Runder Tisch Luitpoldstraße Nord

Die behutsame Entwicklung des Areals zwischen Zehnmorgenweiher und Luitpoldstraße war Thema eines Runden Tisches, zudem Bau- und Umweltdezernent Klaus Dillinger am Donnerstag, 24. Januar 2019, Grundstückseigentümer, Vertreterinnen und Vertreter der Bürgerinitiative "Zehn-Morgen-Biotop" und des Friesenheimer Ortsbeirats eingeladen hatte.
Präsentiert wurde der Sachstand aus den bislang von der Verwaltung geführten Gesprächen mit Eigentümern, Forstamt Rheinauen, Naturschutzbeirat, Nachbarinnen und Nachbarn, Bürgerinitiative, Artenschutzgutachter und Obere Naturschutzbehörde. Die Eigentümer erläuterten ihre Motivation und Ansprüche an eine bauliche Entwicklung. Die Bürgerinitiative hat darüber hinaus eigene Ideen für eine künftige Bebauung vorgestellt. Diskutiert wurden mögliche Lösungsansätze für eine sensible und verträgliche Ortsabrundung.
Nach Einschätzung des Gutachters der Eigentümer stehen die Ergebnisse der naturräumlichen Bestandsaufnahme einer teilweisen Umnutzung der privaten Grundstücksflächen im Geltungsbereich des Bebauungsplans nicht entgegen. Durch die damit verbundenen Eingriffe sei eine Gefährdung der Population besonders geschützter Arten nicht zu erwarten. Detaillierte Aussagen können laut Gutachter aber erst dann getroffen werden, wenn ein genauer Eingriffsumfang vorliegt. Die Bestandsaufnahme wurde auf Wunsch der Verwaltung mit der Oberen Naturschutzbehörde in Neustadt abgestimmt.

Auch Umweltministerin Ulrike Höfken hat auf konkrete Nachfrage der Bürgerinitiative in einem Schreiben bestätigt, dass der Naturschutz durch die Vorgehensweise der Verwaltung entsprechend der geltenden Rechtslage umfänglich gewürdigt wird.

Da die Weiher und die angrenzenden Grün- und Gartenflächen erwartungsgemäß insbesondere für Vögel eine hohe Anziehungskraft haben, kommt nach Einschätzung aller Beteiligten nur eine behutsame Entwicklung in Frage. Die Verwaltung sieht in dem Vorhaben die Chance, die Ortsabrundung mit der dauerhaften Sicherung von Grünflächen zu verbinden und das Naherholungsgebiet weiterzuentwickeln.

Wesentliche Ziele sind dabei übereinstimmend unter anderem das attraktive Wohnumfeld und den Naherholungswert rund um die Weiher zu sichern, artenschutzrechtliche Aspekte zu beachten, alters- und familiengerechten Wohnraum zu schaffen und dabei Verkehrsprobleme zu vermeiden.

Anerkennung gab es für die Haltung der Eigentümer, die betont haben, dass ihnen eine harmonische Entwicklung der Flächen selbst genauso am Herzen liegt, wie ein Beitrag gegen den zunehmenden Wohnungsmangel für verschiedene Bevölkerungsgruppen.

Die beim Runden Tisch diskutierten Ansätze sollen jetzt hinsichtlich ihrer artenschutzrechtlichen Auswirkungen, Wirtschaftlichkeit und städtebaulichen Machbarkeit näher geprüft werden. Dazu wird die Verwaltung Mitte Februar auch noch die Einschätzungen des Naturschutzbeirates einholen. Anschließend soll die naturräumliche Bestandsaufnahme zusammen mit den Ergebnissen des runden Tischs zur öffentlichen Einsicht bereitgestellt werden.

Die Stadt wird über den Ort der Veröffentlichung vorab noch einmal gesondert informieren.

Um die künftige Entwicklung des Gebietes war eine Diskussion entbrannt, nachdem der Stadtrat im März vergangenen Jahres das Bebauungsplanverfahren "Luitpoldstraße Nord" eingeleitet hat. Ziel des Verfahrens ist es ungewollte Entwicklungen auszuschließen und festzustellen welche Teile der Grundstücke sich für die Schaffung neuen Wohnraums eignen.