt. Im Foyer der Stadtbibliothek werden Informationsstände rund um die Themen des Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes der Innenstadt zu finden sein.