Eingeschlossen von drei Gräben liegt das geplante Landschaftsschutzgebiet An der Vogelwiese südwestlich der Gemeinde Ruchheim an der Stadtgrenze Ludwigshafens.

Mit seinen extensiv genutzten Wiesen-, Brach- und Gehölzflächen sowie seinen Kleingewässern stellt das Planungsgebiet ein Refugium für Tier- und Pflanzenarten inmitten einer intensiv landwirtschaftlich genutzten Gegend dar. Gerade dieser Abwechslungsreichtum und die Strukturvielfalt zieht viele Erholungssuchende aus den umliegenden Orten in das Gebiet.

Die kleinen Gebüschinseln und Wäldchen wirken sich positiv auf das Landschaftsbild aus und fördern die Erholungswirkung. Als floristische Besonderheit treten in Mulden und Vertiefungen im Gelände salztolerante Zwergbinsengesellschaften auf. Das sind Arten, die auf schlammige Standorte, die auch gelegentlich einmal austrocknen dürfen, angewiesen sind.

Einige der im Gebiet aufgenommenen Pflanzen kommen normalerweise in Küstengebieten vor, was die Toleranz gegenüber Salz erklärt. Schon Namen wie Seebinse, Meerbinse und Salzschwaden lassen die Vorliebe dieser Arten für ‘salzige’ Standorte in Gewässernähe erkennen. Wie das Salz in die Wiesen- und Wasserflächen kommt, ist noch ungeklärt. Vermutlich spielen winterliche Salzstreuungen auf der angrenzenden Autobahn eine Rolle.

Das geplante Schutzgebiet wird von Affen-, Kreuz- und Beingraben umrahmt. Diese Gräben stellen wichtige Vernetzungslinien dar und prägen durch den sie begleitenden Gehölzbestand das Landschaftsbild.

Als weitere Wasserflächen treten kleine Teiche auf, die zum Teil mit Rohrkolben, Binsen und Seggen bestanden sind. Für viele Tiere und Pflanzen sind diese feuchten und nassen Standorte in Kombination mit Wiesen und Gehölzen optimale Lebensbereiche. An den Klein- und Kleinstgewässern kommen zum Beispiel Plattbauchlibelle und Hufeisenjungfer vor, zwei Libellenarten, die man im ganzen Stadtgebiet nur noch im Gebiet der Vogelweide beobachten kann.

Durch eine Ausweisung als Landschaftsschutzgebiet und die Verbesserung der ausgeräumten, landwirtschaftlich intensiv genutzten Umgebung des Gebietes könnte der ökologische Wert noch gesteigert und den Menschen dieser Gegend ein Stück attraktive, vielseitige Natur erhalten und zurückgegeben werden.