Seit der Latène-Zeit (800 bis 450 v.Chr.) finden sich deutlichere Spuren menschlicher Anwesenheit im Bereich des heutigen Ruchheim. Die ersten sicheren schriftlichen Erwähnungen des gewiss älteren Dorfs sind um 900 in der Wormser Mauerbauordnung und im Besitzverzeichnis des Klosters Weißenburg im Elsaß zu finden. Der Ortsname bedeutet "raues Heim".

Der Ort stand im Hochmittelalter unter der Herrschaft der Grafen von Leiningen. Die St.-Cyriacus-Kirche und eine Reihe von Gütern im Dorf waren vom Stift Neuhausen bei Worms abhängig. Als die Kurfürsten von der Pfalz 1565 das Stift einzogen, nutzten sie dessen Rechte, um auch in Ruchheim die Reformation in ihrem Sinn durchzuführen. So wurde das Dorf calvinistisch.

Der Dreißigjährige Krieg ließ Ruchheim unbewohnt, öde und zerstört zurück. Als um 1660 Neubürger kamen, waren unter ihnen so viele französische Hugenotten, dass der Ort volkstümlich den Namen "Welsch-Ruchheim" erhielt. Erneut zerstört und verlassen in der Zeit des Pfälzischen und des Spanischen Erbfolgekriegs, begann der durchgreifende Wiederaufbau um 1720. Damals wurde auch das Ruchheimer "Schlösschen", das Herrenhaus eines großen Hofguts, ausgebaut.

Zu dieser Zeit erlebte der Ort mehrere Besitzwechsel: Die Leininger verkauften den Ort an den Frankfurter Bankier Otto. Über weitere Verkäufe gelangte das Dorf an die Basler Familie von Rußicon und 1737 an den kurpfälzischen Hofkanzler Jakob Tillmann Freiherr von Hallberg. Von 1737-1792/83 bildete das Dorf zusammen mit Fußgönheim eine kleine reichsunmittelbare hallbergische Herrschaft. Auf Druck der seit 1685 wieder katholischen Kurpfalz erhielten 1705/13 die Katholiken die Kirche (1772 spätbarocker Neubau). Religionsstreitigkeiten waren die Folge.

1792/93 besetzten die französischn Revolutionstruppen das Dorf, das an der revolutionären Bewegung jener Jahre teilnahm und 1793 zum Teil Frankreichs erklärt wurde. 1814/16 wurde das Dorf Teil der bayerischen Pfalz. Die 30er und 40er Jahre des 19. Jahrhunderts sahen den Bau einer protestantischen Kirche (1834) und eines neuen Schul- und Gemeindehauses (1845). Im Jahr 1872 errichtete die zirka elf Prozent der Einwohnerschaft umfassende jüdische Gemeinde eine Synagoge. Der Jude Markus Leva stellte im selben Jahr den Grund für den überkonfessionellen Kindergarten der Dorfes zur Verfügung, der heute noch in der Regie eines Trägervereins existiert. Die Zahl der jüdischen Ruchheimerinnen und Ruchheimer ging durch Abwanderung in den städtischen Ballungszentren bis 1925 auf 1,4 Prozent der Bevölkerung zurück. 1879 wurde der bekannte pfälzische Heimatdichter Paul Münch als Sohn des protestantischen Pfarrers im Dorf geboren.

Zum Ende des 19. Jahrhunderts wandelte sich die Sozialstruktur des Dorfes: Eine breite Schicht "pendelnder" (1913 Anschluss an Rhein-Haardt-Bahn) Arbeiter-Bauern entstand; die Bevölkerung wuchs von rund 1.000 auf etwa 1.500 (1946).

Wie in den ländlichen protestantischen Gebieten der Pfalz allgemein gewann die NSDAP in Ruchheim große Stimmenanteile. 1938 wurde in der Reichspogromnacht die Synagoge geschändet, zwei Jahre später die letzte jüdische Familie in ein Lager nach Südfrankreich abtransportiert.

In den ersten Nachkriegsjahrzehnten erlebte Ruchheim einen deutlichen Modernisierungsschub: Anschluss an die Gasfernversorgung,  Wasserleitung, Kanalisation. 1951 öffnete die erste Arztpraxis im Ort. Seit 1964 begann der Ausbau neuer Wohngebiete. Die Zahl der in der Landwirtschaft Tätigen sank ständig.

Am 15. Mai 1970 wurde der Eingemeindungsvertrag mit der Stadt Ludwigshafen unterzeichnet, der am 16. März 1974 wirksam wurde.  Als Stadtteil ist Ruchheim erneut stark gewachsen und hat Anschluss an die städtischen Versorgungs- und Verkehrseinrichtungen erhalten. Neue Wohn- und Gewerbegebiete wurden erschlossen. Neben dem sorgfältig restaurierten Schloss sind das Gemeinschaftshaus und das 1999 eröffnete "Paul-Münch-Haus" attraktive Stätten des örtlichen Gemeinschaftslebens.