In der ehemaligen Rhenushalle am Luitpoldhafen entsteht zurzeit ein Ort an dem die Geschichte von Ludwigshafen mit all ihren Facetten erlebbar werden soll – das "Haus der Stadtgeschichte".

Am Anfang dieses Vorhabens standen zwei Fragen: "Wie kann man das Archivgut im Stadtarchiv hochwassersicher und mit ausreichend Platz für das strukturbedingte Anwachsen unterbringen?“ und "Wo finden wir geeignete Räume für das Stadtmuseum nach dem Auszug aus dem Rathaus-Center?“.

Die Antwort auf beide Fragen fand die Stadt Ludwigshafen durch ein gemeinsames Dach für beide Einrichtungen: ein "Haus der Stadtgeschichte“ in einer ehemaligen Lagerhalle am Rhein. Die Lagerhalle bietet tragfähige Decken für das Archivgut und ausreichend Platz für das Museum und für ein immer umfangreicher werdendes städtisches Archiv. Bauherr sind die Hafenbetriebe Ludwigshafen.

Die Stadt wird die für ihre Zwecke umgebauten Räume mieten.

Von außen wird sich künftig eine farbige Fassade zeigen, die an gestapelte Container und damit an den historischen Zweck der Halle erinnert. Sie ummantelt eine nach modernsten Maßstäben gedämmtes und ausgestattetes Gebäude. Auch der Digitalisierung von Akten, Recherche und Präsentation kann durch die entsprechende technische Ausstattung des Baus Rechnung getragen werden. An die Geschichte des Gebäudes werden im Inneren des Hauses historische Wandbeschriftungen und sichtbares Klinkermauerwerk erinnern.

Im "Haus der Stadtgeschichte“ sollen Archiv und Museum die Stadtgeschichte bewahren, präsentieren und lebendig halten, mit gemeinsamem Programm und gemeinsamen Projekten. Auch das Archiv des Bereichs Bauaufsicht wird seinen Platz im "Haus der Stadtgeschichte“ finden und künftig dort für historisch bzw. rechtlich Interessierte einsehbar sein. Alles in allem ein "Gedächtnis der Stadt“ – für jeden offen und zugänglich.

Das Prinzip "Alles unter einem Dach“ ermöglicht eine für alle nutzbare Haustechnik und Ausstattung, vom Server bis zu den Aufzügen und den Funktionsräumen. Im Erdgeschoss findet sich ein einladendes verglastes Foyer, das sich auch zu Präsentationszwecken nutzen lässt und ein großer Vortragssaal sowie weitere Tagungs- bzw. Besprechungsräume. Im Erdgeschoss werden zudem häufig genutzte Archivbestände, Büros und ein großer Lesesaal untergebracht.

Das mittlere Geschoss dient der Lagerung von Archivgut. Gewaltige fahrbare Regalanlagen werden die sechs Kilometer Archivgut aufnehmen, über die das Stadtarchiv verfügt, darunter auch als "national wertvolles“ Archivgut anerkannte Bestände.

Im Obergeschoss wird ein kleinerer Flächenanteil der Unterbringung des Archivs des Bereichs Bauaufsicht dienen. Den weitaus größeren Abschnitt, dessen hohe Decken den Eindruck einer "Kathedrale“ erwecken, nutzt das Stadtmuseums für die Umsetzung einer zeitgemäßen, familienfreundlichen Ausstellungskonzeption, die den Besucherinnen und Besucher über Originale Objekte, Fotografien, Videos und Audiostationen sowie interaktiven Elementen Stadtgeschichte vermittelt und auch Parallelen zu anderen Städten in Deutschland und in Europa aufzeigt.

Darüber hinaus soll dem Rhein als Natur-, Kultur- und Wirtschaftsraum eine besondere Berücksichtigung zugutekommen, dessen Vorhandensein für Ludwigshafen politisch und ökonomisch prägend war und ist. Nach derzeitigem Planungsstand ist das Gebäude Ende 2025 bezugsfertig.

Im "Haus der Stadtgeschichte“ werden Menschen aus der Stadt, der Region und darüber hinaus die bisher gewohnten Leistungen und Dienste von Archiv und Museum finden – aber eben auch neue Angebote, die durch den Zusammenschluss möglich werden.

Das neue "Haus der Stadtgeschichte". Foto: Culturebridge Archictets/PA+ GmbH Im Auftrag der Hafenbetriebe Ludwigshafen am Rhein GmbHDas neue "Haus der Stadtgeschichte". Foto: Culturebridge Archictets/PA+ GmbH Im Auftrag der Hafenbetriebe Ludwigshafen am Rhein GmbHDas neue "Haus der Stadtgeschichte". Foto: Culturebridge Archictets/PA+ GmbH Im Auftrag der Hafenbetriebe Ludwigshafen am Rhein GmbH