Umweltministerin Ulrike Höfken hat am Dienstag, 25. Juni 2019, in Ludwigshafen den Startschuss für das interkommunale Pilotprojekt gegeben.

Ein Mehrwegbecher-Pfandsystem für Coffee-to-go einführen werden nun zum einen große Bäckereiketten wie Theurer, Otto Schall und Görtz und zum anderen aber auch kleinere Bäckereien wie Brendel, Lanzet, Stadtbäckerei Lepold und De`Bäcker Becker. Auch das LuTime ist dabei. Darüber hinaus haben sich auch die beiden Shell-Tankstellen in Neustadt der Kampagne angeschlossen. Das Angebot wird ergänzt durch das der Hochschule in Ludwigshafen, die bereits seit April in ihren Cafeterien und Mensen das Pfandsystem Recup anbietet. Nun können die Studierenden ihre Becher auch außerhalb der Hochschule abgeben.

Alle beteiligten Unternehmen haben entweder schon ein Mehrwegbecherpfandsystem oder sind gerade dabei, es einzuführen. Ziel des Runden Tisches war es, mit den beiden Mehrwegbechersystemen zu arbeiten, die bereits in der Region zum Einsatz kommen. Die meisten der Kaffeeanbieter haben sich für das System der Firma Recup entschieden, ein klassisches Pfandsystem, welches nahezu bundesweit vertreten ist.

Einige wenige Kaffeeanbieter beteiligen sich an der Mannheimer Kampagne "Bleib Deinem Becher treu". Da dieses System mit Pfandmarken arbeitet und keinen Pfandausgleich bietet, entstehen für die Unternehmen hier keine monatlichen Kosten. Es stellt vor allem eine Alternative für kleinere Filialen dar, die nur wenige Becher pro Tag ausgeben. Weiterhin gibt es auch Bäcker vor Ort, die auch Filialen in Mannheim haben und dort bereits am Mannheimer System beteiligt sind. Von der Logistik her ist es verständlich, dass sie nur ein System fahren möchten. Beide Systeme lassen sich gut miteinander verbinden. Für die pendelnde Kundschaft hat dies den Vorteil, dass dann beide Becher in der Metropolregion gekauft und auch wieder bei den am jeweiligen System teilnehmenden Betrieben abgegeben werden können.

Rückblick

Die Städte Ludwigshafen, Frankenthal, Neustadt an der Weinstraße und der Rhein-Pfalz-Kreis hatten sich zu einem interkommunalen Projekt zusammen geschlossen, da sie über die Pendlerströme so eng verbunden sind, dass nur eine gemeinsame Vorgehensweise zielführend ist. Unter Beteiligung des Umweltministerium Rheinland-Pfalz wurde im März ein erster Runden Tisch mit Kaffeeanbietern aus der Region ins Leben gerufen, um gemeinsam über den Einsatz von Mehrwegbechern zu diskutieren. Das Ziel: Die Kommunen wollten nicht einfach ein bestimmtes Pfandsystem vorgeben, sondern die Unternehmen mit ins Boot holen. Bei den ersten beiden Treffen wurden die zwei Mehrwegbecherlösungen vorgestellt, die in der Metropolregion derzeit vertreten sind und intensiv über Vor- und Nachteile diskutiert.

Das wichtigste Ergebnis der Runde: Alle sind sich einig, eine gemeinsame Mehrwegbecher-Kampagne durchführen zu wollen, an der sich möglichst alle beteiligen können. Die Mehrheit der Beteiligten sprach sich für das System Recup aus, unter anderem weil es ein umfassendes Pfandsystem ist und bereits nahezu bundesweit zum Einsatz kommt. Bei einem dritten Planungstreffen wurde eine Strategie zu erarbeiten, wie die Mehrwegbecherlösung in der Region möglichst erfolgreich implementiert werden kann.

Bisher sind in einem ersten Schritt vor allem die regionalen  Bäckereien und die Tankstellen kontaktiert worden. Im weiteren Verlauf sollen auch andere Unternehmen, die Coffee-to-go ausschenken, beteiligt werden, wie etwa Cafés, Kioske usw. Auch die großen Fastfoodketten, die ja einen weitaus höheren Verbrauch an Einwegverpackungen haben, sollen mittelfristig an der Aktion beteiligt werden.

Alle Kaffeeanbieterinnen und -bieter, die sich beteiligen möchten und bisher nicht kontaktiert wurden, können sich bei Abfallberatin Lucy Zmuda ( Lucy.Zmuda@ludwigshafen.de, 0621 504 2406) oder Klimaschutzkoordinatorin Ellen Schlomka (Ellen.Schlomka@ludwigshafen.de, 0621 504 3454) melden.